B
Bauexperte
Hallo,
Das ist vergleichbar der Werbung eines Maklers, welcher ein Grundstück am "Allerwertesten der Welt" in Option genommen hat. Er wird es nicht bewerben, indem er sagt: "weit ab jedweder Infrastruktur, Auto erforderlich etc." (was es real auch ist). Sondern er wird das "ländliche Leben und dessen Vorzüge" hervorheben. Das ist nicht gelogen, aber eben auch nicht die volle Wahrheit !
Weshalb ich eigentlich antworte: Ihr seid wirklich noch recht jung und habt - so erscheint es mir jedenfalls, wenn ich diesen Thread verfolge - einzig den Kauf der Immobilie zu Euch günstig erscheinenden Konditionen im Blickfeld. DAS "kann" aus verschiedenen Gründen gefährlich für eine gesicherte Zukunft sein. Der Verkäufer - das ältere Ehepaar, möchte seine Immobilie verkaufen und ihr seid "verliebt" in eben diese Immobilie; habt quasi "kauf mich" auf der Stirn stehen. Ich will ihnen nicht mal Arglist unterstellen, aber was ist, wenn es Schäden an der Bausubstanz gibt, welche ihnen nicht bewußt sind ? Ihr seht das nicht, könnt den Sanierungsaufwand daher auch nicht bestimmen.
Zum besseren Verständnis für Dich. Ich bin 17 Jahre in der Baubranche unterwegs und kenne so ziemlich jeden Fallstrick - ABER selbst ich könnte nicht bestätigen, daß eine Verkaufsimmobilie frei von versteckten Mängeln ist. Dazu gibt es Menschen - Sachverständige für die Bewertung von Bestandsimmobilien, welche ausschließlich dieser Tätigkeit nachgehen; sich ständig weiterbilden.
Noch etwas: bevor die Bank einem Darlehen zustimmt, wird sie einen ihrer Mitarbeiter zum Kaufobjekt schicken, welcher die Immobilie in Augenschein nimmt. Überzeugt ihn der Kaufpreis, wird er vmtl. einer Finanzierung mit "x" Beleihungswert zustimmen. Aber - und das ist der Punkt, er wird Dir nicht sagen, wie er zu der Preisfindung gekommen ist, daß der Kaufpreis in Ordnung ist, noch wirst Du ein schriftliches Dokument ausgehändigt bekommen, welches seine Preisfindung untermauert. Er ist ausschließlich seinem Auftraggeber, der Bank gegenüber verantwortlich und jene Entscheider dort wissen im Regelfall, was eine Immobilie mit Alter "x" an Aufwand erfordert oder eben auch nicht.
Was im Klartext bedeutet: stimmt er dem Kaufpreis zu und in der Folge auch seine Bank, wirst Du vmtl. ein Darlehen bekommen. Dieser Mitarbeiter ist aber im Regelfall kein ausgebildeter Sachverständiger; was ist, wenn Du gekauft hast und dann feststellst, daß weit mehr Sanierungsaufwand besteht, als Du in Deiner Finanzierung berücksichtigt hast? Wichtige und kostenintensive Substanz/Technik ausgetauscht werden muß? Dann kannst Du den Mitarbeiter der Bank noch die Bank selbst in die Haftung nehmen und stehst - im worste case - vor den Scherben einer unsicheren Zukunft.
Suche Dir über den Verband der freien Sachverständigen einen Sachverständigen mit Schwerpunkt Bestandsimmobilien und begehe mit ihm die gewünschte Immobilie "bevor" Du das Haus kaufst. Die Kosten halten sich in überschaubarem Rahmen und können in die Finanzierung mit einfließen; sind sogar steuerlich absetzbar. ABER - Du bist in jedem Fall auf der sicheren Seite und weißt, daß Du nicht die "Katze im Sack" kaufst. Und wenn sich dann nachkäuflich herausgestellt, daß - trotz Sachverständigengutachten - erhebliche Mängel zu Tage treten, kannst Du den Sachverständigen auf Schadenersatz belangen. Also sehr gut investiertes Geld !
Liebe Grüsse, Bauexperte
Ich glaube, das hat weniger mit Mc Pomm zu tun, als mit Eurem Alter. Und mit Verlaub, im Alter von 22 und 25 Jahren über einen Hauskauf nachzudenken ist - imho - recht mutig, wenn nicht gewagt. Euer Leben liegt noch vor Euch - glaubt ihr wirklich, zu diesem frühen Zeitpunkt eine Entscheidung für Euer restliches Leben treffen zu können ?Also so von heut auf jetzt kam unsere Idee vom Haus kauf nicht. es liegen schon zwei Jahre zurück. Leider haben wir kein Eigenkapital aufgrund das wir nie was ansparen konnten zwecks nicht so guter Verdienst. (ist ja auch klar in Mecklenburg) Wir sind ja auch erst 22 und 25.
