Hausbau/alter Bebauungsplan/Mit Nachbar evtl. Schwierigkeiten

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N

niffi

Hallo,

ich habe schon im Forum geguckt, aber keinen Fall gefunden, der auf mich zutrifft (falls doch, dann schon jetzt sorry). Ich möchte ein Haus auf einem Grundstück in NI bauen, welches meinem Vater gehört. Der bebauungsplan ist von 1976 und daher nicht aktuell und sieht dort keinen Hausbau vor. Die Bauvoranfrage hat ergeben, dass die Stadtbaubehörde und die Politik dort einen Hausbau zulassen würden.

Es gibt 3 Nachbarn: 2 von denen liegen dem Grundstück gegenüber (dazwischen ist eine ca. 3m breite Straße) und auf der anderen Seite grenzt der Garten des dritten Nachbarn. Die beiden erst genannten Nachbarn würden wahrscheinlich keine Einwände haben, aber der dritte Nachbar der mit seinem Garten würde nicht zustimmen, da er mit meinem Vater nicht klar kommt und schon aus Protest nicht zustimmen würde.

Abstände wären kein Problem und das Haus würde auch nicht zu groß werden (ca. 110m² Wohnfläche, das Grundstück ist ca. 400m² groß).

Meine Frage ist, kann der Nachbar den Hausbau verhindern, indem er einfach nein sagt, oder muss er eine Begründung haben (die Nachbarn sollen von der Stadt angeschrieben werden)? Falls noch Informationen fehlen, würde ich sie nachreichen.


Gruß
niffi
 
W

Wastl

Die Unterschrift der Nachbarn holt normalerweise der Eingabeberechtigte (meist Architekt) des Bauantrages ein. Stimmt ein Nachbar nicht zu, so kann der Bau trotzdem genehmigt werden. nicht der Nachbar entscheidet, sondern der gewählte Rat (Gemeinde / Stadt / Bezirk) über den Bauantrag. Mit Einwilligung des Nachbarn geht es schneller, ohne kann er glaube ich Einspruch anmelden usw. Also einen längeren Prozess herbeiführen..
 
B

Bauexperte

Hallo,

... Die Bauvoranfrage hat ergeben, dass die Stadtbaubehörde und die Politik dort einen Hausbau zulassen würden.
... Es gibt 3 Nachbarn: 2 von denen liegen dem Grundstück gegenüber (dazwischen ist eine ca. 3m breite Straße) und auf der anderen Seite grenzt der Garten des dritten Nachbarn.
... Abstände wären kein Problem und das Haus würde auch nicht zu groß werden (ca. 110m² Wohnfläche, das Grundstück ist ca. 400m² groß).
Meine Frage ist, kann der Nachbar den Hausbau verhindern, indem er einfach nein sagt
Spontan und aus dem Bauch heraus möchte ich meinen, daß der Nachbar keine Möglichkeit hat, den Neubau zu verhindern. "Spontan und aus dem Bauch heraus" nutzt Dir aber leider herzlich wenig.

Du hast bereits bei der Kommune gefragt, ob - entgegen dem Bebauungsplan - eine Bebauung zulässig ist und dies wurde positiv beschieden. Geh noch mal persönlich hin und trage Deine Frage dort vor - wenn die Baufahrzeuge nicht gerade über das Grundstück des vakanten Nachbar müssen, sehe ich aktuell keine Möglichkeit, daß er Einwände erheben kann, zumal die Abstandsflächen Deiner Angabe zufolge eingehalten werden.

Ich habe eine "Vorstellung" von der Lage Deines Grundstückes im Kopf; basierend darauf habe ich geantwortet. Ob diese aber mit der Realität standhält, kannst weder Du noch ich wissen. Deshalb mein Rat mit der erneuten Befragung der Kommune bzw. des dortigen Bauplanungsamtes.

Mit rheinischen Grüßen
 
N

niffi

Danke erstmal für die Antworten. Ich werde bei nächster Gelegenheit mal zum Amt gehen und nachfragen.

Die Abstände werden locker eingehalten (es wäre von Haus zu Haus mindestens 30m, wahrscheinlich größer) und die Baufahrzeuge wären kein Problem, die müssten nicht über das Grundstück des Nachbarn.

Mir geht es im Moment hauptsächlich darum, ob der Nachbar einfach Nein sagen kann oder er seine Ablehnung begründen muss.

vielen Dank für die bisherigen Einschätzungen.

Gruß
niffi
 
F

Fiorino

Hallo Niffi,

nein, der Nachbar kann nichts gegen Euer Vorhaben unternehmen solange es gemäß den Vorschriften genehmigungsfähig ist. Mit der fehlenden Unterschrift erhält er sich einzig die Möglichkeit gegen Euren Bauantrag bzw. die Genehmigung dafür Einspruch einzulegen.

Würde er dies dann machen, müsste er gegen die Verwaltung die Euer Vorhaben genehmigt hat (also z.B. das LRA) klagen.

Hatten wir bei unserem Antrag auch.... war 4 Wochen bangen ob was kommt - ist aber nicht.
 
schubert79

schubert79

Wir haben auch eine positive Bauvoranfrage gehabt. Als das ganze dann zum Landratsamt gingt, musste plötzlich der Bebauungsplan geändert werden.
Erst dann konnte bei uns ein Grundstück in 2 Bauplätze geteilt werden. Also genau wie bei dir. Liegt in Bayern.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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