Preisverhandlung für zukünft. Bauland - Empfehlungen? Erfahrungen?

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W

wobbbel

Hallo und Danke für eure Antworten bisher!

gibt es denn aus eurer Sicht irgendwelche Richtwerte für die Erschließung und Beplanung?

Wenn man mal davon ausgeht, dass die Erschließung 40 Euro pro qm kostet und die Beplanung 10 Euro, dann landet man bei 50 Euro Kosten. Vielleicht 45 Euro weil er ein Profi ist und hier und da etwas günstiger machen kann. Dann bleiben bei einem Verkaufspreis von 80 Euro noch 35 Euro.

Der Profi trägt natürlich das ganze Risiko, den Aufwand und muss Löhne, Steuern, Mieten zahlen etc.
Dafür soll er ja auch gerne was kriegen.
Ihm bleiben dann 35 - 11,5 Ankaufspreis = 23,5 Euro/qm

Ist meine Kalkulation halbwegs realistisch?
Was meint ihr?
 
H

HilfeHilfe

Hallo und Danke für eure Antworten bisher!

gibt es denn aus eurer Sicht irgendwelche Richtwerte für die Erschließung und Beplanung?

Wenn man mal davon ausgeht, dass die Erschließung 40 Euro pro qm kostet und die Beplanung 10 Euro, dann landet man bei 50 Euro Kosten. Vielleicht 45 Euro weil er ein Profi ist und hier und da etwas günstiger machen kann. Dann bleiben bei einem Verkaufspreis von 80 Euro noch 35 Euro.

Der Profi trägt natürlich das ganze Risiko, den Aufwand und muss Löhne, Steuern, Mieten zahlen etc.
Dafür soll er ja auch gerne was kriegen.
Ihm bleiben dann 35 - 11,5 Ankaufspreis = 23,5 Euro/qm

Ist meine Kalkulation halbwegs realistisch?
Was meint ihr?
Er wird Dir nie seine Margen offenbaren. Er hat dir seinen Preis genannt, du hast andere Marktpreise genannt bekommen.

Sag doch einfach nein Danke und inserier über Internet. Oder mach ihm ein Gegenangebot. Evtl. ist dein Stück Land auch gar nicht Attraktiv zu bebauen !
 
11ant

11ant

Bauerwartungsland wird dann normalerweise mit 65% des Baulandes angesetzt, aber das wird dir der Profi nicht zahlen.
"Normal" war gestern, da war Birne noch Bimbeskanzler. Wirtschaft und Politik spielen schon seit Jahren zu sehr verrückt, als daß bewährte Bauernregeln noch Maßstäbe von sicherer Gültigkeit wären.
Der Profi trägt natürlich das ganze Risiko, den Aufwand und muss Löhne, Steuern, Mieten zahlen etc.
Dafür soll er ja auch gerne was kriegen.
Ihm bleiben dann 35 - 11,5 Ankaufspreis = 23,5 Euro/qm
Ist meine Kalkulation halbwegs realistisch?
Nein, denn:
Evtl. ist dein Stück Land auch gar nicht Attraktiv zu bebauen !
Das größte Risiko des Grundstücksentwicklers ist derzeit die Gemeinde selbst: sie könnte die Bebauung unattraktiv machen, indem sie die Grundstücksausnutzungsziffern zu niedrig ansetzt oder mit Fernwärme- und Begrünungszwängen oder dergleichen die Welt retten will. Und sie hat immer öfter nicht die Mittel, um die Erschließung in Angriff zu nehmen (wo ein Investor immerhin einspringen könnte, aber das lohnt für ihn nur wenn er zumindest nahe am Oligopol des dortigen Grundbesitzes dran ist). Schlimmstenfalls darf die Gemeinde das Baugebiet derzeit garnicht ausweisen. Für einen Grundstücksentwickler sind Baugrundstücke Wirtschaftsgut, keine Geldanlagen. Das Erduldenmüssen von langen Haltedauern kann seine Liquidität erwürgen. Daß Kanalrohrpreise oder Baggerfahrerlöhne steigen, sind dagegen eher Peanuts-Risiköchen - die kratzen ihm "nur" an der Marge, aber die vorgenannten sind schwere Insolvenzrisiken.
 
Z

Zubi123

Wenn man mal davon ausgeht, dass die Erschließung 40 Euro pro qm kostet und die Beplanung 10 Euro, dann landet man bei 50 Euro Kosten. Vielleicht 45 Euro. Dann bleiben bei einem Verkaufspreis von 80 Euro noch 35 Euro.

Ihm bleiben dann 35 - 11,5 Ankaufspreis = 23,5 Euro/qm

Ist meine Kalkulation halbwegs realistisch?
Was meint ihr?
Du hast in deiner Kalkulation einen ganz wichtigen Baustein vergessen:
Von 1 ha Ackerfläche wird in der Regel nur ca. 6.000-8.000 qm Bauland. Der Rest wird zu Straßen, RRB, Spielplätze, Grünausgleichsflächen usw.
 
W

wobbbel

Hallo ihr,
nochmals herzlichen Dank für eure Antworten. Das war sehr hilfreich um die Sache etwas besser einschätzen zu können.

Ich habe noch eine andere Frage:
wie ist das eigentlich beim Verkauf von Land. Muss man bei einem solchen Verkauf noch irgendwelche Gebühren und Steuern o.ä. berücksichtigen? (ist das erste Mal für mich, dass ich mich mit sowas beschäftige...)
Also ich habe das Land schon ca. 20 Jahre und vorher war es auch in Familienbesitz. Sepkulationsobjekt ist es somit nicht.
Aber wenn ich grob 70.000 Euro bezahlt bekomme, will da der Fiskus nicht was von haben?
Oder gibt es andere Nebenkosten, wie Notare etc. die man bedenken muss??

Danke für eure Hilfe nochmal!
 
Z

Zubi123

Ein privates Veräußerungsgeschäft $ 23 Einkommensteuergesetz liegt dann offensichtlich nicht vor.
Zu prüfen wäre, ob die Fläche aus einem Landwirtschaftlichen Betrieb stammt oder vor 20 Jahren privat erworben wurde…. Bei ersterem könnte es problematisch sein. Wobei ich bei 6.000 qm eher zweiteres vermute.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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