P
Papierturm
Hallo!
Ich hätte nie gedacht, mal solche Fragen zu stellen - oder mich mit dem Thema Hausbau zu beschäftigen. Nun aber doch, und ich bin vom Thema Finanzierung mehr als ein wenig überfordert.
Mich treiben insbesondere folgende Fragen um:
1. Was ist eine für uns realistische Monatsrate?
2. Übersehe ich etwas?
3. Wie lange finanzieren?
4. Wie viel können wir uns überhaupt leisten?
Da schwanke ich zwischen euphorischen "sollte alles passen" bis hin zu ängstlichem "viel zu gewagt". Daher würde mich eure Meinung sehr interessieren!
Rahmendaten:
- zwei Erwachsene (45, 42), keine Kinder (auch keine geplant)
- fest angestellt, beide in Vollzeit
- Netto als Grundgehalt 4100 & 2700 => 6800
- 12,5 bis 13,5 Monatsgehälter (0,5 als Weihnachtsgeld fest, dazu variabler zusätzlicher Bonus - würden jedoch konservativ rechnen mit 12,9 Monatsgehälter. 0,4 war der niedrigste variable Bonus der letzten 10 Jahre).
- Steuerrückzahlung von mindestens 4000€ pro Jahr.
=> mit Boni und Steuerrückzahlung insg. etwa 7600€ pro Monat Netto
- Kaltmiete 660€*
- Nebenkosten 500€
- Mobilität (einschl. Wartung, Wertverlust, Steuer, Versicherung): 800€
- Altersvorsorge 900€ (überwiegend steuerlich absetzbar)
- Telekommunikation 120€*
- GEZ 38€*
- Versicherungen: 270€
- Strom 100€
- Lebenshaltung: ca. 500€
- sonstige Ausgaben**: ca. 1000€
Ländlicher Bereich in Nordrhein-Westfalen, zurzeit in der größten Stadt der Umgebung.
* = aktuell werden zwei Wohnungen bewohnt, daher sind mehrere Kosten gedoppelt bzw. höher, als sie bei einem gemeinsamen Haushalt wären. Kurz gesagt, würden wir in eine ausreichend große Wohnung zusammenziehen, wären wir in der Region bei einer Kaltmiete, die sich eher im Bereich 1500 bewegt. Mit einer der Gründe, weshalb wir nun über ein Haus nachdenken.
** = Durchschnitt 2023. Etwas erschreckend, was da alles zusammen kam. Urlaub, Kontoführung, Fitness-Studio, Fortbildungen, Berufsverbände, Kultur, Essen gehen, oder auch so Gesundheitskosten wie Brillen (die waren echt teuer...). Manches davon war bzw. ist steuerlich absetzbar. Hier ist sicherlich auch eine gewisse Einsparmöglichkeit vorhanden. Bzw. manche Posten dürften sich hoffentlich nicht so schnell wiederholen.
Bedeutet insgesamt eine Sparquote/Saldo von:
- ohne Boni & Steuerrückzahlung: 1862€
- mit Boni & Steuerrückzahlung: 2662€
(Insgesamt lagen wir quasi immer darüber, ich habe hier u.a. mit Wertverlust des Autos und dem doch sehr teuren Jahr 2023 sehr konservativ gerechnet. Ich möchte uns da einfach nicht übernehmen!)
Zusätzliche Kaltmiete, Halbierung GEZ und Telekommunikation (ohne/mit Boni & Steuerrückzahlungen): 2590 / 3390€
Eigenkapital: 320 000€
Zusätzliche Reserve: 35 000€ (soll nicht eingebracht werden, sondern für Notfälle aller Art zur Verfügung stehen.)
Grundstückszusage mündlich liegt bereits vor.
Baulücke, 630m². Keine Hanglage. Bereits erschlossen. Keine Altlasten oder Baulasten.
Kosten: 52 000€ (mit Nebenkosten sollten es etwa 60 000).
Deutlich dichter am Arbeitsplatz, aber dafür sehr ländlich. (Für uns in Ordnung, daher aber auch der niedrige Quadratmeterpreis. Hier in der Stadt kosten übelste Hanglagen oder Sumpfgebiete mehr als das Doppelte. Vergleichbare Baugebiete schnell das Fünffache.)
Nun unser Wunschhaus:
Etwa 140-150 m², Einfamilienhaus oder Bungalow. Kein Keller.
Wir wollen noch Angebote einholen, von verschiedenen Fertighaus- und Massivhaus-Anbieter.
Uns wurden bei eher unverbindlichen Anfragen (Musterhaus-Besichtigungen) ungefähre Preise schlüsselfertig von ca. 350 000€ bis 450 000€ genannt. Inwieweit das realistisch ist, kann ich nicht beurteilen. Ich befürchte, dass die Preise zu gering angegeben werden. Insbesondere alles unter 400 000 kommt mir sehr wenig vor.
