Hallo Shism,
Bei diesen ganzen m² Preisen muss man mit dem Vergleichen genau aufpassen, sonst vergleicht man Äpfel mit Birnen...
Yep - und selbst dann läßt es sich nicht 100%ig vergleichen, weil sich der persönliche Geschmack des Einzelnen nicht in Zahlen fassen läßt
Bauexperte rechnet wenn ich zurückrechne (380k für 220m² + Keller) wohl mit ~1730€/m² Wohnfläche...
Nein, ich rechne immer im ersten Schritt grundsätzlich ohne Keller und einem Quadratmeterpreis von € 1.500,00/qm/WF für die Mitte Deutschlands; ich arbeite ausschließlich in einem beherrschbaren Radius rund um das Rheinland. Im Norden ist es günstiger, im Süden der Republik spürbar teurer. Dadurch, das ich auch Bewertungen erstelle, habe ich einen recht guten Überblick über das Preisgefüge beim Bau in Deutschland.
Bei meinem Architekten ist der Keller in den 1300€ nicht mit drin... der schlägt extra mit 800€/m² zu Buche... Des Weiteren rechnet der Architekt nicht mit 1300€/m² Wohnfläche sondern mit 1300€/m² Bruttofläche...
Wenn ich das dann Umrechne komme ich auf einen Preis von ~1950€/m² Wohnfläche inklusive Keller... also jetzt auf einmal sogar deutlich über Bauexperte`s Annahme von 1730€!
Ich habe - reine Erfahrungswerte - bestimmte Standards für Nutzkeller, sofern sie quadratisch, praktisch, gut daherkommen. Weitere Extra´s rechne ich dann anhand der gewünschten Ausstattung hinzu; gleiches gilt für den Fall, daß der Nutzkeller gerade nicht symmetrisch ist.
ABER - und das muß ich erwähnen, lediglich hier auf dem HBF, als überschlägigen Wert für potenzielle Bauherren. Im realen Geschäftsleben kalkuliere ich die exakten Massen jedes einzelnen BV, beginnend von den Erdarbeiten und endend bei der gewünschten Ausstattung.
Allerdings sind bei meinem Architekten in diesem Preis bereits die Nebenkosten mit eingerechnet , bei Bauexperte`s 1730 vermutlich nicht... bei einer Differenz von ~200€/m² würde man bei 220m² Wohnfläche somit auf ~44k Nebenkosten kommen, was Bauexperte vermutlich als nicht völlig unrealistisch ansehen würde...
Einen Quadratmeterpreis über Alles zu rechnen ist - nach meinem Empfinden - eine Unart vieler Architekten; es führt nämlich zu genau dem eingangs erwähnten Beispiel Äpfel und Birnen.
Die Crux beim architektengefertigten Angebot besteht darin, daß er den genauen Endpreis zu Beginn überhaupt nicht bestimmen kann; sein Angebot erst mit Zugang der einzelnen Rückläufer der Ausschreibung konkret wird. Letztlich landet es nahezu immer im Bereich eines seriös anbietenden Generalübernehmer, auch weil die Ausstattung - bspw. Sanitär oder Fliesenanteil - hochwertiger ausgeschrieben wird. Daher kommt auch die - leider auch hier - oft getätigte Aussage, ein Architekt wäre teurer. Ein Architekt ist nüchtern betrachtet, nicht teurer, als vergleichbare Anbieter. Der Vorteil eines Architekten liegt jedoch eindeutig in seinen Möglichkeiten, ein Einfamilienhaus individuell zu planen, was die meisten Katalog-anbieten nicht Leisten können; natürlich nur dann, wenn ein kreativer Geist in ihm steckt
Wichtig bei Allem - ob Erstellung über FH-/Holzständer-/Massivhausanbieter oder Architekt, ist, den finanziellen Rahmen im Vorfeld zu klären. Von dieser Summe "X" die Nebenkosten sowie eine Rücklage für Extra´s berücksichtigen, dann kann - nach menschlichem Ermessen und auch, sofern eine gewisse Sorgfalt bei der Auswahl des Baupartners an den Tag gelegt wurde, Nichts schief gehen. Davon unabhängig, muß jedem Bauherren bewußt sein, das es kein mängelfreies BV gibt, dafür arbeiten zu viele Menschen an der Erstellung eines Einfamilienhaus; es muß mängelfrei übergeben werden !
Freundliche Grüße