Auch wird heute vorher eine Statik angefertigt und der Statiker braucht zum rechnen Bodenkennwerte die halt nur das Bodengutachten liefern kann.
Ja, der Theoretiker braucht es für sein Rechenmodell. Dennoch ist für die praktische Frage: "trägt dieser Baugrund ein Haus ?" das Bestandsgebäude "höchstpersönlich" eine Art positives Baugrundgutachten. (Nichtvorhandene oder minimale) Setzrisse will man ja wohl kaum ernsthaft für weniger aussagekräftig halten als Bohrkerne im Laborregal. Es ist nur mal wieder ein Theoretiker, der etwas zum Spielen
braucht haben will. Natürlich beweist das Bestandsgebäude die Tauglichkeit nur unter zwei Annahmen: daß das neue Haus nicht schwerer ist als das alte, und daß man es auf den Boden der beräumten Baugrube setzt, nicht tiefer und nicht höher. Ich gebe - wie wohl sonst selber stark der Theorie zuneigend - zu bedenken, daß man bei einer Aufstockung auch nicht erst das Haus abreißt, um den Grund darunter zu untersuchen; obwohl das Haus auch dabei schwerer wird. Was übrigens auch für den nicht seltenen Fall gilt, daß jemand eine tragende Wand durch einen Stahlträger ersetzt: da wird der Statiker auch nur gefragt, ob das Haus darüber weiter hält - nicht auch, ob es weiterhin vom Baugrund getragen wird. Man kann alles treiben und übertreiben.