Wie viel Haus ist für uns realistisch?

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Pandrion

Pandrion

Hallo liebes Hausbau-Forum,

da wir grob planen im Jahr 2016 in der Region Hannover ein Haus zu kaufen (gebraucht oder neu bauen) bin ich schon fleißig dabei im Forum hier quer zu lesen um zumindest auf einen laienhaften Wissensstand zu kommen.

Viele zahlreiche Tipps durfte ich hier schon lernen und ich wollte mich dafür erst mal an dieser Stelle bedanken.

Natürlich ist jede Lebenssituation eine andere, und daher bitte ich um eure Erfahrungswerte bezogen auf unsere Lebenssituation. Ich hätte gerne realistische Werte und nichts schön gerechnetes, aber so wie ich hier die Beiträge verfolge, wird man, Gott sei Dank, von der Userschaft eh mit der knallharten Wahrheit konfrontiert, was auch gut so ist.

Wir (30,29 und 4 Jahre alt) wohnen z.Z. zur Miete in einer Wohnung. Warmmiete beträgt 625€ + Strom und Gas 120€. Unser monatliches Nettoeinkommen beträgt in etwa 4000€. Beide fest angestellt, einer bei Volkswagen direkt. Daher ist eine sehr gute Arbeitsplatzsicherheit gegeben. Neben der Miete können wir noch gut 500-1000€ monatlich beiseite legen. Unser Eigenkapital beträgt momentan 10.000€, was aber als Notgroschen zu sehen ist, woran wir nicht ran wollen. Die üblichen grundlegenden Versicherungen (Hausrat+Haftpflicht, etc.) sind schon vorhanden.

Der Wunsch vom Eigenheim wächst mittlerweile. Natürlich kann man sich nur das leisten, was man sich Leisten kann, daher bin ich gedanklich dabei auszurechnen welche Variante gut tragbar für uns ist. Wohnung kaufen, Haus gebraucht kaufen, oder Haus bauen.

Unsere Vorstellungen sind bei einem Haus: 1,5 geschossig, kein Keller, 130m2 ca. +-, 4-5 Zi, Carport für 2 Autos, Küche und, nun kommt der große Knackpunkt, das Haus müsste bezugsfertig sein. Da wir beide voll berufstätig sind und nebenher auch noch die Kinderbetreuung haben ist kaum Freizeit vorhanden. Somit auch keine Zeit für Eigenleistungen.

Sind unsere Wünsche gemessen an unseren Verhältnissen Realtisch, oder macht es mehr Sinn eher gleich nach was Gebrauchtem zu schauen?

Falls noch Infos fehlen, ich denke sicherlich nicht an alles , bitte fragen.

Vielen Dank schon mal
 
L

Legurit

Macht schon Sinn - wobei ihr noch mal schauen könnt, wo die restlichen 2255 - 2755 € im Monat so hinfließen. Haushaltsbuch wäre vielleicht für eine Weile nicht schlecht - 1200 € wären ggf. für eine Finanzierung etwas wenig. Ansonsten ist das sicherlich nicht unrealistisch. Schade ist es, dass ihr quasi kein Eigenkapital habt... da wird es für gebrauchte Immobilien noch mal schwerer - zumal das so klingt als ob ihr nicht die Handwerker in Person seid.
Wollt ihr direkt in Hannover bauen oder gern auch zwischen WOB und Hannover? (frage, da die Grundstückspreise direkt in Hannover natürlich andere sind).
Ansonsten:
200 T€ für das Haus (Neubau, bezugsfertig - zum Beispiel die Rakete von Viebrockhaus oder 100 andere Anbieter)
30 T€ Nebenkosten
100 T€ für das Grundstück (wenn nicht direkt in Hannover) -> 330 T€ Finanzierungsbedarf.
Macht bei 2,3 % Zinsen (sehr wenig Eigenkapital, 15 Jahre) und 3% Tilgung eine monatliche Belastung von 1460 € pro Monat. Dann steht aber erst mal noch keine Luxusküche, Carpport etc. müsst ihr schauen, ob das Sinn machen würde noch mit in die Finanzierung zu integrieren.
 
B

Bieber0815

Wir (30,29 und 4 Jahre alt) wohnen z.Z. zur Miete in einer Wohnung. Warmmiete beträgt 625€ + Strom und Gas 120€. Unser monatliches Nettoeinkommen beträgt in etwa 4000€. Beide fest angestellt, einer bei Volkswagen direkt. Daher ist eine sehr gute Arbeitsplatzsicherheit gegeben. Neben der Miete können wir noch gut 500-1000€ monatlich beiseite legen.
Führt ein Haushaltsbuch! Ein ganz grober Richtwert für die Lebenshaltung ist 600 Euro für die erste Person, 300 für die zweite und je 200 für Kinder. Macht bei euch 1100 Euro, demnach müssten monatlich 2900 Euro "übrig" sein. Wo ist dieses Geld? (Das wird ggf. auch eine finanzierende Bank fragen.)

