wir haben nach langer Suche die Möglichkeit in der Nähe von Ingolstadt ein Grundstück zu erwerben (540qm, Kaufpreis inkl. Nebenkosten 570k€). Unser Gesamtbudget liegt bei max. 1,1 Mio, abzüglich eines kleinen Sicherheitspuffers falls beim Bau was schief geht würden uns also knapp 500k€ für den Bau übrig bleiben.
Unsere Ansprüche haben wir über die Jahre aufgrund der Grundstückspreisentwicklung schon deutlich nach unten geschraubt
Nahe Ingolstadt, aha. Da ist die Überschrift, ob Bauen für 500k in "Bayern" noch möglich ist, schon recht irreführend: denn in Küblach, Kaltenthal oder Ganting würde man das wohl erstaunt mit "ja klar !" beantworten können. Schau Dir mal den Markt für die Produkte von Daimler, BMW und Audi an - dann sollte ganz schnell der Groschen fallen, daß man mit den Stuttgarter und Münchner Verhältnissen am Immobilienmarkt in etwa auch in Ingolstadt rechnen muß. Mit dieser Erkenntnis in diesem Forum einmal ein bißchen herumlesend müßtest Du Dich demütig freuen, wie gut Ihr es habt. Von den Stuttgartern hier wirst Du meistens lesen, daß nach Grundstückspreis und Hanglagenmehrkosten sich keine Fenster-Aufmusterungsfrage mehr stellt; und die Münchner dürfen allein von der Verfügbarkeit eines Grundstückes für ein freistehendes (!) Einzelhaus garnicht träumen, auf 540 qm ist dort ein Doppelhaus schon fix, und das ganze kostet dann 1,2 Mio je Hälfte (Herztropfen gehen bauseits). Deshalb sage ich hier ausnahmsweise nichts zum Stichwort Fenstermaterial.
Zum Thema Verhältnis Grundstücks-/Hauspreis: da muß man zum Verhältnis auch die andere Dimension (nämlich die Summe) sehen. Soweit wir uns im mittleren / gehobenen Feld bewegen, ist das Verhältnis natürlich wichtig: da merkt man am Wiederverkaufswert, ob Haus und Grundstück in derselben Liga spielen - wenn ja, ist das Objekt attraktiver und u.a. auch schneller verkauft. Aber wo die potentiellen Nachfrager "nur" sehr gut verdienende Angestellte sind, können einzelne Hunderttausender schon darüber entscheiden, ob sich überhaupt jemand leisten kann, einem das Objekt abzukaufen. Selbst wenn der Whirlpool im Gäste-WC möglich wäre, würde er also bedeuten, absolut sturmsicher garantieren zu können, daß man das Haus unter allen Umständen halten kann. Bei jemandem, der eine Stunde mehr täglichen Arbeitsweg nicht aus Work/Life Balance, sondern aus ökonomischen Gründen ablehnt, sehe ich das nicht gegeben. Mehr Ausstattungsniveau hätte hier also zur Folge, ein Arbeitgeberwechselangebot nicht annehmen zu können, weil man die hochpreisige Hütte nicht ausreichend zügig vermarktet bekäme. Ich würde an Deiner Stelle bei dieser Grundstücksgröße ernsthaft erwägen, ein Zweifamilienhaus zu bauen, und die zweite Wohneinheit gleich anzubieten. Dann klappt es auch mit den Nobelfenstern.