Einfache Auslegung Heizsysten mit Wärmepumpe

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H

Havanna86

Hallo allerseits, vorab schon einmal vielen Dank fürs Interesse!

Wir planen ein Gebäude von 1936 zu sanieren. Letztlich wird es kernsaniert und auch gut gedämmt.
Für die Frage noch relevant:
Es wird in allen Räumen mit Fußbodenheizung geplant. Momentan gehen wir von einer Luftwärmepumpe aus (Alternativen leider gerade zu teuer). Das Dach soll großflächig mit Photovoltaik bestückt werden (14kwp).

Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt keine U-Wert-Betechnung vorliegen. Mich Interessiert vor allem eure Meinung, ob mein angedachte Heizsystem auch von euch als sinnvoll erachtet wird.

Anforderung:
Die Wärmepumpe soll die Heizung bedienen und auch das Brauchwasser erwärmen. Ggf. Wird in ein paar Jahren noch ein Kamin mit Wassertasche eingebunden

Meine Ausgangsüberlegung ist es, dass die Wärmepumpe ja um so effizienter läuft, je weniger sie Arbeiten muss. Heißt für mich, wenn die Fußbodenheizung mit Bsp. 23 Grad Vorlauf betrieben wird, sollte die Wärmepumpe auch nicht viel mehr arbeiten müssen als 25 Grad.
Um die Vorteile der Photovoltaik-Anlage nutzen zu können, wird ein großzügig dimensionierter Pufferspeicher eingebunden.
Die Wärmepumpe würde also den Speicher immer auf 25 Grad beladen, natürlich vorzugsweise am Tage, und hier je nach solaren Überschüsse, könnte die Wärmepumpe auch mal richtig ackern und höhere Temperaturen im Puffer Bevor raten (Bsp. 40 Grad).
Soweit die Heizung.

Nun steht ja immer die Frage im Raum, wie der Temperaturhub für das Brauchwasser gelingt, zumal die Legionellenproblematik bedacht werden muss.
Meine Idee wäre es hier den Puffer genau so wie für das Heizsystem abnzuzapfen und zwei Frischwasserstationen zu installieren. Zwei Stück lediglich aus dem Grund, um die Frischwasserstationen nahe den Entnahmepunkten zu verorten (Küche und Bad). Nun würde ich jeweils einen solaren Durchlauferhitzer zwischen schalten, sodass dieser je nach Ausgangstemperatur im Pufferspeicher den Hub von 25 Grad (ggf auch mehr), auf 50 bis 60 Grad bewerkstelligt.
In diesem System kann meiner Meinung ein ganz einfacher Pufferspeicher zum Einsatz kommen, ohne Wärmeschleifen.

Nach meinen Vorstellungen müsste dieses System vergleichsweise geringe Installatiinskosten mit sich bringen, weil es sehr einfach ist und wenig Steuerungsschnickschnack enthält. Somit dürfte es auch relativ stlrunanfällug sein. Mir ist klar, dass der Durchlauferhitzer im Betrieb ohne Solare Überschüsse Kosten verursacht. Meiner Einschätzung nach müssten diese sich jedoch relativieren, da die Wärmepumpe kontinuierlich in ihrem effizienten "Kompfortumfeld" arbeiten kann.

Perspektivisch ist dann noch geplant einen Kamin mit Wassertasche an das System anzuschließen, welches dazu führt, dass die Temperatur im Puffer ansteigt und die Durchlauferhitzer weniger arbeiten müssen.

Feuer frei für Kritik und Anregungen ;-)

Stefan
 
D

Deliverer

Ich musste schon ein bisschen schmunzeln, als ich zunächst deinen Thread-Titel und dann den Post gelesen habe! :-)

Ich habe eine einfache Auslegung erwartet und die wahrscheinlich komplexeste Auslegung jemals vorgefunden. Meine Herrn. Also:

Wassertaschenkamin: Auf keinen Fall. Das kostet enorm viel Geld, benötigt einen riesen Puffer (dazu kommen wir später noch), schadet der Umwelt und kann noch nicht mal bei Stromausfall als Backup dienen.

Eine Wärmepumpe soll nicht "wenig" arbeiten, sondern effizient. Eine die wenig arbeitet ist überdimensioniert. Daher erst sanieren und dann exakt (raumweise) die Heizlast berechnen lassen. Nicht vom Energieberater, sonder Ingenieurbüro. Und ERST dann sollte die Fußbodenheizung geplant und die Wärmepumpe passend ausgewählt werden. Passend heißt nicht größer als die Heizlast.

Photovoltaik und Wärmepumpe haben nichts miteinander zu tun. Bitte getrennt betrachten. Photovoltaik immer so groß wie nur möglich. Ein E-Auto allein kann schon 30 kWp gut gebrauchen. Eine Wärmepumpe auch. Also nur von den Dachflächen (incl. Nord!) begrenzen lassen.

Puffer: Ein gutes Heizungssystem hat nicht den gewünschten riesenpuffer, sondern gar keinen. NULL. Die Wärmepumpe geht direkt in den Heizkreislauf. ALLES andere sind Notlösungen, die Geld und Effizienz kosten.

Legionellenproblematik gibt es im Einfamilienhaus nicht, wenn man beim Warmwasserspeicher nicht überdimensioniert. Legionellenprogramme helfen nicht. Frischwasserstation ok, aber eben getrennt von der Heizung im eigenen Speicher. Der Rest deiner Ideen war mir schon zum Lesen zu komplex.