Du darfst Dich nie, ich wiederhole NIE "nur" auf das Wort der Verkäufer oder des beauftragten Maklers verlassen. Er ist seinem Auftraggeber verpflichtet und nicht dazu, Euch in Gänze über den Zustand des Hauses und seiner Sanierungs-/Renovierungserfordernisse zu informieren. Er wird Dich nicht zu 100% belügen, damit würde er sich strafbar machen; er wird Dich aber auch nicht 1:1 über eventuelle Folgekosten und den daraus ergebenden Konsequenzen informieren.... Ich bin erstmal gespannt was später die Bank sagt, noch fehlen mir die Bilder, die Maße vom Haus und der Eintrag vom Grundbuch. Aber die Verkäufer haben ein Herrn der alles macht und sich mit mir in Verbindung setzt.
Das ist vergleichbar der Werbung eines Maklers, welcher ein Grundstück am "Allerwertesten der Welt" in Option genommen hat. Er wird es nicht bewerben, indem er sagt: "weit ab jedweder Infrastruktur, Auto erforderlich etc." (was es real auch ist). Sondern er wird das "ländliche Leben und dessen Vorzüge" hervorheben. Das ist nicht gelogen, aber eben auch nicht die volle Wahrheit !
Ich hoffe für Dich, daß das auch stimmt. Denn wenn das Objekt maklergebunden ist, der beauftragte "Herr" Arbeiten für den Verkäufer übernimmt, werden zumindest die Verkäufer courtagepflichtig. Im Regelfall geben Verkäufer dies an Käufer weiter ... und sei es über den vereinbarten Verkaufspreis.Wir hatten zwei Besichtigungen mit den Eigentümern die das Objekt privat ohne Makler verkaufen. DIe Eigentümer beauftragen NUR den Herr für den schriftlichen Teil (Notar, usw was anfällt) Wir zahlen für ihn nichts, was man ja bei ein Makler tut (Maklergebühr)
Weshalb ich eigentlich antworte: Ihr seid wirklich noch recht jung und habt - so erscheint es mir jedenfalls, wenn ich diesen Thread verfolge - einzig den Kauf der Immobilie zu Euch günstig erscheinenden Konditionen im Blickfeld. DAS "kann" aus verschiedenen Gründen gefährlich für eine gesicherte Zukunft sein. Der Verkäufer - das ältere Ehepaar, möchte seine Immobilie verkaufen und ihr seid "verliebt" in eben diese Immobilie; habt quasi "kauf mich" auf der Stirn stehen. Ich will ihnen nicht mal Arglist unterstellen, aber was ist, wenn es Schäden an der Bausubstanz gibt, welche ihnen nicht bewußt sind ? Ihr seht das nicht, könnt den Sanierungsaufwand daher auch nicht bestimmen.
Zum besseren Verständnis für Dich. Ich bin 17 Jahre in der Baubranche unterwegs und kenne so ziemlich jeden Fallstrick - ABER selbst ich könnte nicht bestätigen, daß eine Verkaufsimmobilie frei von versteckten Mängeln ist. Dazu gibt es Menschen - Sachverständige für die Bewertung von Bestandsimmobilien, welche ausschließlich dieser Tätigkeit nachgehen; sich ständig weiterbilden.
Noch etwas: bevor die Bank einem Darlehen zustimmt, wird sie einen ihrer Mitarbeiter zum Kaufobjekt schicken, welcher die Immobilie in Augenschein nimmt. Überzeugt ihn der Kaufpreis, wird er vmtl. einer Finanzierung mit "x" Beleihungswert zustimmen. Aber - und das ist der Punkt, er wird Dir nicht sagen, wie er zu der Preisfindung gekommen ist, daß der Kaufpreis in Ordnung ist, noch wirst Du ein schriftliches Dokument ausgehändigt bekommen, welches seine Preisfindung untermauert. Er ist ausschließlich seinem Auftraggeber, der Bank gegenüber verantwortlich und jene Entscheider dort wissen im Regelfall, was eine Immobilie mit Alter "x" an Aufwand erfordert oder eben auch nicht.
Was im Klartext bedeutet: stimmt er dem Kaufpreis zu und in der Folge auch seine Bank, wirst Du vmtl. ein Darlehen bekommen. Dieser Mitarbeiter ist aber im Regelfall kein ausgebildeter Sachverständiger; was ist, wenn Du gekauft hast und dann feststellst, daß weit mehr Sanierungsaufwand besteht, als Du in Deiner Finanzierung berücksichtigt hast? Wichtige und kostenintensive Substanz/Technik ausgetauscht werden muß? Dann kannst Du den Mitarbeiter der Bank noch die Bank selbst in die Haftung nehmen und stehst - im worste case - vor den Scherben einer unsicheren Zukunft.
Suche Dir über den Verband der freien Sachverständigen einen Sachverständigen mit Schwerpunkt Bestandsimmobilien und begehe mit ihm die gewünschte Immobilie "bevor" Du das Haus kaufst. Die Kosten halten sich in überschaubarem Rahmen und können in die Finanzierung mit einfließen; sind sogar steuerlich absetzbar. ABER - Du bist in jedem Fall auf der sicheren Seite und weißt, daß Du nicht die "Katze im Sack" kaufst. Und wenn sich dann nachkäuflich herausgestellt, daß - trotz Sachverständigengutachten - erhebliche Mängel zu Tage treten, kannst Du den Sachverständigen auf Schadenersatz belangen. Also sehr gut investiertes Geld !
Liebe Grüsse, Bauexperte