Entwurf Einfamilienhaus mit Garage/Carport - bitte um Bewertung

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E

elVincent

Hallihallo,

ich lese schon eine Weile mit und möchte nun selbst aktiv werden. Meine Frau (29) und ich (32) haben ein Grundstück reserviert, für das wir einen ersten Entwurf gemacht haben, um zu prüfen, ob unsere Vorstellungen auf diesem Grundstück umsetzbar sind. Dabei sind wir schon sehr ins Detail gegangen, so dass inzwischen eine fast fertige Planung entstanden ist.
Diese möchte ich heute gerne vorstellen mit der Bitte um Bewertung/Kritik. Dabei darf gerne schonungslos vorgegangen werden ;-)

Zuerst der Fragenkatalog:
Bebauungsplan/Einschränkungen: Alles außer Flachdach ist möglich, max. Gebäudehöhe 9,0m, zweigeschossig, Grundflächenzahl 0,4, Geschossflächenzahl 0,6, 2 Stellplätze, keine Vorgabe der Firstrichtung, Randbebauung mit Garage möglich, Bauvoranfrage wurde bereits gestellt und positiv beschieden.
Größe des Grundstücks: 830m², topfeben

Anforderungen der Bauherren:
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp: etwas modernerer Look, Satteldach (15°), Einfamilienhaus mit Büro (dauerhaftes Home Office)
Keller, Geschosse: Nutzkeller unter Hauptbaukörper, 2 Vollgeschosse
Anzahl der Personen, Alter: Aktuell 2 Personen, 29 und 32 Jahre alt, zwei weitere Persönchen geplant :-)
Raumbedarf im EG, OG: ca. 160-180 qm
Büro: Home Office
Schlafgäste pro Jahr: ca. 5
offene oder geschlossene Architektur: offene Architektur
konservativ oder moderne Bauweise:
offene Küche, Kochinsel: offene Küche
Anzahl Essplätze: dauerhaft vier, Option zur Vergrößerung auf 10-12
Balkon, Dachterrasse: kein Balkon, ggf. Nutzung des Flachdachanbaus als Dachterrasse
Garage, Carport: Doppelgarage

Hausentwurf:
Von wem stammt die Planung: Selbst erstellt, der grundlegende Bedarf wurde mit einer befreundeten Architektin durchgesprochen (die allerdings noch keine große Erfahrung mit dem Bau von Einfamilienhaus hat!)
Was gefällt besonders? Außenansichten, helles Büro mit Gartenblick
Was gefällt nicht? Räume im OG sind etwas zu groß geraten
Preisschätzung lt Architekt/Planer: -
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl Ausstattung: 330.000 €
favorisierte Heiztechnik: Holzpellets (Brennwerttechnik), Fußbodenheizung

Ich hoffe, der Entwurf ist in allen Punkten verständlich. Ich bin Maschinenbauingenieur und habe den kompletten Entwurf mit SolidWorks gemacht, was sicher nicht das Standard-Programm für solche Zwecke ist. Dafür bekommt man am Ende alles in 3D und schön bunt :-)

Das Hauptproblem, das ich im Moment an dem Entwurf sehe ist, dass durch die Tatsache, dass ein gewisses Raumprogramm ins EG gepackt werden soll, der Grundriss in seinen Außenabmessungen so groß wird, dass das OG und der Keller hoffnungslos überdimensioniert sein werden. Evtl. könnte man durch eine Vergrößerung des Anbaus noch etwas an der Gesamtlänge einsparen (das Gästezimmer würde dann stärker in den Bürowürfel einrücken). Vielleicht wäre aber auch eine völlig neue Anordnung sinnvoll.

Nochmal kurz zur Lebenssituation: Ich arbeite für ein kleines Ingenieurbüro, bei dem alle Mitarbeiter aus Flexibilitätsgründen Vollzeit im Home Office arbeiten. Daher verschwimmt für mich die Trennlinie zwischen Wohnen und Arbeiten von Zeit zu Zeit. So brauche ich also einen Raum, in dem ich so weit abgeschottet bin, dass ich meine Ruhe habe und trotzdem noch nahe genug bin, um am Familienleben teilzuhaben.
Wir wünschen uns zwei Kinder, die allerdings erst zur Welt kommen sollen, wenn das Projekt Eigenheim abgeschlossen ist. Der anvisierte Baubeginn wäre Mitte 2016.

