Hier bleiben (und bauen) oder wegziehhen (und dort bauen/kaufen)

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B

bavariandream

Falls es beruflich irgendwie möglich ist und euer Vermieter sich vielleicht sogar auf Zwischenvermietung einlässt, würde ich erst einmal probeweise woanders hinziehen und dort zur Miete wohnen. Wir hatten bis Anfang 2021 im Süden Bayerns gewohnt und uns dort auch immer pudelwohl gefühlt. Aus familiären Gründen gingen wir dann aber für ein paar Monate nach Ostfriesland und obwohl es uns dort eigentlich auch gut gefiel und die Preise sehr erschwinglich waren, fühlte es sich einfach nicht wie Zuhause an. Wir suchten uns dann wieder eine Mietwohnung in der Nähe unserer alten Heimat, weil die Kaufpreise halt einfach jenseits von Gut und Böse waren bzw. sind. Wir hatten dann das unfassbare Glück, dass wir vor kurzem aus heiterem Himmel eine Nachricht von einer Gemeinde, bei der wir seit 2018 immer wieder nach einem Grundstück gefragt, jedoch immer Absagen erhalten hatten, dass wir nun doch unser absolutes Traumgrundstück kaufen können. Meine Eltern greifen uns zum Glück finanziell unter die Arme, aber wir werden trotzdem sehr viele Kompromisse eingehen müssen (das Grundstück kostet zwar nicht mal halb so viel wie vergleichbare Grundstücke auf dem freien Markt, aber aufgrund der stark gestiegenen Baupreise wird der monatliche Abschlag halt trotzdem unser “Wohlfühllimit” übersteigen).
Jedoch haben wir eben festgestellt, dass wir uns hier einfach am wohlsten fühlen und wir für ein Leben in besagter Gemeinde bereit sind, in anderen Bereichen Abstriche zu machen.

Das soll natürlich nicht heißen, dass ihr nicht auch woanders glücklich werden könnt (ich bin ja selbst nicht hier geboren), aber wir haben uns jetzt bewusst dafür entschieden, uns finanziell sehr weit aus dem Fenster zu lehnen und dafür genau dort zu wohnen, wo wir uns heimisch fühlen. Aber wie gesagt, das muss jede/r für sich selbst rausfinden. Vielleicht könntet ihr ja wie eingangs erwähnt mal vorübergehend woanders hinziehen, weil uns hat das echt noch einmal bewusst gemacht, dass wir halt um jeden Preis hier im Süden Bayerns wohnen wollen. Hätte sich die Gelegenheit mit dem Gemeindegrundstück nicht ergeben, hätten wir’s auch in Kauf genommen, ewig zur Miete zu wohnen.

Wobei es hier in der Gegend so ist, dass man auch in kleineren Orten nur schwer an passende Mietwohnungen kommt, wenn man wie wir zwei Kinder und Haustiere hat. Wir besichtigten Ende letzten Jahres eine Doppelhaushälfte zur Miete, die in einem Minidorf direkt an der Hauptstraße lag und trotzdem knapp 2000 Euro/Monat kosten sollte. Laut Maklerin hatte sie innerhalb kürzester Zeit knapp 200 Interessenten und der Vermieter wollte eigentlich am liebsten ein älteres Ehepaar ohne Kinder. Und mit Haustieren ist man in der Regel eh automatisch raus.

Sorry für den langen Beitrag, aber noch einmal zusammengefasst: Am besten probeweise woanders hinziehen und dann entscheiden, ob ihr wie wir um jeden Preis hier wohnen wollt oder euch doch lieber woanders den Traum vom Eigenheim erfüllt.
 
Y

Ysop***

@bavariandream, du meinst es sicherlich gut, nur: er kann es sich in seiner Heimatgemeinde einfach nicht leisten. Der Zug ist abgefahren. Er würde ja wohl sogar ein Grundstück von der Gemeinde bekommen, kann aber kein Haus drauf stellen. Vielleicht hast du die anderen Threads dazu nicht gelesen. :) Ein paar Grundstücke sind Erbpacht, was er auch ablehnt, obwohl möglicherweise etwas bezahlbarer (ob es dann reichen würde, weiß ich allerdings auch nicht)

Seit mindestens vier Jahren wissen sie vom Baugebiet und schaffen nur 10k Eigenkapital? Das ist quasi nichts, leider. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass eine Bank sein Haus in diesem Ort finanziert.
Dann stand auch schon in einem der letzten Threads ein Jobwechsel im Raum, scheint sich auch nichts zu tun. Wir lesen hier immer nur, wie schrecklich alles ist, aber wenig darüber, wie er aktiv die Dinge angeht oder ernsthaft Alternativen abwägt. Nur der Fokus auf dieses eine Baugebiet, was natürlich zu Frust führen muss. Manchmal ist Abhaken und Loslassen für die Lebensfreude besser.
 
