Wandaufbau bei Massivbauweise - Erfahrungen?

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F

familie_s

Wir bauen Massiv mit 42,5cm Ziegel ungefüllt und kommen auf KfW40.

Von gefüllten Ziegeln hat uns einerseits unser Bauunternehmer abgeraten, da teuer, schwer zu verarbeiten und - falls doch mal auf der Baustelle Nässe eintritt - schwer zu trocknen.

WDVS (24er Ziegel + 18er Holzfaserdämmung) hätte unser BU auch ausgeführt, wir haben uns aber aus "Gefühlsgründen" dagegen entschieden. Ich hatte zuerst auch vermutet, dass man mit reinem Ziegel weniger Probleme mit algenversifften Fassaden hat, aber unser Maler meint, das liegt nur an den guten Dämmeigenschaften der Wand, die eben außen eben nicht mehr komplett durchtrocknet, nicht an dem Dämmmaterial.
 
A

Allthewayup

Von gefüllten Ziegeln hat uns einerseits unser Bauunternehmer abgeraten, da teuer, schwer zu verarbeiten und - falls doch mal auf der Baustelle Nässe eintritt - schwer zu trocknen.
Haben wir teilweise auch zu hören bekommen
Ein gefüllter 36,5er ist nur marginal teurer als ein 42,5er ungefüllt - erstes Märchen. Schwer zu verarbeiten nur wenn man seine Arbeitsprozesse generell nicht im Griff hat - zweites Märchen. Welche Nässe soll auf dem Bau eintreten die nach dem Bau nicht auch eintreten kann - drittes Märchen. Zum Feierabend hin wird die oberste Ziegelreihe abgedeckt, fertig.

Was natürlich Fakt ist, dass die Außenwand ringsrum 6cm Wohnraum kostet bei gleicher Stellfläche. Rechne ich das den gefüllten 36,5 gegen hebt sich der Mehrpreis sogar auf.
 
D

dertill

Ich bin Fan davon, die Funktionen, die die Außenwand leistet auf verschiedene Schichten zu verteilen. Das fördert die Langlebigkeit und macht Fehleranalyse und -behebung einfacher:
Wind- und Wetterschutz
Wärmeschutz
Schallschutz
Statische Funktion

Ein monolithischer Aufbau + Putz führt zu einer Trennung von Wetterschutz und dem Rest, welche allesamt durch den Stein übernommen werden. Eine Anfälligkeit für Wärmebrücken z.B. durch nicht fachgerechte Eckausbildung oder Vermörtelung von Lücken oder viele Schlitze für Sanitär und Elektrik ist dort gegeben.

Ein Vollziegel + WDVS + Putz entkoppelt den Wärmeschutz von Schall und Statik, so dass die Planung leichter ist bzw. auch Fehler erkannt und behoben werden können.
Nachteilig ist hier vor allem, die niedrige Wärmespeicherkapazität des WDVS, die schneller zur Veralgung führt, als bei monolithischen Aufbauten. Schwere Dämmstoffe, wie Holzfaser können hier, bei größerer notwendiger Dämmstärke, etwas Abhilfe schaffen. Dafür ist der Schallschutz meist besser, Schlitze für Sanitär und Elektrik betreffen nicht den Wärmeschutz.

Ein Zweischaliger Aufbau mit Kerndämmung entkoppelt schließlich alle Funktionen ohne den Nachteil der Algenbildung. Dafür hat man hier die größte Wandstärke und allgemein den höchsten Preis.

Holzständerwerk mit Putzträgerplatte und Putz hat wieder andere Punkte, die wichtig sein könnten. Zusätzliche Dampfbremsende Ebene notwendig, weil dies durch keinen Stein übernommen wird, dafür schnell und schmaler Wandaufbau. Für die Veralgung gilt das gleiche, wie beim WDVS.
Holzständerwerk mit hinterlüfteter Fassade hat mit der Veralgung keine Probleme, ist aber teurer und dicker.

Funktionieren tun alle Aufbauten, manche leichter, manche erfordern mehr Aufmerksamkeit bzw. verzeihen weniger Fehler, andere sind dicker oder teurer.
 
F

familie_s

Haben wir teilweise auch zu hören bekommen
Ein gefüllter 36,5er ist nur marginal teurer als ein 42,5er ungefüllt - erstes Märchen. Schwer zu verarbeiten nur wenn man seine Arbeitsprozesse generell nicht im Griff hat - zweites Märchen. Welche Nässe soll auf dem Bau eintreten die nach dem Bau nicht auch eintreten kann - drittes Märchen. Zum Feierabend hin wird die oberste Ziegelreihe abgedeckt, fertig.
- Kosten: keine Ahnung, wir haben nicht verglichen. Jeder, der damit bisher gearbeitet hat, hat aber geflucht, dass die einfach beim Schneiden schneller brechen, der Verschnitt sei wohl enorm.
- Verarbeitung: Also selbst wenn die Maurer die Ziegel mit Samthandschuhen anfassen, dann kommt der Elektriker / Sanitärer / wer auch immer), schlitzt/bohrt in der Wand und verursacht den nächsten Schaden. Wir haben einige Baustellen angeschaut, schaut übel aus.
- Nässe: Ne, damit ist man leider nicht fertig. Auch jede Senkrechte Kante muss sofort vor Nässe geschützt werden. Fensteröffnungen gleich zugeputzt werden, Bohrungen verschlossen, Beim Gießen der Geschossdecken müssen die Kanten geschützt werden usw. , alles machbar, aber anfällig. Wenn die Baustelle in der Nähe ist und man regelmäßig hin kann, kann man das bestimmt im Griff haben

Hier hat sogar der Ziegelhersteller auf einer Infoveranstaltung vom "Trend" gefülltem Ziegel für Einfamilienhaus abgeraten.
 
F

fm-united

Wir haben grad fertig gebaut und sind massiv bei zweischaligem Wandaufbau gelandet: 17,5er Poroton + 20cm Kerndämmung + 11,5 Poroton + Außenputz. Klinkerfassade war vom Bebauungsplan nicht erlaubt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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