(Von meiner besseren Hälfte geht eine Präferenz hin zu einem verklinkerten Einfamilien-Fertighaus, das der Vertreiber schlüsselfertig mit 430 000 für 160m² angegeben hat.)
Rechne ich jetzt hoch (Baunebenkosten, beschönigte Preise und was sonst noch so kommen könnte?) und gehe von 500 000 aus, hätten wir insgesamt 560 000 zu stemmen. Abzüglich Eigenkapital also 240 000€.
Frage 5: Ist die Annahme von 500 000 für ein schlüsselfertiges Haus der Größe 150m² realistisch? Oder zu niedrig angesetzt?
Frage 6: Für was auch immer realistisch ist, an sich wollen wir das Haus schnellstmöglich abbezahlen. Sollten wir da eher 10 Jahre anpeilen (würde sich für uns besser anfühlen)? 15 Jahre?
Frage 7, weiterer Gedanke: Bei geschätzten 12 Monaten Bauzeit kämen ja auch wieder etwa 30 000€ Lohn herein. Könnten hierdurch etwaige Arbeiten gestemmt werden, die typischerweise bei "schlüsselfertig" nicht inklusive sind?
Daraus ergibt sich dann die Fragen aller Fragen 8:
Mit was für Raten könnten wir ungefähr rechnen?
Und damit zurück zur Frage 4, sind die für uns unter oben aufgeführten Rahmenbedingungen stemmbar?
Klar, Glaskugel hat niemand.
Für Erfahrungswerte wären wir extrem dankbar - denn wirklich Ahnung haben wir nicht. Und bei Gesprächen habe ich die Befürchtung, dass uns primär etwas verkauft werden soll - egal, ob es nun stimmig und sinnvoll ist oder nicht.
PS: Das sind Zahlen, da wird mir echt schwindlig.
Und gleichzeitig höre ich regelmäßig von meiner besseren Hälfte "du tust doch eh fast jeden Monat 2000€ allein von deinem Gehalt anlegen? Und mein Gehalt ist auch noch da!"
PPS: Wir haben die letzten 2 Jahre auch nach Bestandsimmobilien im Umkreis geschaut. Da war entweder ein riesiger Sanierungsstau, oder Preise über 500 000. Nicht unbedingt der entspannteste Immobilienmarkt hier leider.
Herzliche Grüße
Papierturm
Ich hätte nie gedacht, mal solche Fragen zu stellen - oder mich mit dem Thema Hausbau zu beschäftigen. Nun aber doch, und ich bin vom Thema Finanzierung mehr als ein wenig überfordert.
Mich treiben insbesondere folgende Fragen um:
1. Was ist eine für uns realistische Monatsrate?
2. Übersehe ich etwas?
3. Wie lange finanzieren?
4. Wie viel können wir uns überhaupt leisten?
Da schwanke ich zwischen euphorischen "sollte alles passen" bis hin zu ängstlichem "viel zu gewagt". Daher würde mich eure Meinung sehr interessieren!
Rahmendaten:
- zwei Erwachsene (45, 42), keine Kinder (auch keine geplant)
- fest angestellt, beide in Vollzeit
- Netto als Grundgehalt 4100 & 2700 => 6800
- 12,5 bis 13,5 Monatsgehälter (0,5 als Weihnachtsgeld fest, dazu variabler zusätzlicher Bonus - würden jedoch konservativ rechnen mit 12,9 Monatsgehälter. 0,4 war der niedrigste variable Bonus der letzten 10 Jahre).
- Steuerrückzahlung von mindestens 4000€ pro Jahr.
=> mit Boni und Steuerrückzahlung insg. etwa 7600€ pro Monat Netto
- Kaltmiete 660€*
- Nebenkosten 500€
- Mobilität (einschl. Wartung, Wertverlust, Steuer, Versicherung): 800€
- Altersvorsorge 900€ (überwiegend steuerlich absetzbar)
- Telekommunikation 120€*
- GEZ 38€*
- Versicherungen: 270€
- Strom 100€
- Lebenshaltung: ca. 500€
- sonstige Ausgaben**: ca. 1000€
Ländlicher Bereich in Nordrhein-Westfalen, zurzeit in der größten Stadt der Umgebung.
* = aktuell werden zwei Wohnungen bewohnt, daher sind mehrere Kosten gedoppelt bzw. höher, als sie bei einem gemeinsamen Haushalt wären. Kurz gesagt, würden wir in eine ausreichend große Wohnung zusammenziehen, wären wir in der Region bei einer Kaltmiete, die sich eher im Bereich 1500 bewegt. Mit einer der Gründe, weshalb wir nun über ein Haus nachdenken.
