Wir haben heute Vormittag von einem Schreiner aus unserer Region in Südbayern folgendes erfahren:
Die regionalen Holzbaufirmen und Zimmereien haben wegen der massiven Steigerung der Holzpreise und verzögertem Holznachschub zunehmend Probleme in der Fertigungsplanung und Kostenkalkulation. Offenbar geht ein Großteil des Holzes für hohe Preise in die USA.
Der Schreiner ist im Kontakt mit einigen regionalen Holzbaufirmen und hat bei einigen jetzt mitbekommen, dass die kaum kalkulierbaren Mehrkosten in Form solcher Klauseln z.T. und jetzt neu auf den Kunden abgewälzt werden (müssen), weil es sonst existenzbedrohend wird. Diese Klauseln kannte er von den Vorjahren nicht.
Wir haben aus unserer Hauskalkulation einen Holzanteil von etwa 35% an den Gesamtkosten errechnet. So kommen wir bei einer Steigerung des Holzpreises um 5% auf einen beginnend 5stelligen Betrag Mehrkosten. Schön oder in Ordnung finden wir die mögliche Kostensteigerung natürlich nicht, aber welche Alternativen gibt es jetzt, wenn es am Ende bei anderen regionalen Firmen ähnlich ist. Einen großen Namen der Holzbaubranche (mit hier noch Festpreisgarantie?) wollten wir nicht, das war dort teilweise wie beim Staubsaugervertreter („einfach hier unterschreiben und alles wird schön“), undurchsichtig und nicht günstiger, da fühlen wir uns beim regionalen Anbieter tausendmal besser aufgehoben. Allerdings stellen wir uns schon die Frage, ob die aktuelle Entwicklung nicht sogar die Solvenz der kleinen Holzanbieter durch Großprojekte mit Festpreisen aus den Vorjahren gefährdet (im Leistungsvertrag 8% Anzahlung mit Vertragsunterschrift sind nicht schön, aber regendichter Rohbau bei 52% Zahlungsfortschritt).
Irgendwie haben wir einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt: Holzpreise steigen massiv, Holz für Firmen vor Ort wird knapper, Hauskosten sind nicht sicher kalkulierbar, Bauzinsen steigen und in der Wohnung wird es mit den Kindern viel zu eng.