Taupunktsensoren für Fußbodenheizung wie und wo installieren?

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J

JaiBee07

Hallo,

da ich gerne eine Fußbodenheizung mit passiver Kühlfunktion haben möchte, benötige ich anscheinend auch Taupunktsensoren.
Wo werden die eigentlich installiert? Direkt in den Estrich gegossen auf den Wasserschlauch montiert? Wie kann man diese im Falle eines Defekts austauschen?
Wieviele dieser Sensoren benötigt man? Einen pro Etage?
Gibt es besonders sinnvolle Punkte wo man diese Sensoren imstalliert? Z.B dort, wo die (Kühl)Rohrschleifen besonders eng gelegt sind, weil dort die größte Kühlleistung eingebracht wird?
Gehen diese Kabel üblicherweise direkt an das Steuergerät der Heizungsanlage oder an den Raumthermostaten? Empfehlen die Heizungshersteller spezielle Typen oder kann man da frei wählen? Gibt es hier einen namhaften Hersteller der sich bewährt hat?

Für einige Antworten wäre ich dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
H

HeimatBauer

In meiner Fußbodenheizung mit Kühlfunktion, die ich absolut super finde und im Sommer sehr genieße, habe ich einen extra Fühler im Wohnzimmer. Das sieht aus wie ein Raumthermostat / Mini-Bedienteil aber macht nix außer ein paar Daten anzeigen und eben Luftfeuchtigkeit / Temperatur messen. Ich habe einen Sensor im ganzen Haus. Der Sensor ist Teil der Wärmepumpe-Installation, also auch vom Wärmepumpe-Hersteller.
 
A

Allthewayup

Bei der Umsetzung scheiden sich die Geister. Manch einer verbaut Taupunktwächter in den Heizkreislauf (Vorlauf oder Rücklauf weiß ich jetzt gerade nicht) und manch einer verbaut Sensoren im Estrich, dort wo der Taupunktausfall als erstes entsteht und auch den größten Schaden anrichten könnte, vor allem wenn ein Calciumsulfatestrich verbaut ist da dieser Feuchtigkeit nicht lange bzw. gar nicht ab kann.
Die Variante mit dem zusätzlichen Taupunktwächter im Vor-/Rücklauf ist die einfachere laut meinem Heizi, hat aber zwei Nachteile: 1. Wirst du nie genau wissen wie „feucht“ der Bodenaufbau wirklich ist/wird beim Kühlen und daraus ergibt sich 2. du wirst deshalb immer mit einem „Angstzuschlag“ bei der Vorlauftemperatur fahren müssen um wirklich sicher zu gehen, dass nicht irgendwo im Fußboden doch Tau entsteht.

Willst du die Anlage also maximal und ohne Risiko im Kühlbetrieb fahren, wirst du um einige Sensoren im Estrich nicht herumkommen.

Uns war es das nicht wert weshalb wir dann lieber nur 20 Grad durch den Fußboden laufen lassen als 17 oder 18 Grad. Was aber je nach herrschenden Rahmenbedingungen auch keine 100% Garantie gegen Tau ist! Wenn der Fußboden schon 26 Grad hat und man dann mit 20 Grad Wasser fährt könnte das wahrscheinlich auch schon passieren.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo JaiBee07
Mit dem Thema muss man sich intensiver befassen als mit bekannten Heizsystemen.
Zunächst einmal das Wichtigste: Eine kombinierte Heiz-/Kühlphase über den Fußboden hat sich aus meiner Sicht nicht durchgesetzt.
Die idealste, da effektivste Form wäre eine Fußbodenheizung nud dazu eine Deckenkühlung.
Bedenke bitte, dass die Temperaturdifferenz in einem warmen Sommer mit hohen Luftfeuchtigkeiten nur gering sein kann. Eben wegen des bereits in anderer Form angespochenen Taupunktes. Der allerdings findet nicht im Estrich statt, sondern auf der Belagsoberfläche.
Bei keramischen Fliesen wäre damit (bei Unterschreitung) im Kühlbetrieb durch eine Wasserfilmbildung die Rutsch- bzw. Ausgleitgefahr nicht zu unterschätzen, anders herum darf man bei beispielsweise 28°C Raumtemperatur und 75% rel. Luftfeuchte keine großen Kühlergebnisse erwarten.
Warum nicht?
Nun, bei 28/75 (siehe vor) liegt der Taupunkt (auf der Belagsoberfläche) bei rund 23°C.
Sieht man noch einen Sicherheitsbereich von 3°C vor (üblicher Wert), dann darf die Vorlauftemperatur des Kühlaggregates nur 23°C + 3°C = 26°C betragen.
Jeder von uns kann sich ausmalen, dass das Kühlergebnis bei nur 2°C Temperaturdifferenz (Luft zu Boden) nicht gerade zu einem Befindlichkeitsgefühl im Sinne erleichternder Kühlwirkung beitragen kann.
Und selbst wenn bei geringerer Luftfeuchte der Vorlauf auf eine geringere Temperatur abgesenkt werden kann, dann wird man sich mit ausreichender Wahrscheinlichkeit mit "kalten Füßen" befassen müssen. Und das im Sommer.
Mit den Taupunktsensoren ist das so eine Sache.
Ich erinnere mich noch an einen gerichtlichen Vorgang, den ich als Sachverständiger bearbeitete.
Die im Estrich eingebauten Sensoren sollten ihre Daten via App weiterreichen und so Sicherheit suggerieren, was die Holzfeuchte des verlegten Parketts wie auch des Heiz-/Kühlestrichs betraf.
Um es abzukürzen:
Es gibt keine gemeinsame Sorptionsisotherme für alle Estricharten und alle Parkettarten!
Das bedeutet, der Sensor mag anzeigen was er will, doch spezifisch kann er keine verlässlichen Werte liefern.
Auch meine entsprechenden Anfragen beim Hersteller blieben bis zuletzt hinsichtlich des Messprinzips unbeantwortet.
------------------
Fazit:
Suche nach Möglichkeit einen anderen Weg als die Heiz-/Kühlkombination über den Fußboden.
Du wirst damit nicht glücklich werden und Dich mit großer Wahrscheinlichkeit über die Kosten des unerquicklichen Aufbaus ärgern.
Lasse lieber für die heißen Sommertage ein oder mehrere Klimageräte verbauen, die ihre Aufgaben auch sicher lösen können.
Unter "Klimagerät" meine ich Geräte nach dem Wärmepumpensystem.
Gruß und eine kluge Entscheidung wünscht: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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