Ich empfehle 5 Jahre Zinsbindung. Da sind die Zinsen am niedrigsten. Man sollte in den ersten 5 Jahren soviel sondertilgen wie möglich und kann dann anschließend auf 90% oder sogar 80% Beleihung neu abschließen, was auch nochmal enorm Zinsen spart. Da kommen in 5 Jahren schon zigtausend Euro zusammen, die man an Zinsen spart und die man besser in die Tilgung steckt.
Gerade bei einer 100% Finanzierung, die wir übrigens auch gemacht haben, macht der Zinsanteil gerade am Anfang einen gewaltigen Batzen aus. Den sollte man so gering wie möglich halten und das geht eben nur mit hoher Tilgung und kurzer Zinsbindung. Nach der ersten Zinsbindungsfrist kann man dann ja weitersehen, ob man länger abschließt.
Man hat dann aber
- eine bessere Beleihungsgrenze schon nach 5 Jahren - spart extrem!
- die Möglichkeit, bei größeren Zuflüssen diese direkt zur Tilgung zu nutzen und nicht erst nach 10 Jahren - verkürzt die Laufzeit!
- in der teuersten Phase des Kredits massiv Zinsen gespart, da 5 Jahre zu 10 Jahren Zinsbindung auch schon gern mal 0,5% ausmachen.
Zur Verdeutlichung: bei 100k Euro Darlehen machen 0,5% Zinsen mehr oder weniger fast 50 Euro im Monat aus!
Sich langfristig die "günstigen Zinsen sichern" die dann aber nicht mehr günstig sind, weil langfristig eben auch Zinsaufschlag bedeutet, ist vor allem eins: teuer.
Ich persönlich finde mehr Sicherheit in einer möglichst schnellen Reduzierung der Restschuld als darin zu wissen, daß meine sehr hohe Restschuld zumindest auf 20 Jahre mit denselben Zinsen belastet wird. Zinserhöhungen sind in der heutigen Wirtschaftslage ein überschaubares Risiko, im Gegensatz zu Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit, Tod etc. bei denen eine lange Zinsbindung dann leider auch nix bringt.
Und noch ein Wort zum Mutterschutz: sei dir da bitte nicht zu sicher. Arbeitgeber, die eine Mutter loswerden wollen, können das auch. Meine Ballettlehrerin zb wurde nach ihrem ersten Kind "rausgelobt", indem man sie auf eine Stelle versetzte (sie hat KEINEN Anspruch darauf, auf derselben Stelle wiederbeschäftigt zu werden!), bei der ständige Dienstreisen auf dem Plan standen - mit teils wochenlanger Abwesenheit. Da hat sie freiwillig gekündigt. Ebenso denkbar sind Posten mit Arbeitszeiten bis spät abends oder Versetzungen in andere Filialen, wo man weite Anfahrtswege hat oder sogar umziehen müßte. Dein Satz zum Mutterschutz ist leider ziemlich naiv und weltfremd. Kann sein daß deine Frau mit ihrem Arbeitgeber Glück hat, aber wenns so läuft wie oben beschrieben - und das ist alles rechtlich korrekt - dann würde ich das Einkommen nicht so fest einkalkulieren. Die Bank kalkuliert es gar nicht ein.