Ausrichtung Einfamilienhaus + Garage bei West-Ost Grundstück mit Strasse im Westen

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B

Back2Mun

Hallo zusammen,

ich habe schon lange hier mitgelesen und melde mich nun auch selber an :-)
Wir sind gerade ganz am Anfang der Planung, haben aber bereits ein Grundstück mit Altbestand. Siehe Flurplan Nr 180/245. (Norden ist senkrecht nach oben)
Aktueller Baukörper ist etwa 14.50m x 8.50m. Grundstück ist etwa 20m x 40m.
Sanierung ist zu teuer und bei Abriss und Neubau können wir nun selber entscheiden wohin das Haus kommt.
(Gibt keinen Bebauungsplan, also sollten die Abstandsflächen wie die Umgebungsbebauung einigermassen als Anhaltspunkt dienen).

Ziel: bei Neubau würden wir gerne einen in etwa gleich grossen Baukörper errichten, aber die Positionierung auf dem Grundstück so anpassen, dass der Garten nicht komplett zweigeteilt ist (in West und Ost). Realistischerweise werden wir hauptsaechlich auf einer Seite sein und wollen somit eine Flaeche maximieren.

Herausforderung: Strasse im Westen, Grundstück West-Ost => wenn wir das Haus (wie von den meisten empfohlen) nach Osten setzten, um den Westgarten zu optimieren, dann gibt es entweder eine ewig lange Einfahrt (falls man Garage nach Osten setzt) oder aber einen langen Fussweg von Garage zu Haus (wenn man Garage an der Strasse lässt). Am einfachsten wäre es von daher, Strasse und Haus nach Westen zu ziehen und den Ostgarten zu optimieren, aber hier haben wir "Angst" dass es dann abends zu kalt wird.

Deshalb meine Fragen:
- Seht ihr eine Möglichkeit, Haus an Strasse zu haben (Westen) und trotzdem irgendwie im Garten und Wohnbereich die Abendsonne einzufangen (ggf. durch einen Erker, Winkelhaus o.a.)?
- Wenn man Haus nach Osten setzt, wo würdet ihr die Garage positionieren?
- Würdet ihr den Eingang - wie beim Altbestand - im Norden lassen oder dann auf die Westseite ziehen (damit man nicht noch am Haus vorbeilaufen muss)?

Schon mal herzlichen für jegliche Ratschläge!
 

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Y

ypg

und den Ostgarten zu optimieren, aber hier haben wir "Angst" dass es dann abends zu kalt wird.
Glaubt Ihr, dass es abends im Osten von Eurem Grundstück eine andere Temperatur hat als zur gleichen Zeit im Westen?
Das ist nicht so.
Einzig kann man, tagsüber wenn die Sonne scheint, im Schatten, dort wo die Sonne noch nicht war, entspanntere Temperaturen feststellen als dort, wo sie brennt.


Realistischerweise werden wir hauptsächlich auf einer Seite sein und wollen somit eine Fläche maximieren.
Realistisch seid Ihr draußen im Garten, wenn das Wetter gut ist und braucht zur Eingangsseite/Strasse genug Fläche, um Anzukommen, Wegzugehen, PKWs zu parken sowie die Kinder auch mal mit 2- oder 4 Rädern das Pflaster zu nutzen.
Ich würde demnach den Einfahrtsbereich nicht zu eng verplanen, denn ob ein Garten hinten 13 oder 15 Meter hat, ist dann auch nicht mehr gewinnend spürbar.
dann gibt es entweder eine ewig lange Einfahrt (falls man Garage nach Osten setzt) oder aber einen langen Fussweg von Garage zu Haus (wenn man Garage an der Strasse laesst).
Eine „ewig lange Auffahrt“ wie auch einen „langen Fußweg“ sehe ich auf 40 Meter Grundstückslänge überhaupt nicht.
7 Meter Auffahrt, dann einen Carport von 6 Meter (bzw 9 mit AB), dann 2 Meter zum Haus, 10 Meter Haus, verbleiben 15 Meter nach hinten. Man muss es so nicht machen, aber viele machen es so und sind nicht unglücklich.
Seht ihr eine Möglichkeit, Haus an Strasse zu haben (Westen) und trotzdem irgendwie im Garten und Wohnbereich die Abendsonne einzufangen (ggf. durch einen Erker, Winkelhaus o.a.)?
Abendsonne fängt man im Haus gut über Westfenster ein. Einen Erker braucht es nicht. Das kann ein Haus auch an der Strasse leisten. Allerdings kann ein Grundriss, der sich anders entwickelt, einen Erker gut vertragen. Es kommt halt auf die Hausplanung an.
Würdet ihr den Eingang - wie beim Altbestand - im Norden lassen oder dann auf die Westseite ziehen (damit man nicht noch am Haus vorbeilaufen muss)?
Ich würde das alles in Gänze planen inkl. des Grundrisses und Alltagsgeschehen, wo man ggf sich tagsüber aufhält oder eventuell nur noch abends zum Sundowner sitzt.
Die Eingangssituation kann, muss aber nicht, sein. Ist alles auch abhängig, wie hoch die Nachbarbebauung ist und der äußere Eindruck einem sagt, wo die Lieblingsecke sein könnte.