Falls irgendetwas unklar ist oder Informationen fehlen, bitte einfach fragen. Ich freue mich auf Kritik und eine hoffentlich angenehme Diskussion. Wenn man den Entwurf selbst erstellt hat, gibt es sicher einige Dinge, bei denen man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
 

Anhänge

M

marv45

Dabei sind wir schon sehr ins Detail gegangen, so dass inzwischen eine fast fertige Planung entstanden ist.
Ich hoffe nicht....:)
Also, ich fange mal vorsichtig an. Zuerst mußte ich -ohne die Ansichten angeschaut zu haben- eine Weile suchen, um überhaupt die Eingangstür zu finden. Ich nehme mal an, die ist "oben rechts" ?
Da möchtet ihr ein großes Haus mit zwei Geschossen bauen und versteckt den Eingang ?

Um es insgesamt kürzer zu fassen, der EG-Grundriss wirkt auf mich wie Perlen an der Kette; oder anders gesagt, da wurden die gewünschten Räume nacheinander rangeklatscht (deshalb auch dieser dunkle Gang in der Mitte), bis alles abgehakt war.
Viel Platz, aber nicht besonders sinnvoll angeordnet. Zum Bsp. ist der Weg von der Garage/Carport bis in die Küche arg weit und es sind 4 Türen bis zur Speis zu überwinden.

Im OG gibt es recht große Kinderzimmer aber dafür einen Schlauch-Flur. Ich würde z.B. den Flur vergrößern und das Elternschlafzimmer anders gestalten. Eure Ankleide ist in der Breite auch nicht ausreichend. Wenn auf beiden Seiten Seiten Schränke stehen, dann sollte die Gesamtbreite bei ca. 2,30 - 2,40 m liegen.
 
T

toxicmolotof

Ich frage mich ernsthaft, an welcher stelle die offene Bauweise anfängt und wo die geschlossene aufhört. Außer dem offenen Wohn- Ess- Kochquaders ist der Entwurf sehr geschlossen, schlauchig und mir nicht wohlgefallend.

Sind die 330TEUR nur die reinen Baukosten zzkl. Baunebenkosten? Dann passt es vielleicht. Sonst eher nicht und schon gar nicht mit Keller.
 
E

elVincent

Vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

Zum Thema versteckter Eingang: Die Idee, die Eingangstüre an die Seite zu machen, beruht auf der Überlegung, dass dann der Weg von der Garage ins Haus kürzer ist, weil die Garage im Vergleich zur Vorderkante des Windfangs schon ein Stück weg ist und man dann nicht um den Windfang herum gehen muss. Soll also kein absichtliches Versteck sein und kann sicher auch anders gelöst werden.
Beim EG-Grundriss steckt sicher auch noch viel Verbesserungspotential drin. Der Flur ist eine Folge davon, dass ich denke, dass es statisch günstig ist, wenn eine tragende Wand in der Mitte verläuft. Daraus ergibt sich dann zwangsläufig eine Zweiteilung des Grundrisses mit diesem Flur. Um Wände der Geschosse übereinander stellen zu können, sieht das im OG dann auch so aus (obwohl dort natürlich jede Menge Platz vorhanden wäre, es anders zu machen).
Ganz grundsätzlich möchte ich, dass das Büro zumindest so weit separiert wird, dass man durch keinen Wohnraum gehen muss, um dorthin zu kommen. Wenn man keine direkte Verknüpfung im Eingangsbereich des Hauses schafft, braucht es einen irgendwie gearteten Flur, oder?
Die vier Türen auf dem Weg zur Speis könnte man evtl. um eine reduzieren, wenn man den Windfang nicht durch eine Wand mit Tür/Fenster abtrennt. Wäre dann die Funktion als WIndfang noch gegeben? Die notwendige Anpassung der Breite der Ankleide ist notiert.

Beim Thema offene Bauweise liegt wohl ein Missverständnis vor: Ich habe mich damit eigentlich nur auf offene Küche/Wohn-/Essbereich bezogen und bitte das zu entschuldigen. Wir möchten keine Galerie o.ä., also wohl eher geschlossene Bauweise.

Die 330 TEUR sind die aktuelle Vorstellung des zur Verfügung stehenden Budgets inkl. Keller. Wenn der Entwurf damit nicht umzusetzen ist, müssen wir entweder das Budget oder den Entwurf anpassen (oder natürlich beides :-) ). Wir habein einige Handwerker in der Familie, so dass Einiges an Eigenleistung möglich sein wird. U.a. wird der komplette Heizung/Sanitär-Bereich von meinem Vater übernommen, der rechtzeitig zu Baubeginn in Rente geht.
 
Y

ypg

Hallo,
um es gleich vorweg zu sagen: das geht weitaus besser mit einem totalen Neuanfang!

