Einschätzung Sanierungskosten Reihenendhaus 80er Jahre Erfahrungen

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L

laukkant

Hallo liebe Forumskollegen. Meine Frau und ich waren schon länger auf der Suche nach einem Haus und haben nun dieses Reihenendhaus aus dem Jahr 1980 gefunden.

Einige Details zum Haus:
  • Massiv gebaut, 1980 laut Energieausweis
  • 142 qm Wohnfläche + Keller, insgesamt knapp 200 qm und Garage
  • Grundstück ca. 780qm
  • Gasheizung + Kamin
  • Energieeffizienzklasse D 117,42 kWh/m2
  • Preis: 360 000 €
Außer der Umstellung von Ölheizung auf Gas (1998) wurden im Haus keine großen Modernisierungen vorgenommen. Nur Oberflächen, Küche usw. Die Fenster, das Dach und alles andere sind noch original. Falls wir das Haus kaufen, würden wir auf jeden Fall einige Dinge sanieren. Vor allem Dinge, die das Haus energieeffizienter machen würden.

Im Energieausweis sind einige empfohlene kostengünstige Modernisierungsmaßnahmen genannt:
  • Rohrleitungssystem - Dämmung freiliegender Heizungsrohre
  • Solarthermie - Solare Unterstützung für Warmwasser und Heizung
  • Fenster - Maximaler Uw - Wert bei 1,3 [W/m²K]

Das sind also die Maßnahmen, die wir auf jeden Fall machen würden. Darüber hinaus würden wir gerne die Möglichkeit prüfen, eine Wärmepumpe und einige einfachere Dinge wie neue Heizkörper, (neue) Rollladen usw. Einzubauen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage zu der ich gerne einige Tipps, Ratschläge und Erfahrungen hätte:

Dies ist unser erster Hauskauf und vor allem ein Haus, das wir teilweise sanieren müssen. Wir haben keine Ahnung, wie wir mit dem Prozess weitermachen sollen, außer zu einem Kreditvermittler zu gehen und über die Finanzierung zu sprechen. Müssen wir die Kosten für die Modernisierungen vorab erfragen und dann an den Vermittler weitergeben oder wissen die Vermittler in der Regel, was diese Maßnahmen kosten würden? Irgendwie erscheint es mir so, als würde die Erstellung eines Angebots viel zu lange dauern, wenn wir mit vielen verschiedenen Fachleuten aus unterschiedlichen Branchen sprechen und detaillierte Preise einholen müssten.

Noch einige zusätzliche Fragen in meinem Kopf:
  • Soweit ich weiß, ist Keller immer ein Risiko, wegen der Feuchtigkeit. Die Technologie hat sich stark weiterentwickelt und heutzutage dürfte das Risiko natürlich geringer sein. Sind Keller aus den 80er Jahren beispielsweise in der Regel zukunftssicher und wie kann ich das herausfinden? Gibt es etwas, wonach ich fragen soll oder in der Baubeschreibung suchen?
  • Dach und Solarthermie: Hier eine Beschreibung des Daches, aus der Baubeschreibung: Holzbalkendach m. Spanplatten u. unterseitiger Verbretterung, Wärmedämmung nach DIN 4109, 1-lag. Dachpappe u. Bitumendachschindeln in Doppeldeckung. Dieses Dach ist 45 Jahre alt. Ich frage mich, wie lange würde es noch halten und wäre es sinnvoller, es gleichzeitig zu sanieren, wenn eine Solarthermie + Photovoltaik-Anlage installiert wird?
Ich habe versucht, so klar und organisiert wie möglich zu sein, aber lasst mich wissen, wenn ich über etwas falsch informiert bin oder vergessen habe, etwas zu erwähnen. Und falls hier jemand Erfahrungen mit Häusern aus dieser Zeit hat und Tipps hat, was man beachten, prüfen oder bewerten sollte, wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe und Erfahrung!
 