** = Durchschnitt 2023. Etwas erschreckend, was da alles zusammen kam. Urlaub, Kontoführung, Fitness-Studio, Fortbildungen, Berufsverbände, Kultur, Essen gehen, oder auch so Gesundheitskosten wie Brillen (die waren echt teuer...). Manches davon war bzw. ist steuerlich absetzbar. Hier ist sicherlich auch eine gewisse Einsparmöglichkeit vorhanden. Bzw. manche Posten dürften sich hoffentlich nicht so schnell wiederholen.
Bedeutet insgesamt eine Sparquote/Saldo von:
- ohne Boni & Steuerrückzahlung: 1862€
- mit Boni & Steuerrückzahlung: 2662€
(Insgesamt lagen wir quasi immer darüber, ich habe hier u.a. mit Wertverlust des Autos und dem doch sehr teuren Jahr 2023 sehr konservativ gerechnet. Ich möchte uns da einfach nicht übernehmen!)
Zusätzliche Kaltmiete, Halbierung GEZ und Telekommunikation (ohne/mit Boni & Steuerrückzahlungen): 2590 / 3390€
Eigenkapital: 320 000€
Zusätzliche Reserve: 35 000€ (soll nicht eingebracht werden, sondern für Notfälle aller Art zur Verfügung stehen.)
Grundstückszusage mündlich liegt bereits vor.
Baulücke, 630m². Keine Hanglage. Bereits erschlossen. Keine Altlasten oder Baulasten.
Kosten: 52 000€ (mit Nebenkosten sollten es etwa 60 000).
Deutlich dichter am Arbeitsplatz, aber dafür sehr ländlich. (Für uns in Ordnung, daher aber auch der niedrige Quadratmeterpreis. Hier in der Stadt kosten übelste Hanglagen oder Sumpfgebiete mehr als das Doppelte. Vergleichbare Baugebiete schnell das Fünffache.)
Nun unser Wunschhaus:
Etwa 140-150 m², Einfamilienhaus oder Bungalow. Kein Keller.
Wir wollen noch Angebote einholen, von verschiedenen Fertighaus- und Massivhaus-Anbieter.
Uns wurden bei eher unverbindlichen Anfragen (Musterhaus-Besichtigungen) ungefähre Preise schlüsselfertig von ca. 350 000€ bis 450 000€ genannt. Inwieweit das realistisch ist, kann ich nicht beurteilen. Ich befürchte, dass die Preise zu gering angegeben werden. Insbesondere alles unter 400 000 kommt mir sehr wenig vor.
(Von meiner besseren Hälfte geht eine Präferenz hin zu einem verklinkerten Einfamilien-Fertighaus, das der Vertreiber schlüsselfertig mit 430 000 für 160m² angegeben hat.)
Rechne ich jetzt hoch (Baunebenkosten, beschönigte Preise und was sonst noch so kommen könnte?) und gehe von 500 000 aus, hätten wir insgesamt 560 000 zu stemmen. Abzüglich Eigenkapital also 240 000€.
Frage 5: Ist die Annahme von 500 000 für ein schlüsselfertiges Haus der Größe 150m² realistisch? Oder zu niedrig angesetzt?
Frage 6: Für was auch immer realistisch ist, an sich wollen wir das Haus schnellstmöglich abbezahlen. Sollten wir da eher 10 Jahre anpeilen (würde sich für uns besser anfühlen)? 15 Jahre?
Frage 7, weiterer Gedanke: Bei geschätzten 12 Monaten Bauzeit kämen ja auch wieder etwa 30 000€ Lohn herein. Könnten hierdurch etwaige Arbeiten gestemmt werden, die typischerweise bei "schlüsselfertig" nicht inklusive sind?
Daraus ergibt sich dann die Fragen aller Fragen 8:
Mit was für Raten könnten wir ungefähr rechnen?
Und damit zurück zur Frage 4, sind die für uns unter oben aufgeführten Rahmenbedingungen stemmbar?
Klar, Glaskugel hat niemand.
Für Erfahrungswerte wären wir extrem dankbar - denn wirklich Ahnung haben wir nicht. Und bei Gesprächen habe ich die Befürchtung, dass uns primär etwas verkauft werden soll - egal, ob es nun stimmig und sinnvoll ist oder nicht.
PS: Das sind Zahlen, da wird mir echt schwindlig.
Und gleichzeitig höre ich regelmäßig von meiner besseren Hälfte "du tust doch eh fast jeden Monat 2000€ allein von deinem Gehalt anlegen? Und mein Gehalt ist auch noch da!"
PPS: Wir haben die letzten 2 Jahre auch nach Bestandsimmobilien im Umkreis geschaut. Da war entweder ein riesiger Sanierungsstau, oder Preise über 500 000. Nicht unbedingt der entspannteste Immobilienmarkt hier leider.
Herzliche Grüße
Papierturm
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