Bauen, Kaufen, sanieren? - Wie sinnvoll bei Wunsch nach modernem Haus?

[PeterPan1986]

Hallo liebe Forengemeinde,

nachdem meine Partnerin und ich uns nun seit Januar intensiv mit dem Projekt Eigenheim beschäftigen haben wir mittlerweile einen Punkt erreicht, an dem wir auf detaillierte Erfahrungen von euch angewiesen sind.

Wir wohnen derzeit günstig in der Eifel und mehren im Sinne unseres Vorhabens das Eigenkapital. Mit einem Budget von 500-550t Euro möchten wir für die Zukunft ein modernes Einfamilienhaus besitzen.

Leider gestaltet sich die Haus/Grundstückssuche (nicht überraschend schwierig). Unseren Vorstellungen würde ein gepflegtes Haus in einer gepflegten Gegend mit einer Nachbarschaft BJ ab 1980 (oder entsprechend modernisiert) entsprechen. Eine dörfliche aber vorhandene Infrastruktur wäre für uns ebenfalls wichtig, da wir wert darauf legen, dass unsere Kinder später einmal mit dem Fahrrad unterwegs sein können.

Leider sind die Wartelisten für die entsprechenden Neubaugebiete lang, wobei wir in unserem Heimatort auf aussichtsreicher Position stehen. Als Alternative zu einem Neubau könnten wir uns zwar vorstellen auch ein Haus zu kaufen, leider sind die Objekte die uns ins Auge fallen (ab 90er Jahre) jedoch exorbitant teuer und nicht modernisiert. Oder in schlechter Lage. Ab und an entdecken wir Häuser mit BJ 1970, die aber umfassend modernisiert werden müssen, damit wir zufrieden wären.

Hierbei stellen sich uns zudem einige Fragen:

1. Angenommen wir Kaufen ein Haus aus den 70ern und bringen es auf den aktuellsten Stand der Technik, so ändert das ja nichts am Baujahr. Welche Nachteile ergeben sich hieraus in Bezug auf Haltbarkeit etc.?
2. Wer von euch hat Erfahrungen mit so einem Projekt und wäre bereit die mal an dieser Stelle zu teilen? Hat es sich gelohnt? Würdet Ihr es wieder tun? Was sind aus eurer Sicht die Vor- und Nachteile?
3. Wir legen wert auf Energieeffizienz und moderne Heizungstechnologie (Vorzugsweise Luft-/Luft o. Luft-Wasser inkl Photovoltaik-Anlage). Ist sowas im Rahmen einer Sanierung und einem normalen Kostenansatz möglich?

Ich bedanke mich jetzt schon für eure Erfahrungen und Antworten.

Schönen Sonntag!

 

[Ysop***]

Hallo :)
wir sanieren gerade (und sind da auch recht am Anfang) ein Haus der 80er, also nicht ganz vergleichbar.

1. dazu kann ich weniger sagen, da vermutlich andere Bausubstanz als bei uns. Aber ich ich wüsste nicht, warum ein Haus der 70er nicht haltbar sein sollte, wenn es saniert wurde?
3. Wir planen eine KFW-Sanierung, also recht umfassend. Ich weiß zwar nicht, was du unter "normalem Kostenansatz" verstehst, aber davon gehe mal nicht aus. Aktuell ist ALLES teuer, Wartezeiten lang. Kfw-Förderung heißt zudem, dass es ein Fachbetrieb machen muss. Heißt für uns, dass wir mehr in Eigenleistung gehen, wo Förderung eh wurscht ist.

Wenn die guten Häuser exorbitant teuer sind, dann wird Neubau oder Altbau mit Sanierung auch sehr teuer sein.

Die Frage wird sein, was ihr euch leisten könnt, und danach kommen dann die Ansprüche. :-(

 

[Tassimat]

Willkommen im Forum.

1. Angenommen wir Kaufen ein Haus aus den 70ern und bringen es auf den aktuellsten Stand der Technik, so ändert das ja nichts am Baujahr. Welche Nachteile ergeben sich hieraus in Bezug auf Haltbarkeit etc.?