Skizziere das Grundstück und schabloniere die Elemente Haus, Garage, Stellplatz Auffahrt und Terrassen. Papier und Elemente ausschneiden). Man kann gut die 3 Meter breiten Standardwerte nehmen für Garage 6 Meter Länge, Terrasse in 2 Meter-Schritten, Auffahrt auch. Schabloniert PKWs. Zeichnet per Pfeil und Kreis die Sonne im Winter und Sommer ein. Fotografiert das, was ihr legt. Scheut Euch nicht, 2 oder 4 Meter zu gehen, denn es regnet nicht 24/7.
Und: seht Euch nicht 24/7 im Garten. Man hat auch noch innen etwas zu tun und von O bis O mag man auch nicht ständig auf eingepackte Gartenelemente schauen.
 
11ant

11ant

Sanierung ist zu teuer und bei Abriss und Neubau können wir nun selber entscheiden wohin das Haus kommt.
Wie sehr ist der erste Satzteil gesicherte Erkenntnis oder doch mehr vom zweiten Satzteil beeinflußt ? - ich finde den Trend zum großzügigen "hau wech den Altbestand" erschreckend.

Am einfachsten wäre es von daher, Strasse und Haus nach Westen zu ziehen und den Ostgarten zu optimieren, aber hier haben wir "Angst" dass es dann abends zu kalt wird.
Abends kommt die Sonne von Westen, bleibt also nicht am Gartenzaun zwischen 155 (154) und Eurem Grundstück hängen, sondern allenfalls an Eurer eigenen Haushöhe. Die Westsonne dieser Nachbarn und Eure ist dieselbe ! und fällt auf Eurer Seite nur nominell in einen "Ostgarten".

- Wenn man Haus nach Osten setzt, wo würdet ihr die Garage positionieren?
- Würdet ihr den Eingang - wie beim Altbestand - im Norden lassen oder dann auf die Westseite ziehen (damit man nicht noch am Haus vorbeilaufen muss)?
Frage 2: vermutlich ja; ein traufseitiger Eingang bedeutet im Haus weniger Verkehrsfläche; Frage 1: ich plane IMMER erst für die Menschen - das Blechkind bekommt das Zimmer, das übrig bleibt.
 
B

Back2Mun

Bisher bin ich noch nicht über die 2 "Likes" hinausgekommen - Sorry!

Vielen Dank für eure Antworten, haben bereits einige neue Überlegungen getriggert.

Hier meine aktuellen Gedanken:
Glaubt Ihr, dass es abends im Osten von Eurem Grundstück eine andere Temperatur hat als zur gleichen Zeit im Westen?
Das ist nicht so.
Einzig kann man, tagsüber wenn die Sonne scheint, im Schatten, dort wo die Sonne noch nicht war, entspanntere Temperaturen feststellen als dort, wo sie brennt.
Ich höre immer, dass es abends auf der Ostterrasse schneller kalt wird - habe aber keine eigene Erfahrung.

Eine „ewig lange Auffahrt“ wie auch einen „langen Fußweg“ sehe ich auf 40 Meter Grundstückslänge überhaupt nicht.
7 Meter Auffahrt, dann einen Carport von 6 Meter (bzw 9 mit AB), dann 2 Meter zum Haus, 10 Meter Haus, verbleiben 15 Meter nach hinten. Man muss es so nicht machen, aber viele machen es so und sind nicht unglücklich.
Ja, das macht prinzipiell Sinn. Hier müssten wir nur schauen, wie das auch mit 2 Stellplätzen hinhaut, ohne dass man das Haus nach Süden schieben muss, um den Südgarten nicht zu verkleinern. (Ansonsten wirft das Haus im Süden nach Aussage des jetzigen Bewohners insb. im Winter irgendwann Schatten).

