Wir planen eine niedrige feste Rate und wollen viel über Sondertilgung abtragen. Für unsere jetzigen Kosten brauchen wir nur ein Einkommen und können mein Gehalt auf die Seite legen. Wir sind somit in der Lage die 5% Sondertilgung zu leisten.
Wir haben keine Kinder, keine anderen finanziellen Verpflichtungen und Autos sind auch noch in Ordnung.
Was machst Du in 15 Jahren, wenn Du neu verhandeln musst, aber der Zins sich verdreifacht hat? Kannst Du die Rate dann noch stemmen?
Mir wäre das zu viel Restschuld auf dem Deckel...
Kinder nie geplant? Sondertilgung ist toll - nur machen es die wenigsten. Vor allem nicht in den ersten Jahren...
Und wieso macht man nicht sofort eine höhere Rate? Genau, weil es klemmen könnte - hat man erstmal ein Haus, dann geht erstmal viel Geld "so" weg.
Aber ist nicht mein Bier, nur komme ich aus der Branche und weiß, wie viele es planen und wie wenig es machen...
Damit unterstelle ich keinem etwas, aber man sollte realistisch planen. Ich bin mir sicher, die ersten 3-4 Jahre keine Sondertilgung zu machen.
Die Argumente von
@Lexmaul79 sind stichhaltig - Du solltest drüber nachdenken.
Aber - viele Wege führen nach Rom.
WIR machen es ähnlich, wie Ihr es Euch gedacht habt. Wir haben den niedrigst möglichen Tilgungssatz vereinbart. Unabhängig davon haben wir ausgerechnet, wie viel wir zahlen müssten, um auf 6 % Annuität zu kommen. Die Differenz wird schön auf einem Tagesgeldkonto geparkt und dann am Ende des Jahres als Sondertilgung verwendet. Auf diesem Weg hat sich auch ein potentielles Problem bei Verlängerung und höheren Zinssatz erledigt, da wir bei dem gleichen Betrag herauskommen, den wir auch bei direkt 6% Annuität hätten.
Klar würde man ggf. ein paar Euro bei direkter Tilgung an Zinseszinseffekt noch sparen. Die legen wir bei der Sondertilgung großzügig drauf.
Der Grund hierfür ist relativ einfach: Wir wollten finanziell so flexibel wie möglich bleiben. Wir wollten nicht irgendwann in Schwierigkeiten geraten, wenn neben den normalen Kosten und den Sonderkosten auch noch zusätzliche, unplanbare und plötzlich auftretende Kosten auftreten sollten. Oder wenn zwischenzeitlich plötzlich deutlich weniger Einnahmen zur Verfügung stehen.
Der KfW-Kredit wird im Übrigen nach 10 Jahren mit einem dann voll angesparten Bausparvertrag platt gemacht. Die dadurch frei werdende Rate zu weiteren Sondertilgungen genutzt.
Ich kann nicht viel dazu schreiben, wie tragbar Euer Konzept ist, da ich keinen Überblick habe über Eure Einnahmen, Ausgaben, etc. Allerdings dieses Konzept funktioniert - unter EINER Bedingung: KONSEQUENZ. Ihr müsst konsequent Eure Sondertilgung in der geplanten Höhe durchführen. Klar kann es mal einen Ausreißer geben, den man dann in der Folge ausgleichen sollte.
Bedenke aber bitte die hier genannten Hinweise bzgl. geplanten/ungeplanten Kindern sowie der korrekten Planung. Gerade die Kinder könnten Euer Konzept komplett über den Haufen werfen (wir hatten mit dem Bau gewartet, bis diese Planung abgeschlossen ist).