Garkeine. Das Haus wird euch übeleben.

2. Wer von euch hat Erfahrungen mit so einem Projekt und wäre bereit die mal an dieser Stelle zu teilen? Hat es sich gelohnt? Würdet Ihr es wieder tun? Was sind aus eurer Sicht die Vor- und Nachteile?

Hier gibt es einige Sanierungsthreads, einfach mal im Forum stöbern.
Persönlich habe ich ein Haus aus den 60ern komplett saniert. Würde es jederzeit wieder tun.
Vorteile: Hier gibt es keine Bauplätze. Die Sanierung war in meinem Fall günstiger als ein Neubau. Perfekte Lage des Hauses.
Nachteile: Man ist an den vorhandenen Grundriss gebunden. Eine Wand zwischen Küche und Esszimme kann man immer irgendwie entfernen (Statiker!), aber allgemein muss der Grundriss und etliche andere Rahmenbedingungen passen. Du kannst ja schlecht die Deckenhöhe erhöhen.

3. Wir legen wert auf Energieeffizienz und moderne Heizungstechnologie (Vorzugsweise Luft-/Luft o. Luft-Wasser inkl Photovoltaik-Anlage). Ist sowas im Rahmen einer Sanierung und einem normalen Kostenansatz möglich?

Na klar ist das möglich. Alles eine Frage des Aufwands. Was verstehst du unter "normalen Kostenansatz"?

Wie auch immer, mit einer Sanierung muss man immer irgendwo einen Kompromiss eingehen, selbst wenn ihr alles entkernt und neu macht.
Wenn ihr wirklich alles neu haben wollt kann es auch in Summe teurer als ein Neubau werden, denn ihr zahlt für nochbrauchbaren Wohnraum, ihr zahlt für das Entkernen und ihr zahlt für alles neu machen. Es steht und fällt mit dem Kaufpreis.

 

[apokolok]

Joa, ein Haus mit immer dichtem Dach steht auch 1000 Jahre, davon gibt es auch einige.
Saniert wird halt die Technik.
Ob es sinnvoll ist, ein Haus aus den 70ern auf aktuellen Neubaustandard zu sanieren, darf man durchaus hinterfragen.
Meiner Meinung nach sollte man in so einem Fall auf einen sinnvollen, komfortablen Zustand sanieren, ohne die, meiner Meinung nach, übertriebenen Dichtigkeits- und Dämmmaßnahmen eines Neubaus einhalten zu müssen.
Ich möchte kein Haus haben, das nur mit laufender Lüftungsanlage nicht verschimmelt.

 

[PeterPan1986]

Vielen Dank für eure Antworten.
Unter einem „normalen Kostenansatz“ verstehe ich, dass ich bei einem Kaufpreis von 350k € nicht nochmal 250k € reinschieben muss.
Mir wären eine Zeitgemäße Dämmung, Fenster, Heizung, Photovoltaik besonders wichtig.
Wir können im Rahmen der Eigenleistung auch nur „allgemeine“ Arbeiten für die man keine besondere fachliche Ausbildung braucht leisten. Sind Beide solide Laienhandwerker (Putz abschlagen, entkernen, Laminat verlegen Malern u.ä.).
@apokolok: Ab welchem Baujahr würde eine entsprechende Sanierung aus deiner Sicht Sinn machen?
@Tassimat: Welche Maßnahmen standen bei Dir denn an und was war die größte Herausforderung?
Lg

 

[Acof1978]

3. Wir legen wert auf Energieeffizienz und moderne Heizungstechnologie (Vorzugsweise Luft-/Luft o. Luft-Wasser inkl Photovoltaik-Anlage). Ist sowas im Rahmen einer Sanierung und einem normalen Kostenansatz möglich?

Ich bedanke mich jetzt schon für eure Erfahrungen und Antworten.

Schönen Sonntag!

Wieso keine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrung? Ist soweit ich weiss, die effizienteste Lösung von dem genannten. Und Du hast kein hässliches Außengerät neben dem Haus stehen...