Angebotsvalidierung luftwärmepumpe im 155m2 Doppelhaushälfte Baujah3 1982

[Bakero99]

Hallo,

wir haben eine 155m2 Doppelhaushälfte Baujahr 1982. Die Dämmung ist ordentliche Kalksandstein mit Zwischenschicht und die Fenster kommen nächstes Jahr auch neu.
Bei unserer 14 Jahre alten Solvis Max Gas ist der Pufferspeicher durchgerostet. Sie tut es och aber die Reparatur soll 12.000€ kosten. Daher kommen jetzt 10kwPeak Photovoltaik aufs Dach und die Warmwasserkollektoren runter.
Wir hatten einen Gasverbrauch von 19.000 kw/h. 48 Grad Warmwassertemperatur, alles Fußbodenheizung. Es ist auch die Wärmetasche eines offenen Kamins angeschlossen. Dies würden wir gerne beibehalten (+evtl. neuen Einsatz in 2-3 Jahren einbauen). Wir bekommen 40% Förderung.
Wir brauchen noch eine Systemtrennung zusätzlich und würden die Heizkreisverteiler erneuern, um eine vernünftige Einzelraumtemperatursteuerung zu bewerkstelligen.
Wir haben jetzt 2 Angebote erhalten:

1. Vaillant Arotherm plus 105/6 Wärmepumpe
-300l Puferspeicher für Warmwasser und Integration des Kamins mit Trinkwasserstation
-200l Speicher für Fußbodenheizung
-Systemttrennung
-Neue Heizkreisverteiler (Stehen mit ca. 5000€ im Angebot, die Verteiler sind aber noch von 82)
-Photovoltaik Elektroheizstab als Reserve
--> 33.700€ 4-6 Monate Lieferzeit

2. Daikin Arotherm 3 H HT mit 18kw und bivalente Inneneinheit mit 500L Edelstahltank
-Keine Systemtrennung, da Edelstahltank.
-Backupheater
-18kw angeboten, da noch kein vor Ort Termin stattgefunden hat.
38.500€


Laut meinen Recherchen hat die Vaillant die besseren COP Werte (ca. 0,5 besser) aber wir brauchen 2 Speicher im Keller und die Wärmepumpe neben der Haustür ist größer.
Die Daikin könnte ja ggf noch kleiner dimensioniert werden und dann etwas günstiger werden.

Was würdet Ihr mir empfehlen? Die 10 kw Leistung müßten doch ausreichen, wenn auch die Fenster neu kommen, oder?
Macht die Erneuerung der Heizkreisventile Sinn für eine Einzelraumregelung?

Groß weitere Angebote einholen wollte ich nicht mehr, es hat eh keiner Zeit...
Vielen Dank für Eure Einschätzung!

Viele Grüße,
Christian

 

[Axolotl-neu]

Was würdet Ihr mir empfehlen?

Zuerst einmal eine Heizlastberechnung unter Berücksichtigung der neuen Fenster vornehmen lassen. Alles andere ist nur "Glaskugelleserei".

19.000kWh Gas kosten aktuell rd. T€ 5 p.a. Die Frage ist jetzt, wie Deine Fußbodenheizung ausgelegt ist. Das Haus ist "alt" und damit sind die Kreise wahrscheinlich mit großem Abstand gelegt und Ihr braucht eine hohe Vorlauftemperatur. Das bedeutet bei der Wärmepumpe auch eine hohen Stromverbrauch. COP übers Jahr vielleicht 3? Also etwa 6.700 kWh Strom - das sind dann T€ 3. Also insgesamt ein gute Idee, zu wechseln (natürlich alles nur extrem grob gerechnet).

Allerdings ist Deine Aussage, dass Euer Haus ordentlich gedämmt ist, leider falsch. Aus heutiger Sicht würde man "Katastrophe" dazu sagen. Kannst Du neben den Fenstern noch mehr machen? Ich denke an eine Kellerdeckendämmung (falls Keller vorhanden) oder Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke. Das ist in einem ersten Schritt sinnvoller als jede andere Maßnahme. Führt nämlich am Ende zu einem niedrigeren Energieverbrauch, niedrigerer Vorlauftemperatur und damit zu einer kleineren Wärmepumpe und weniger Einmal- und laufenden Kosten.

