Hallo Fragesteller.
Hier die Antworten zu Deinen Fragen:
Wenn Du eine optisch homogene Fläche in sogenannter "Betonoptik" wünschst, wirst Du mit keinem Deiner Vorschläge so richtig glücklich werden!
Und dies aus nachvollziehbaren Gründen.
Das Pandomo-System, wie auch der aus einer Zementdispersion bestehende "TopCiment" sind mineralisch gebundene Systeme, die letztendlich nach ihrer Aushärtung über ein unterschiedliches Saugvermögen verfügen. Pandomo wird üblicherweise mit einem sogenannten Steinöl eingepflegt, wodurch zwangsläufig (eben durch das unterschiedliche Saugverhalten der Zementoberfläche) unterschiedliche Eindringtiefen bewirkt werden.
Was bedeutet, dass optisch wolkenartige, unterschiedlich stark sichtbare Flächen entstehen, die mit "optischer Gleichmäßigkeit" nichts zu tun haben, aber handwerklich unvermeidbar sind.
Der Rheobond von Chemotechnik Abstatt ist mir aus verschiedenen Großobjekten, so jüngst in Berlin, bekannt.
Der Rheobond ist ein klassischer Industriebelag, wie er als Hallenboden, aber auch in Gewerbeobjekten eingesetzt wird. Bedingung für eine optisch ansprechende Fläche ist maschinelles Glätten und dadurch eine gleichmäßige Gefügeverdichtung. Das ist in kleinen Räumen (Wohnobjekten) nicht zu bewerkstelligen, es muss durch vorspringende Raumecken etc. händisch gearbeitet werden. Derartige Flächen mit einer Imprägnierung (hier: OBTEGO) behandelt, entstehen starke wolkenartige Schatten mit verschieden intensiven Wirkungen (siehe Foto rechts).
Links im Bild musste ein Topfschleifer eingesetzt werden, um die Oberfläche vor dem Auftrag der Imprägnierung zu glätten. Auch das sieht man.
Bei einem Industriebelag wären diese Merkmale vollkommen unbedeutend, in Großobjekten führt es zu Streitigkeiten, muss aber letztendlich auch akzeptiert werden, in Privaträumen kann man so ein Schlussbild nicht akzeptieren.
Anhang anzeigen boden-in-betonopik-spachtelboden-459810-1.JPG
Anhang anzeigen boden-in-betonopik-spachtelboden-459810-2.jpeg
Die Kratzerneigung ist bei Pandomo wie auch bei TopCiment nicht auszuschließen.
Wenn Du eine optisch einwandfreie, heißt ein homogenes Erscheinungsbild möchtest, wirst Du um eine pigmentierte Versiegelung in beispielsweise RAL 7046 nicht herumkommen.
Hier gibt es durchaus abriebfeste Materialsysteme, welche nicht vergilben und trotzdem über viele Jahre ihren Dienst tun.
Du musst Dir immer darüber im Klaren sein, dass derartige Bodensysteme, wie von Dir aufgeführt, sogenannte "Unikatböden" sind. Wie die hinterher aussehen, ist von meheren Aspekten abhängig.
DIN-A4 große Musterflächen helfen auch nicht (siehe Foto 1), sind auch ungeeignet bei einem Rechtsstreit, um optische Ungleichheiten als rechtssicheres Beweismittel vorzulegen.
Von der Eignung auf Fußbodenheizung oder Druckfestigkeit der Systeme reden wir nicht, da alle Systeme die notwendigen Anforderungen erfüllen.
Die Entscheidung liegt nun bei Dir. Wobei, das als meine letzte Anmerkung hierzu, der Begriff "Betonoptik" nichtssagend ist. Eine Betonoptik, wie sie mir aus der beruflichen Praxis bekannt und zudem üblich ist, möchtest Du sicherlich nicht im Wohnbereich vorfinden.
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Gruß: KlaRa