Dabei sind wir schon sehr ins Detail gegangen, so dass inzwischen eine fast fertige Planung entstanden ist.
Das kann man nicht sagen, wenn man selbst feststellt, dass ein gewisses Raumprogramm ins EG gepackt werden soll, der Grundriss in seinen Außenabmessungen so groß wird, dass das OG und der Keller hoffnungslos überdimensioniert sein werden

Dafür bekommt man am Ende alles in 3D und schön bunt
Leider blendet dann das Bunte und man sieht die Fehler nicht. @marv45 hat es gut gesagt:

Um es insgesamt kürzer zu fassen, der EG-Grundriss wirkt auf mich wie Perlen an der Kette; oder anders gesagt, da wurden die gewünschten Räume nacheinander rangeklatscht (deshalb auch dieser dunkle Gang in der Mitte), bis alles abgehakt war.
Was man konkret ändern sollte:

Schlafgäste pro Jahr: wozu dann ein separates Gästezimmer im EG? Bei 5 Gästen kann man entweder eine Schlafcouch im Arbeitszimmer frei machen, Gästezimmer in den Keller packen oder ein Hotel vom gesparten Geld buchen.
Arbeitszimmer: da sollte man eventuell mal überlegen, ob in den nächsten 30 Jahren eine Selbstständigkeit im Raum stehen könnte, sodass Arbeitszimmer direkt am Gast-WC und im Eingangsbereich seinen Raum findet. Gästezimmertür ist auch zu weit vom Gäste-WC entfernt.
Bei Argument "im Alter als Schlafzimmer zu nutzen" sollte man überlegen, das Büro als solches zu nehmen.
Flur ist ganz grausig einfach nur dunkel und nicht möblierbar.
EG grundsätzlich: Wenn man die Fassade mit eingeschobenen Würfeln strukturiert (z.Z. Eingang, Büro), sollte man die entstehenden Ecken auch in den Rest einbeziehen, also dort zB die Terrasse planen, weil Ecken Sicht- und Wetterschutz bieten. Ansonsten wären die Würfel einfach nur zu teuer, wenn sie nur dazu dienen, das OG zu verkleinern. Ausserdem ist bei Euch 2-geschossig vorgegeben -> Eure Würfel machen das Haus zum Eingeschossigen, bzw müsste man das natürlich mal durchrechnen und in die Bauordnung Bayern schauen, was 2-geschossig bei Euch ist.
Küche ist zu wenig Arbeitsfläche: Ecke wird mit Küchengeräten und Flaschen voll werden, dann bleibt nur noch die Insel zum Arbeiten.
Ankleide ist mit 190 zu schmal, funktioniert nicht, wenn man auf beiden Seiten reelle Schränke stellen will. Ausserdem bekommt man einen Drehwurm, wenn man mal kurz von unten in diese will. Mit Wäschekorb alles etwas ungeordnete Abläufe..

Ich weiss ja nicht, wie schnell man mit Deinem Programm so ist, aber Bleistift und Karopapier ist immer noch der Favorit, damit man radieren kann!!! Ein bisschen entwerfen wäre auch nicht schlecht ;)

Jetzt mal etwas Positives: die Fronten! Mir sind die Fronten mit den Fensterpositionen und Anordnungen sehr positiv aufgefallen. Die Fassade hat Spannung! Leider ist es mit einem neuen Entwurf hinfällig.

Vorschlag: Keller nicht nur zum Nutzkeller machen, sondern Gast unterbringen. Das entspannt das Raumprogramm (Arbeit soll ja familiennah stattfinden?!)
Vernünftigen Flur, der möblierbar ist, auf Windfang kann man verzichten.
Auf 2-Geschossigkeit achten.

Gruss Yvonne
 
M

milkie

Auf die Gefahr hin dass ich Punkte der anderen Antworten wiederhole.
Zu viele Anbauten, Vorsprünge geben dem ganzen ein unruhiges Erscheinungsbild.
Lange Flurwege, schmal und dunkel. Treppe von den Wohnräumen aus schlecht erreichbar. Ich würde die Treppe ins Zentrum des Hauses setzen. Entweder gerade oder 1/4 gewendelt oder evtl. an einer Außenwand als Podesttreppe.
Die 45 Grad Ecke im WC ist ungünstig, deuten auf eine Notlösung hin. Beengte Verhältnisse im Wohn-/Ess-/Kochbereich aber 13 qm Gästezimmer für (5Personen im Jahr) nebst großem Büro...
Mit diesem Bebauungsplan könnt ihr viel mehr rausholen. nicht an einer guten Planung sparen!
 
Zuletzt aktualisiert 26.12.2024
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