Dass das Haus bezugsfertig sein soll, finde ich verständlich. Sehe ich ähnlich. Eure Vorstellungen in Bezug auf die Größe finde ich angemessen und nicht übertrieben. Die Lage wird den Preis deutlich beeinflussen .
 
Pandrion

Pandrion

Also

Haushaltsbuch führen wir. Da wir jeden Monat ca. 500-1000€ sparen und geht das restliche Geld neben den üblichen Fixkosten (wie Miete warm, Energie, Versicherungsbeiträge, Telefon, Kindergarten usw.) für den Alltag darauf und wird großzügig verlebt. Essen gehen, Ausflüge usw.. Da wir bis vor einigen Jahren gerade mal das halbe Haushaltseinkommen hatten (es stand ein Jobwechsel 2013 an), wissen wir, dass wir realistisch betrachtet auch mit deutlich weniger auskommen (können) und dennoch zufrieden sind und auch wissen wie es geht. Man hat halt erst mal ein wenig das neue gute Einkommen genossen. Wir sind aber auf dem Teppich geblieben. Das passt also.

Aber auf jeden Fall schon mal danke für den Hinweis. Wenn ich heute Abend zu Hause bin werde ich mir mal anhand des Haushaltsbuches genau ausrechnen, wie viel wir monatlich Definitiv aufwenden können um einen Kredit zu tilgen und Hausnebenkosten zu bezahlen. Jetzt aus dem Bauch heraus würde ich sagen so in etwa 1000-1500€.

Ne, also handwerklich sind wir beide nicht wirklich begabt. Ich sage mal Tapezieren, malen und Boden legen würden wir gut ausgeführt noch hinbekommen. Aber da hört es dann schon auf. Ich würde mir mehr zwar eventuell zutrauen, aber mir fehlt die Erfahrung um keinen Pfusch zu treiben und wie erwähnt die Zeit.

Als Wunschort haben wir uns Sehnde bei Lehrte ausgesucht, da ich in Braunschweig arbeite und meine Frau in Hannover. Sehnde ist da ein guter Kompromiss aus Entfernungen und Grundstückspreisen. Ich kenne die zwar noch nicht genau, da ich bisher keine Angebote finden konnte, aber es wird Definitiv günstiger als Hannover oder Langenhagen sein.

Ok, die Zahlen klingen schon mal dahingehend gut, dass sie mich ein wenig erden. Ich habe ganz grob geschätzt so an 250.000-280.000 all in gedacht. Aber vermutlich habe ich mich da doch ziemlich verschätzt.

Kämen denn dann eigentlich zu der monatlichen Belastung noch gewichtige Hausnebenkosten dazu? Wie hoch sind diese denn ganz grob gesagt? Ich hatte noch nie Eigentum oder habe in einem Haus gewohnt, daher fehlen mir da auch die Zahlen um besser schätzen zu können.
 
B

Bieber0815

Als Wunschort haben wir uns Sehnde bei Lehrte ausgesucht, da ich in Braunschweig arbeite und meine Frau in Hannover.
Ich persönlich hätte dann Hannover oder Braunschwieg gewählt . Mit anderen Worten: nicht beide sollen gleich weit pendeln, sondern einer geht zu Fuß zur Arbeit, der andere pendelt weiter. Etwas salopp formuliert, das muss lokal optimiert werden (Verkehrsmittel, Kita, Grundschule, und ja, auch Grundstückspreise und Verfügbarkeit von Häusern oder Baugrundstücken).

Kämen denn dann eigentlich zu der monatlichen Belastung noch gewichtige Hausnebenkosten dazu?
Alle Nebenkosten, die man als Mieter hat, fallen auch für Hauseigentümer an. Nur in der Regel höher (erster Ansatz: Nebenkostenabrechnung der letzten Jahre ansehen und dann auf die geplanten Quadratmeter skalieren). Ggf. spart man bei den Heizkosten, wenn man heute eher teuer lebt und zukünftig sehr effizient (auf größerer Fläche).

Zusätzlich gibt es Kosten, die Vermieter nicht umlegen können, bspw. Rücklagen für die Instandhaltung (Richtwert ~2 Euro/m², bei Neubauten zunächst (!) IMHO vernachlässigbar).

Der Garten und das ganze drumherum verschlingt auch den einen oder anderen Euro (Werkzeuge, Pflanzen etc.).

Je nach Lage des Hauses entstehen auch Folgekosten durch Mobilität.
 
Pandrion

Pandrion

Hm, grundsätzlich hast du recht mit Braunschweig oder Hannover ... Da spielen aber auch noch andere Gründe mit rein. Aber ich denke, das hier wäre der falsche Ort das zu diskutieren. Auf jeden Fall ist Sehnde für uns in jeglicher Hinsicht optimal.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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