P

Pinkiponk

Dass es knapp ist, sehe ich auch so, aber als unmöglich möchte ich Euer Vorhaben nicht bezeichnen, dazu finde ich Euren Wunsch zu schön. Vermutlich ist es klüger, auf die anderen Foristen zu hören. Wäre für Euch ein Ausbauhaus in Kombination mit Erbpacht möglich? Wobei das vermutlich eine Menge Stress und Arbeit bedeutet, die Euch letztendlich Eure Beziehung kosten können.

Wenn Du aber selbst der Ansicht bist, dass es nur die Alternative zwischen "schlecht und ganz schlecht" gibt, ist die Entscheidung aus meiner Sicht klar. Ohne ein (lebens)notwendiges "Muss" besteht kein Handlungsbedarf sich im Leben für etwas Schlechtes oder ganz Schlechtes zu entscheiden. Und ein Hausbau oder Hauskauf ist kein (lebens)notwendiges "Muss".
 
Y

ypg

Ich kann mich noch gut an den anderen Thread erinnern… danke für den Link @WilderSueden .. Wenn es denn der ist… die Erbpachtgeschichte kommt bekannt vor…
Einer von den Jammer-Threads genauso wie dieser hier. Man vergisst ganz gern: dort, wo es günstiger ist, gibt es nicht die besser bezahlten Jobs - ganz im Gegenteil. Wenn man dort hineinwächst, kann man sich mit der Situation gut anfreunden. Aber der Dreh, dort seine Heimat zu finden, weil bezahlbarer und man dort angeblich mehr verdient, das funktioniert nicht.

Habe ich es richtig verstanden, dass man mit einem zweiten Kind unglücklich werden muss, wenn man kein Haus- und Gartenbesitzer ist?
 
N

Nemesis

als unmöglich möchte ich Euer Vorhaben nicht bezeichnen, dazu finde ich Euren Wunsch zu schön.
Was ist denn das für ein "Argument"? Sei dir bitte bewusst, dass Menschen wie der TE Bestätigung für sich suchen, hier zurecht (ca. 800k Kredit bei 4,4k Einkommen!!!!!) nicht erhalten und dadurch womöglich von einem großen Fehler/Unglück bewahrt werden. Wenn dann jemand wie du völlig zusammenhanglos so einen nicht haltbaren Satz hinknallst birgt das die Gefahr, dass ein TE sich daran hoch zieht und das andere ausblendet, das kann einfach gefährlich werden.

Deine Kausalkette "als unmöglich möchte ich Euer Vorhaben nicht bezeichnen, dazu finde ich Euren Wunsch zu schön." ist ja, sorry, Wahnsinn.
 
B

bavariandream

@bavariandream, du meinst es sicherlich gut, nur: er kann es sich in seiner Heimatgemeinde einfach nicht leisten. Der Zug ist abgefahren. Er würde ja wohl sogar ein Grundstück von der Gemeinde bekommen, kann aber kein Haus drauf stellen. Vielleicht hast du die anderen Threads dazu nicht gelesen. :) Ein paar Grundstücke sind Erbpacht, was er auch ablehnt, obwohl möglicherweise etwas bezahlbarer (ob es dann reichen würde, weiß ich allerdings auch nicht)

Seit mindestens vier Jahren wissen sie vom Baugebiet und schaffen nur 10k Eigenkapital? Das ist quasi nichts, leider. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass eine Bank sein Haus in diesem Ort finanziert.
Dann stand auch schon in einem der letzten Threads ein Jobwechsel im Raum, scheint sich auch nichts zu tun. Wir lesen hier immer nur, wie schrecklich alles ist, aber wenig darüber, wie er aktiv die Dinge angeht oder ernsthaft Alternativen abwägt. Nur der Fokus auf dieses eine Baugebiet, was natürlich zu Frust führen muss. Manchmal ist Abhaken und Loslassen für die Lebensfreude besser.
Ich habe den anderen Thread tatsächlich nicht gelesen, aber habe hier schon rauslesen können, dass es vermutlich nicht stemmbar ist für den Threadersteller. Aber eigentlich wollte ich mit meinem Beitrag auch ausdrücken, dass er sich vielleicht erst darüber klar werden muss, ob er auch woanders glücklich werden könnte. Ich würde mir allerdings erst mal eine Mietwohnung in der oberfränkischen Provinz (oder wo auch immer) nehmen, denn wenn’s dann doch nicht passt, war die Erkenntnis zumindest nicht ganz so teuer.
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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