Soweit ich das erkennen kann, ist das "neue Baugebiet" eine Brachenerschließung zwischen B74 und "Am Hohenberg", also dem Rand des benachbarten Baugebietes; und das Seniorenheim praktisch eine bewohnte Lärmschutzwand (geniale Idee, gestaffelt bis zu drei Stockwerke plus Penthouse hoch Schwerhörige zu stapeln, manchmal liebe ich Zyniker). Zum Verkauf stehen (durch den Heimbetreiber) die nach Planung des Heimkomplexes verbliebenen Restflächen, in direkter Nachbarschaft der Leute, die bisher den freien Blick auf die Bundesstraße hatten. Der Haupteingang ist ggü. Grundstück 01 und der Wäschereilaster fährt hinter dem großen Baum an den Parkplätzen vorbei an die Rückseite des Heimes. Planunten vermute ich Schwesternappartements und darüber betreutes Wohnen. Tagespflege bedeutet, da kommen nach dem Frühstück bis zum Schichtwechsel Tag/Spät vier Sprinter (je einer von AWO, Caritas, DRK und Johannitern) voller SeniorInnen zur ambulanten Betreuung hinzugekarrt. Besuch empfangen die Tagesgäste dort nicht, und einzeln mit dem Muttitaxi-SUV werden sie auch nicht gebracht. Kaum sonstetwas ist so für Unbeteiligte entspannt wie Wohlfahrtslogistik. Die gelbe Verkehrsfläche ist eine ganz normale öffentliche Anliegerstraße, die "private" gegenüber Grundstück 03 führt zu den Parkplätzen des Heimes.
Mein Zurückhaltungsgrund wäre hier die Frage, weshalb man die einfamilienhaustauglichen Grundstücke in den freien Verkauf gibt, anstatt sie speziell an solche Leute zu verticken, die in architektonisch heimfernerer Form an einem "betreuten Wohnen light" interessiert wären. Das wäre eigentlich naheliegender, auch unter Renditegesichtspunkten. Deshalb würde ich einen schlitzohrigen Grund dafür unterstellen, daß es hier anders projektiert ist - normalerweise wird in der Wohlfahrt kein Wertschöpfungspotential liegen gelassen. Seniorenheimnähe kenne ich aus dem eigenen Alltag, bei beiden Heimen ohne auch nur die leichteste Tatütatahäufung, auch nachts. Der Notarzt kommt häufiger dort, wo Hochbetagte den Weg ins Heim noch hinausschieben. Im Heim wird er selten gebraucht (weil er meist wegen Fällen kommt, die im Heim die Schwestern alleine gewuppt kriegen).