Einfache Installation, wenig Steuerung ist genau das richtige. Also keine Einzelraumregler, keine Stellmotoren, keine Weiche, kein Überstromventil, kein Puffer, keine Steuerung der Wärmepumpe über Photovoltaik. Warmwasser Mittags machen, Estrich tagsüber zwei Grad überheizen. Fertig.

Sorry für die klaren Worte, aber Du bist wirklich um 180° vom geplanten Weg abgekommen.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

es ist genau so wie @Deliverer es sagt.

Anscheinend hast du zu viel mit TGA Planern gesprochen die 6-12 Wohneinheiten MFHs planen? (mein Schwager ist so einer)
Da baut man wg. der Legionellenproblematik Frischwasserstationen ein, in einem Einfamilienhaus haben die nix zu suchen.

Meist passen in die Leitungen ab Erzeuger keine 3 Liter Wasser die abstehen und sich Legionellen bilden können. Hast du ein Gäste-WC mit Handwaschbecken mit 40m Leitung welches nur 3 mal im Jahr benutzt wird machste ab und zu den Hahn auf. Denn Zirkulation gehört übrigens genau so wenig in ein Haus wie ERR.

Viel Wärmepumpe haben einen Kombispeicher. Die Fußbodenheizung selber benötigt aber keinen extra Speicher, die Menge Wasser in der Fußbodenheizung + Estrich ist Speicher genug

Alternativ pack 100KWp aufs Dach, nur Durchlauferhitzer + Infrarotheizung, das ist einfach o_O

Zum Wassertaschenkamin: Kann man machen in einem alten Haus mit "Hochtemperaturtechnik" als keine Flächenheizungen und hohe Vorlauf Temperatur. Kostet aber relativ viel, evtl. in Eigenleistung zu machen (hat ein Freund von mir in einer alten Immobilie so gemacht in Kombi mit alter Ölheizung)
 
H

Havanna86

Okay... Danke für die klaren Worte!
Gerade kritische Worte helfen doch Fehler zu vermeiden!

Mein Ansatz war es:
  1. keinen Kombispeicher oder Schichtspeicher zu verbauen, da ich es energetisch fragwürdig finde, hier mit der Wärmepumpe hohe Temperaturen aufzubauen, wenn der Strombezug vom Netz erfolgt
  2. Somit sollte Warmwasser und Heizung getrennt werden
Puffer: Ein gutes Heizungssystem hat nicht den gewünschten riesenpuffer, sondern gar keinen. NULL. Die Wärmepumpe geht direkt in den Heizkreislauf. ALLES andere sind Notlösungen, die Geld und Effizienz kosten.
Aber nicht einmal ein kleiner Speicher, um solare Erträge in die Abendstunden zu retten? Der sollte bei zu geringem Photovoltaik-Ertrag am Tage ja auch garnicht beladen werden. In dem Fall kann die Wärmepumpe auch direkt die Fußbodenheizung Speisen und den Puffer umgehen?

Anscheinend hast du zu viel mit TGA Planern gesprochen die 6-12 Wohneinheiten MFHs planen? (mein Schwager ist so einer)
Da baut man wg. der Legionellenproblematik Frischwasserstatio
Wäre dann eine Warmwasser Wärmepumpe die bessere Wahl? (der Keller ist später zwar von den Wänden her gedämmt, aber da es kein Wohnraum ist, befinden sich hier keine Wohnräume)

Warmwasser Mittags machen, Estrich tagsüber zwei Grad überheizen. Fertig.
Also mit der Wärmepumpe dann mittags einen Puffer beladen, der nur für das Brauchwasser zuständig ist?
Dann bräuchte ich aber trotzdem noch die Durchlauferhitzer oder Warmwasser Wärmepumpe, falls der Puffer nicht mit entsprechenden Temperaturen beladen wurde...

Wassertaschenkamin: Auf keinen Fall.
Okay... Guter Punkt mit dem Strom.... Wir denken dann nochmal über eine Alternative nach (Ofen mit weniger Speichermasse und ohne Wassertasche).
 
H

Havanna86

Anscheinend hast du zu viel mit TGA Planern gesprochen die 6-12 Wohneinheiten MFHs planen? (mein Schwager ist so einer)
Da baut man wg. der Legionellenproblematik Frischwasserstationen ein, in einem Einfamilienhaus haben die nix zu suchen.
Ach so: stimmt
Ich hab eher mit Menschen zu tun, die Schulen und Funktionshebäude planen...
 
Tolentino

Tolentino

Du denkst sehr kompliziert. In den Dimensionen eines EFHs ist das alles unnötig und ineffizient.
Wie von @Deliverer geschrieben: erst energetisch ertüchtigen. Dann Heizlast berechnen lassen. Dann entsprechend Heizung und Wärmepumpe (normalerweise Flächenheizung mit Luftwasserwärmepumpe) darauf auslegen lassen und auf keinen Fall überdimensionieren.
Nur Warmwasserspeicher (!= Puffer, das ist missverständlich) konzipieren.
Die eine Wärmepumpe beliefert dann den Warmwasserspeicher (für das Brauchwasser) und die Heizung.
Estrich und Heizung zusammen sind dein Wärmepuffer, den du tagsüber bei Bedarf etwas höher heizen kannst, damit du nachts weniger Heizen musst.
Alle Räume auf eine zu haltende Durchschnittstemperatur eingeregelt. und dann so wenig wie möglich Spielereien.
So sparst du am meisten und bist effizient. Und zwar sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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