P
Pinkiponk
Wir hatten zwar eine recht lange Preisgarantiezeit ausgehandelt, diese dann aber größtenteils durch eigenes Verschulden/Unwissenheit überschritten. Zum einen haben wir mit dem Verkauf des vorher bewohnten Hauses zu lange getrödelt, das hätten wir schneller durchziehen können. Des Weiteren haben wir um Befreiung vom Bebauungsplan gebeten, das hat einiges an Zeit gekostet und war im nachhinein unklug. Zumal im Forum darauf hingewiesen wurde, dass die Änderungswünsche wohl nicht durchgehen würden. Da wir die Bedeutung der Änderungswünsche nicht einschätzen konnten, dachten wir aber, "Ach, die werden das schon machen.". Wir hielten die Befreiung nur für eine Formsache. :)Und was meinst du damit, fast alles falsch gemacht zu haben?
Außerdem gingen wir davon aus, dass ein paar Dinge parallel laufen können, was aber nicht möglich oder nicht gewollt war.
Dass wir in diesem Bundesland keine explizite Baugenehmigung benötigen, sondern das Fehlen einer Genehmigung innerhalb von drei Monaten bereits die Genehmigung darstellt, haben wir nicht ernst genommen, das konnten wir einfach nicht glauben. Ich habe dann auch, obwohl ich durchaus aufdringlich sein kann, ;-) nicht konsequent genug nachgehakt, weil ich auf die schwierige Situation auf Grund von Corona, Urlaub der Mitarbeiter in den Behörden etc. Rücksicht nehmen wollte.
Für uns ist die Situation jetzt trotzdem akzeptabel, denn die Baufirma muss ja auch motiviert sein, sonst gibt es, trotz aller geschlossenen Verträge, noch mehr Probleme. Und diese Motivation haben wir uns jetzt, so hoffe ich, gekauft.
Grundsätzlich meine ich gelernt zu haben, dass man gegenwärtig als Bauherr/Baufrau in einer erheblich schlechteren Position ist als die Baufirma, weil die Nachfrage so hoch ist. Kaufmännisch verstehe ich es sogar: Jedes Haus, das in diesem Jahr bereits verkauft wurde und im nächsten Jahr gebaut wird, kann ich jetzt zu einem erheblich höheren Preis verkaufen. Da gilt eben das Marktprinzip Angebot und Nachfrage. Die mittlerweile wieder sinkenden Materialienpreise muss eine Baufirma nicht weitergeben.
Und, auf einen einfachen Nenner gebracht: Eine Baufirma kann es sich leisten einen jahrelangen Prozess mit ungewissem, sogar mit gewissem Ausgang zu führen, der Bauherr/die Baufrau nicht.
Trotz allem werden wir froh sein, wenn/falls wir das Haus nächstes Jahr beziehen. :-) Und, ja, ich weiß, das war naiv: So viel Spaß wie ich mir vom Projekt Hausbau versprochen hatte, haben wir nicht. ;-) Müsste ich mich nochmals entscheiden, würde ich immer das Bestandshaus wählen. :)