S

SoL

Wenn ihr die Fenster und Türen neu macht, klärt (berechnet), ob sich dadurch der Taupunkt in die Wand verschieben würde. Das würde dann zu Tauwasser an der Wand und letztlich Schimmel führen.
Verhindern könnt ihr dies durch eine Dämmung der Wände.

Generell: Macht vor dem Einzug alles, was Dreck, Staub und Ärger macht. Das wollt ihr nicht machen, wenn ihr drin lebt...

Nachtrag: Ist die EEK berechnet anhand des Bedarfs oder anhand des Verbrauchs? Lt. deiner Beschreibung tippe ich auf einen Verbrauchsausweis, der ist deutlich weniger aussagekräftig, als ein Bedarfsausweis. Man sieht beim Verbrauchsausweis nur, wie viel verbraucht wurde. Wenn der Vorbesitzer drei Monate im Jahr auf Mallorca gelebt hat oder sehr sparsam geheizt hat (vielleicht sogar zu sparsam), dann resultiert das in einer sehr guten EEK für die Immobilie.
 
N

nordanney

- Dämmung Kellerdecke von unten (bitte ordentlich dick dämmen - egal, ob Du dann vielleicht nicht mehr so viel Kopffreiheit hast
- Fenster und Tür neu machen -3-fach oder 2-fach Verglasung ist egal, hermetisch dicht werden beide Fenster
==> bitte Laibungen innen mit 20mm PUR o.ä. dämmen
- sofern der Dachboden nur Lager o.ä. ist, die oberste Geschossdecke dämmen (bestenfalls belüftetes Kaltdach, dann einfach 2x24mm Mineralwolle ausrollen)
- ob Ihr das Dach machen müsst, muss sich jemand anschauen
- Solarthermie weglassen. Verursacht nur Kosten bei ganz wenig Nutzen
- Photovoltaik Dach voll machen, sofern das Budget dafür da ist
- sofern Dach/Dachboden und Kellerdecke gedämmt sind bzw. neue Fenster drin sind, ist eine WP problemlos möglich
==> raumweise Heizlastberechnung machen lassen und entsprechende Heizkörper (33er) montieren

Natürlich kann man noch viel mehr machen, aber das ist alles eine Frage des Budgets
 
A

Altai

Ich habe zwar nicht saniert, aber ein nicht fertiges Haus gekauft (Wände, Dach vorhanden).
Ich habe damals für fast alle Posten Angebote eingeholt, jedenfalls wenn eine Firma zu beauftragen war. Für anderes habe ich ein Budget gesetzt (z.B. wenn nur Material zu kaufen war). Für einige kleinere Posten gab es nur eine Schätzung vorab. Ich hatte ohnehin einen Bauleiter, dieser hat hier eine Zahl eingetragen. Und mit der daraus entstandenen Auflistung bin ich zur Bank.
Bei euch gibt's zwei Optionen: entweder überlegt ihr, was ihr sanieren wollt, holt Angebote und kommt so auf das notwendige Budget. Oder ihr sagt, maximal Summe x und ihr müsst die Sanierungsarbeiten priorisieren und sehen, was ihr innerhalb von x realisieren könnt. Auch hier mit Einholen von Angeboten.
 
L

laukkant

Das würde dann zu Tauwasser an der Wand und letztlich Schimmel führen.
Verhindern könnt ihr dies durch eine Dämmung der Wände.
Mit einer Lüftungsanlage (Dezentrale) könnte man das auch vermeiden, wenn ich mich nicht irre?

Ist die EEK berechnet anhand des Bedarfs oder anhand des Verbrauchs?
Danke für den Beitrag. Genau. Die Zahlen basieren auf einem Verbrauchsausweis. Die Frage ist, wenn kein Bedarfsausweis vorhanden ist, wie kann der Käufer das herausfinden?
 
Zuletzt aktualisiert 01.11.2024
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