P.S. Je nach Portemonnaie kannst Du auch über eine Erneuerung der Fußbodenheizung nachdenken. Die ist auch "alt" und mit Sicherheit nicht für eine Wärmepumpe gut geeignet. Das wird dann auch gut und umfassend gefördert.

 

[Daniel-Sp]

Moin
Wie hoch waren zuletzt die Vorlauftemperaturen maximal?

 

[Joedreck]

Mehr Infos zum Haus waren gut und zur aktuellen Heizung. Ich glaube nicht, dass das Haus über 9kw Heizlast benötigt.
Auch ist es ungünstig die Wassertasche beizubehalten. Sowohl hydraulisch als auch bei der Steuerung ist es kompliziert.
Wenn ich dann noch 200l Pufferspeicher für die Fußbodenheizung, rollen sich mir die Fußnägel hoch.

 

[Bakero99]

Moin
Wie hoch waren zuletzt die Vorlauftemperaturen maximal?

Hallo, die Vorlauftemperaturen waren immer unter 40 Grad. Die Fußbodenheizung ist in den Estrich gelegt mit Fliesen drüber. Das Dach ist wenig gedämmt, hat aber einen tollen offenen Dachstuhl, den werde ich lassen wie er ist. Wir hatten auch die Energieberater da, denen jetzt wegen Kellerdämmung auch nichts schlimmes aufgefallen war. Und ich mache halt gerne meine 2-3m Holz im Jahr und erfreue mich des Feuers. Klar heizt das Holz die Luft genauso wie das Wasser, aber vielleicht kommt ja nochmal ein effizienterer Wasserführender Ofen irgendwann.
Wie gesagt, die alte Heizung ist im Eimer, ich habe keine Lust wieder so einen überteuerten Solvis Kram einzubauen.
Die Lösung mit den zwei Pufferspeichern ist doch nicht schlecht, der eine läuft bei 35 Grad für die Fußbodenheizung und der andere oben im Speicher bei 50 für Warmwasser.
Bei Daikin hat man einen Schichtenspeicher, so hatte das bei der Solvis auch gut funktioniert.
Ist halt die Frage welches System besser ist und ob mir eine Einzelraumsteuerung mit einzelnen Smart Home Temperaturfühler etwas bringt. Bisher war immer das Problem, das der Solvis Temperaturfühler an der kältesten Stelle im Haus hing und der Rest des Hauses z.B. Durch Sonneneinstrahlung bei 27 Grad war... würde mich über weiteres Feedback freuen!

 

[SaniererNRW123]

Wir hatten auch die Energieberater da, denen jetzt wegen Kellerdämmung auch nichts schlimmes aufgefallen war.

Keller beheizt oder unbeheizt? Gedämmte Kellerdecke eines unbeheizten und ansonsten auch nicht gedämmten Kellers bringt mal schnell 10% Einsparung der Heizkosten - amortisiert sich bei Eigenleistung schon nach wenigen Jahren.

Hallo, die Vorlauftemperaturen waren immer unter 40 Grad.

Dann nimm eine günstige und einfache Wärmepumpe ohne Wassertaschenschnickschnack und irgendwelche Schichtenspeicher.

Die Lösung mit den zwei Pufferspeichern ist doch nicht schlecht, der eine läuft bei 35 Grad für die Fußbodenheizung und der andere oben im Speicher bei 50 für Warmwasser.

Doch, ist sie.

Ist halt die Frage welches System besser ist und ob mir eine Einzelraumsteuerung mit einzelnen Smart Home Temperaturfühler etwas bringt.

Sie bringt was. Und zwar Kosten. Idealerweise wird eine Fußbodenheizung eingestellt (Stichworte Hydraulischer und Thermischer Abgleich) und läuft dann einfach effizient vor sich hin. Aufgrund der Trägheit kannst Du eh nicht wirklich etwas steuern.