Skizziere das Grundstück und schabloniere die Elemente Haus, Garage, Stellplatz Auffahrt und Terrassen. Papier und Elemente ausschneiden). Man kann gut die 3 Meter breiten Standardwerte nehmen für Garage 6 Meter Länge, Terrasse in 2 Meter-Schritten, Auffahrt auch. Schabloniert PKWs. Zeichnet per Pfeil und Kreis die Sonne im Winter und Sommer ein. Fotografiert das, was ihr legt. Scheut Euch nicht, 2 oder 4 Meter zu gehen, denn es regnet nicht 24/7.
Und: seht Euch nicht 24/7 im Garten. Man hat auch noch innen etwas zu tun und von O bis O mag man auch nicht ständig auf eingepackte Gartenelemente schauen.
Gute Idee. Haben damit mal angefangen und sind auf eine weitere Fragestellung gestoßen: in welche Richtung hätte man denn im Garten mehr Privatsphäre? Im Osten steht ein recht großes Haus mit schönem Südgarten und Balkon =>wenn die einem dann immer in den Ostgarten schauen, wäre das evtl. nicht so toll. Und wenn man sich wiederum für Westgarten mit langer Einfahrt entscheidet: wie bekommt man das von der Straße blickdicht? Habe auch noch ein Google Maps Ausschnitt beigefügt, dort sieht man die Umgebung. Aktuelles Haus ist mittig. Ist natürlich weiterhin eine Option, aber ich habe das Gefühl, dass man hauptsächlich eine Seite nutzen wird und diese dann am besten maximiert.

Wie sehr ist der erste Satzteil gesicherte Erkenntnis oder doch mehr vom zweiten Satzteil beeinflußt? - ich finde den Trend zum großzügigen "hau wech den Altbestand" erschreckend.
Danke für die Challenge. Wir haben jetzt explizit nochmal bei einem Bausachverständigen angefragt, um zu vermeiden, dass die Bauunternehmen einfach nur Neubau verkaufen wollen.
Bisher waren aber dies in etwa die Aussagen:
- Sanierung rund 700k. (Haben 3 Unternehmen unabhängig voneinander so geschätzt, allerdings mit dem Input "annährend auf Neubaustandard sanieren, also z.B. incl. Fußbodenheizung). Neubau je nach Angebot zwischen 800k und 1.1M (All-in, also incl. Abriss, Baunebenkosten etc.). Wenn man also für 900k was bekommt, scheint Sanierung keinen Sinn zu machen.
Bzgl. Sanierung wurde angemerkt:
- Keller mit feuchten Stellen (Baujahr 1964, noch kein aktueller Standard bzgl. Isolierung) muss trocken gelegt werden, wenn man dort etwas als Gästezimmer o.a. nutzen möchte
- WDVS Fassade muss erneuert werden
- Alle Fenster müssen neu eingesetzt werden
- Raumhöhen zu niedrig für Fußbodenheizung
Zudem haben wir unsere eigenen Minimalwünsche wie neue Bäder, neue Küche und neue Grundrisse (Grundrisse sind aber das Einfachste, da viele Optionen wie man das hinbekommen kann.)

Aber wie gesagt, wir haben jetzt nochmal gefragt, was man denn wirklich machen muss. Und wenn man dann den Keller feucht lässt und auf Fußbodenheizung verzichtet, kann man vermutlich viel sparen... aber lohnt es sich dann versus Neubau... muss man sich dann nochmal überlegen!

Abends kommt die Sonne von Westen, bleibt also nicht am Gartenzaun zwischen 155 (154) und Eurem Grundstück hängen, sondern allenfalls an Eurer eigenen Haushöhe. Die Westsonne dieser Nachbarn und Eure ist dieselbe ! und fällt auf Eurer Seite nur nominell in einen "Ostgarten".
Richtig, aber auf vermutlich wird die Terrasse ja trotzdem ab Nachmittag im Schatten sein.
Gibt es eine einfache Möglichkeit, herauszufinden, wie weit die Westsonne im Sommer versus Winter noch "übers Haus" kommt?


Nochmals vielen Dank für eure Gedanken. Unsere Köpfe rauchen noch - insbesondere Osten versus Westen (an Straße oder weg davon) ist echt nicht einfach.
 

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ypg

=>wenn die einem dann immer in den Ostgarten schauen,
Warum aber um Himmels Willen sollen sie Euch in den Garten schauen? Seid Ihr besonders VIP, hässlich oder schön? An deren Stelle hätte ich weit aus mehr Probleme, dass Ihr denen bei Poolnutzung etwas abschaut, vielleicht noch neidisch seid oder Euch nur anbiedert, um auch mal den Pool nutzen zu können.
Wenn Ihr Angst vor Nachbarn habt, dann müsst Ihr ein anderes Grundstück nehmen oder Euch mit Sichtschutz vor Blicken sichern.
 
Zuletzt aktualisiert 15.01.2025
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