Altbau sanieren, Baukosten / Aufwand sinnvoll?

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Pummelblume99

Hallo ihr Lieben,
Ich brauche mal euer Schwarmwissen :

Wir haben uns gestern ein Häuschen (ca 120qm auf 2 Ebenen+ca 1800qm Grundstück) angeschaut und sind immer noch interessiert, da die Lage stimmt , denn es ist ein sehr kleines Dorf, in die nächste Kleinstadt braucht man nur 5min mit dem Auto und rechts ist ein Wald, kann also erstmal nicht zugebaut werden. Zum "Problem" die Verkäufer haben mir gesagt, sie lassen ein Gutachten erstellen, es war aber nur eine Marktanalyse einer Maklerin. Wir haben noch kein Exposé, daher kennen wir noch nicht alle Daten.
Aber : der Kaufpreis für diese Immobilie soll 145.000€ betragen, es muss aber noch einiges gemacht werden, wie zb :
- Das Mauerwerk muss trocken gelegt werden, die Außenwände sind nämlich ersichtlich feucht
- die Heizung muss erneuert werden, es ist eine Nachtspeicherheizung aus den 60ern (laut Eigentümerin bzw Erbin), da haben wir uns bis jetzt für eine Pellet-Heizung entschieden, somit auch hier eine komplette Neuinstallation
- das obere Geschoss muss gedämmt etc werden, inklusive Boden und ein paar stützbalken ( das Dach wurde vor 3 Jahren erneuert, aber nur die Pfannen und dahinter wohl nur eine Folie)
- die Böden (Dielen) und Decken müssen begradigt und somit erneuert werden
- die Elektrik muss komplett neu gemacht werden (unter anderem, weil wir keine Infos über das Alter haben und weil die Steckdosen schwarz sind, da dort die Heizung eingesteckt war) und es gibt keinen Anschluss für einen Herd
- das Bad (Fliesen, Leitungen, von Boiler auf Durchlauferhitzer)
- die Zimmertüren

Die Fenster und das Dach wurden grad neugemacht.
Mein Partner und ich sind nun am Überlegen, auf welche Höhe sich die Sanierungskosten belaufen könnten. Dazu sei gesagt, dass wir fast nur die Materialkosten zahlen müssen und wir haben in dem Sinne auch kein Zeitdruck. Wir wollen quasi, bis auf die Heizung, alles selbst machen. Wir haben Elektriker, Maurer, Tischler, Klempner, Maler, Konstruktionsmechaniker und jemanden für den Estrich an unserer Seite, also Familien und Bekanntenkreis. Als wir mit unseren Familie darüber gesprochen haben, hat uns keiner abgeraten, aber auch kaum einer gesagt, ja kauf das Ding.
Uns ist bewusst, dass es viel viel Arbeit wird und ihr uns keinen genauen Preis nennen könnt. Ich habe mich im Netz über die aktuellen Preise schlau gemacht und komme mit der Aufstellung auf ca 65.000€. Mein Partner meint, das reicht nicht, es wären mindestens 150.000€. Ich denke dennoch, dass es eine gute Investition wäre, da unser Budget auf 250.000€ begrenzt ist( und wir somit nicht erwarten können, in dieser Preisspanne etwas zu finden, an dem nichts gemacht werden muss),wir erst Anfang 20 sind, viele bereitwillige Helfer haben und wir nach diesen Sanierungen erstmal Ruhe haben und leben können.
Mir ist bewusst, dass keine genauen Angaben zu einem Preis gemacht werden können, da keiner von euch das Objekt gesehen hat. Dennoch möchte ich fragen, ob ihr meinen kalkulierten Preis und unser Vorhaben sowie den Kaufpreis als realistisch bzw als machbar betrachtet...
Liebe Grüße
 
M

Myrna_Loy

Da fehlen noch viele Infos, für eine Einschätzung. Welches Baujahr? Und was für Material? Und was ist mit den Fenstern?
Ich bin da eher bei Deinem Freund. 150.000 wäre meine unterste Schätzung. Allein die Heizung wird bei mindestens 40,000 liegen, wenn ihr alle Fördertöpfe ausschöpft. Teurer als Pellet gehts kaum :D
Und überschätze nicht die Mithilfe. Eine derartige Sanierung DAUERT! Und man kann Freunde und Verwandte schlecht vetpflichten, kurzfristig 5 Tage komplett auf der Baustelle zu stehen, weil der nächste Bauabschnitt sonst nicht funktioniert.
Und bei feuchten Wänden sehe ich sogar noch höhere Kosten.
 
A

apokolok

Wenn ihr wirklich fast alles selber machen könnt sind die 150k zu viel.
Die 65k dürften aber auch zu wenig sein.
Gerade der Punkt Außenwände naß ist relativ unkalkulierbar.
Es werden auch noch Punkte dazukommen, die ihr jetzt nicht auf dem Schirm habt.
40k sehe ich nicht für die Heizung, ist ja ein kleines Haus. Gas ist nicht vorhanden nehme ich an? Ansonsten kämen Pellets wirtschaftlich gar nicht in Frage. Mit dem großen Grundstück und der möglichen Eigenleistung würde ich eher in Richtung Wärmepumpe mit Ringgrabenkollektor denken.
Mit den 100k in der Hinterhand und den sonstigen Bedingungen seid ihr gut aufgestellt.
Wenn die Lage passt und ihr euch wirklich so ein Projekt antun wollt, wieso nicht?
 
M

Myrna_Loy

Wir haben letztes Jahr Angebote für eine Pelletheizung eingeholt, Für aktuell 110 qm auf zwei Etagen und der Option Ausbau auf 180 qm. Fußboden- und Wandheizung.
Ohne Förderautomatik wäre unser Anteil bei 41.000.
Pellet ist echt Luxus.Habs eben erst beim zweiten Mal gelesen, dass die Fenster neu sind. Das ist viel Wert.
Wenn Ihr aber nicht für alle Arbeiten die billigste Baumarktvariante wählt, dann werdet ihr locker 100.000 investieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
J

Joedreck

Ich sage kaufen. 100k sollten bei viel Eigenleistung reichen. Aber Zeit und Geduld einplanen.
 
M

Myrna_Loy

Bei deutlich feuchten Wänden würde ich eine Kaufentscheidung nicht fällen, ohne dass ein Sachverständiger da einen Blick drauf geworfen hat.
Das kann nämlich auch schnell Hausschwammbefall und ähnliche Ärgerlichkeiten bedeuten, die nicht mal eben in Eigenleistung zu stemmen sind.
Ich bin wirklich pro Altbau und Sanierung in Eigenleistung, aber man sollte immer einen realistischen Überblick über die Substanz haben, besonders wenn die Taschen nicht tief sind. Jeder Millionär kann eine Fachwerkruine herrichten, bei Normaleinkommen können alte Häuser sehr, sehr unglücklich machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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