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Allerdings. Ein Architekt macht sich voll bezahlt - wenn auch nur etwa zu 80% in barer Münze. Nehmen wir den Worst Case eines dummen Bauherrn, der die restlichen 20% weil unbar nicht sieht: dann müßte das Architektenhonorar schon die volle Höhe der Baukosten erreichen. Die Honorartafel endet aber in Zone V bei etwa einem Siebtel der Baukosten.nö aber irre ich mich da so sehr ?
Zutreffen tut Deine Aussage ausschließlich dann, wenn man sein Haus von jemandem planen läßt, der zwar unglaublicherweise irgendwie die Berufsbezeichnung Architekt erworben hat, aber eine Koryphäe im Dreikampf "Vollpfosten, Selbstdarsteller und Baukostensprenger" ist. So jemand schaut zur Kalkulation grundsätzlich in Tabellen aus seinen Lehrbüchern (die er als Student damals schon gebraucht erwarb). Sei sein Lehrbuch aus 1980, so verhalten sich die Werte darin 1 : 2,25681 zu denen von 2020, der Umrechnungsfaktor von EUR zur damaligen Währung DEM beträgt aber nur 1,95583 - folglich wird er die Baukosten falsch schätzen und 115,4 % des Budgets verballern. Da solche Künstler dann auch falsche Normen anwenden und Bauteile auf der Baustelle teuer wieder ausgebaut werden müssen, kriegen sie die von Dir genannte Budgetüberschreitung ohne große Anstrengungen voll.
Das sind aber erstens keine repräsentativen Vertreter ihres Berufsstandes - und zweitens erkennt man solche unfähigen Schaumschläger an ihren Angeberschlitten, hat also eine faire Chance, sie zu meiden. Ein schönes Erkennungsmerkmal für unfähige Planer hatten wir hier erst vor wenigen Tagen in der Aussage "Ihr Grundstück ist ein Filetstück - schöpfen Sie seinen Wert damit aus, indem Sie seine Grundflächenzahl mit Räumen die Sie nicht brauchen bis zum Zerreißen vollpressen" (nur sinngemäß zitiert).