Grundstückskauf 319qm für 191.000 Euro und Hausbau realistisch?

[WilderSueden]

Insgesamt eine knappe Kiste. In den Jahren ohne Kinder, solltet ihr auf jeden Fall viel sondertilgen

Ein paar Details sind mir auch noch aufgefallen

Baustraße 700€

Das reicht für einen LKW Schotter. Du hast nicht viel Baustraße, das Budget reicht aber nur für den Kranplatz

Stellplatz 2.000€ Terrasse 5.000€ Garten 2.000€ Zaun 2.000€

11 000€ für die kompletten Außenanlagen. Das kann in Eigenleistung hinhauen, großen Luxus hast du dabei aber nicht. Unterschätz nicht, was da Kleinkrams immer noch dazu kommt und was das alles kostet.

Eigenleistung 5% 20.250€

Rechnet ihr hier die Arbeitszeit ein, um einen besseren Beleihungsauslauf zu bekommen? Oder woher kommt die Eigenleistung? Was wollt ihr konkret selbst machen, was nicht schon in der Kalkulation berücksichtigt ist? Mit Tapezieren und Boden verlegen kommt ihr nicht auf 20k. Und für die Außenanlagen habt ihr nur Material budgetiert, da könnt ihr nix mehr abziehen.

 

[Haus123]

Insgesamt eine knappe Kiste. In den Jahren ohne Kinder, solltet ihr auf jeden Fall viel sondertilgen

Falsch. Sie brauchen für die jungen Jahren mit Kindern eine Liquiditätsreserve, um damit einen Cashflowdefizit ausgleichen zu können. Die haben sie aber nicht, wenn sie die Kohle vorher für Sondertilgungen verwenden. Aus diesem Satz springt der typische Fehler bei vielen Finanzierungsanfragen: Es wird nur auf die Laufzeit und evtl. die Anfangsrate geschaut, aber nicht im Geringsten auf die Cashflowstruktur.

Um es anders zu sagen: Nein, die Rate muss nicht zu jedem Zeitpunkt aus dem laufenden Cashflow bedient werden. Und ja, es ist im Prinzip sogar ratsam die Finanzierung initial auf 40 Jahre statt 30 Jahre zu strecken. Die heutige Annuität wird schon in 20 Jahren real vielleicht nur noch halb so hoch sein. Gleichzeitig werden die beiden in 20 Jahren wieder zumindest vollzeitnah arbeiten. Da ist es nur sinnvoll, wenn man schon heute für eine Anschlussfinanzierung eine nominal höhere Belastung und Tilgung einplant, da die eigene Leistungsfähigkeit dann das temporäre Tief mit kleinen Kindern überwunden hat.

 

[Haus123]

Eine Anmerkung: Sputet euch besser mit dem Hausbau, wenn ihr plant tatsächlich Eigenleistung einzubringen. Mit einem kleinen Kind könnt ihr eure gewünschte Eigenleistung in diesem Ausmaß nämlich vermutlich vergessen (außer mit langer doppelter Elternzeit, aber dann habt ihr auch Einkommenseinbußen, die ihr berücksichtigen müsst). Es sei denn, ihr habt einen Handwerker als Vater, der in der Frührente nach Tätigkeiten sucht.

 

[WilderSueden]

Falsch. Sie brauchen für die jungen Jahren mit Kindern eine Liquiditätsreserve, um damit einen Cashflowdefizit ausgleichen zu können. Die haben sie aber nicht, wenn sie die Kohle vorher für Sondertilgungen verwenden. Aus diesem Satz springt der typische Fehler bei vielen Finanzierungsanfragen: Es wird nur auf die Laufzeit und evtl. die Anfangsrate geschaut, aber nicht im Geringsten auf die Cashflowstruktur.

Das ist so nicht richtig. Der TE schreibt, dass er mit einem Gehalt etwa 1500€ Rate tragen könnte und hat ein Finanzierungsangebot in dieser Größenordnung. Aktuell mit 2 Gehältern könnten sie aber über tausend Euro mehr tragen. Wir nehmen der Einfachheit halber mal an, dass das so stimmt.
Dieses Geld sollte man nicht verjubeln und auch nicht unter Finanzierungskosten und steuerpflichtig auf irgendwelchen Tagesgeldern vergammeln lassen. Eine gewisse Liquiditätsreserve ist natürlich sinnvoll, der Rest sollte aber in die Sondertilgung gehen.

 

[Haus123]

Ja, eine Liquiditätsreserve kostet in der Regel Geld. Man will mit ihr aber auch gar nichts verdienen, denn sie hat die Aufgabe einer Versicherung. Eine Versicherung gegen schlechte Zeiten und eine Versicherung dagegen, dass man die berechnete tragbare Rate in jungen Jahren überschätzt hat. Dann muss sie diese dürren Jahre überbrücken. Die Höhe der Liquiditätsreserve bestimmt man durch die Höhe des eingebrachten Eigenkapitals. Aufgrund ihres Alters dürften das erste Kind eher früher als spät anstehen. Sondertilgungen vor der Geburt des Kindes sind daher kaum sinnhaft, die Liquidität über einen Zeitraum von vielleicht 1-3 Jahren sollte man schon heute halbwegs abschätzen können. Der Sinn von Sondertilgungen ergibt sich nach Ende der dürren Jahren mit kleinen Kindern oder meinetwegen auch währenddessen, wenn man wider Erwarten noch weitere Zuflüsse hatte, für die man keine anderweitige Verwendung sieht.

Übrigens ist es aktuell aufgrund der inversen Zinskurve (kurzfristige Zinsen höher als die langfristigen Zinsen) sogar sinnvoll sein Geld auf dem Tagesgeldkonto zu lassen und zu 4% verzinsen zu lassen. Man muss dafür nur bereit sein 2-3x im Jahr den Anbieter zu wechseln, um von Neukundenkonditionen zu profitieren. Das kostet ungefähr eine halbe Stunde. Steuern sind bei einem Freibetrag von 2000 Euro pro Ehepaar bei einem Zins von 4% auch erst ab einem Anlagekapital von 50k Euro fällig. Das dürfte der TE kaum aufweisen. Die jetzige Situation man unüblich sein, aber sie ist Realität.

 

[HausKaufBayern]

Würde versuchen das Einkommen zu optimieren. Weniger IG Metall, sondern noch mehr ranglotzen, versuchen auf 40h hochzukommen oder AT und schon läuft das.

Dann könnt ihr euch auch Kinder leisten ohne Sorge vor Engpässen zu haben.