Firma Lüumel, Grabenkollektor

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daytona

Hallo zusammen,
hat jemand generell Erfahrungen sowohl positiv als auch negativ mit der Firma Lüumel aus Coswig?

Aktuell habe ich ein Angebot für eine Wärmepumpe mit Grabenkollektor vorliegen. Nun hab ich schon einiges im Web darüber gelesen. Auch hier würden mich eure Erfahrungen interessieren. Leider ist mein Angebot nicht sehr aussagekräftig, weshalb ich noch mit der Firma in Austausch treten werden aber vorab kann vielleicht der ein oder andere hier im Forum weiterhelfen:
Wir liegen die Jahresarbeitszahl bzw die Verbrauchswerte im Vergleich zu anderen Wärmepumpe-Systemen?
Habt ihr euch eine Simulation / Berechnung der Jahresarbeitszahl erstellen lassen?
Wie ist die Belastung bzw Überfahr- / Überbaubarkeit bei den verbuddelten Rohren im Garten?
Benötige ich unbedingt einen Wärmemengenzähler?
Vor- und Nachteile Grabenkollektor? (ok ist sehr allg. gesprochen)
 
Musketier

Musketier

Guten Morgen,

zum Grabenkollektor kann ich nicht viel sagen, nur zur Firma Lüumel, da wir selber eine Wärmepumpe mit Flächenkollektor von denen haben. Wenn mir damals der Grabenkollektor bekannt gewesen wäre, hätte ich den vermutlich eher als den Flächenkollektor gewählt, da beim Flächenkollektor schon viel Fläche verloren geht, auf dem nichts gebaut oder Bäume/Büsche gepflanzt werden dürfen.

Ich fang mal mit der Frage zum Wärmemengenzähler an.
Wir haben keinen Wärmemengenzähler und keinen extra Stromzähler. Im Nachhinein ärgere ich mich etwas darüber, da ich weder den Anteil des Heizungsstroms noch die Effektivität der Heizung überprüfen kann.

Ich lese seit 28. Oktober 2014 fast jeden Tag den Stromzähler ab. Bis 28. Oktober 2015 haben wir insgesamt 6300kWh für Haushaltsstrom und Heizung benötigt. Im Sommer (Heizung nur für Warmwasser) haben ca. 7kWh täglich verbraucht. Im Winter braucht man sicher etwas mehr, so dass ich von 3000kWh Haushaltsstrom und ca. 3300Wh Heizungsstrom für 125m² Wohnfläche ausgehe. (ist aber mangels Unterzähler nur geschätzt). Diese Zahl ist aber etwas zu relativieren.
1.) haben wir im Erstjahr schon höher geheizt, als notwendig, um die Feuchtigkeit herauszubekommen
2.) wurde festgestellt, dass zu wenig Kältemittel eingefüllt wurde und somit nur der erste Teil der Flächenkollektoren genutzt wurde. Das führte dann im Winter zu Vereisung und zu Hebungen im Bereich der Flächenkollektoren.

In den letzten 35 Tagen habe ich nun das erste Mal den Vergleich zum Vorjahr. In diesen Tagen haben wir 25% weniger Strom und damit geschätzte 50% weniger Heizungsstrom benötigt. Nun ist es aktuell aber auch recht warm für die Jahreszeit. Das Vorjahr war in diesen 35 Tagen zwar auch mild, aber trotzdem etwas kühler als dieses Jahr.
Woran dieser Wenigerverbrauch nun genau liegt, (milder, optimierte Heizungseinstellung, mehr Kältemittel) kann ich nicht sagen. Vermutlich ein Stück aus allem.

Wie ich oben schon geschrieben habe, hat sich unser Rasen im Winter schon gewaltig gehoben (ca. 25-30cm) und im Sommer wieder abgesenkt. Wir haben am Rand der Kollektoren hinter der Garage einen Gang für Mülltonnen etc. Den hat es durch die Hebung und Senkung komplett auseinandergetrieben. Wir sind dort in Verhandlung mit der Fa. Lüumel. Die behauptet, wir hätten nicht überbauen dürfen und mindestens 1m Abstand halten müssen (wobei das in deren Prospekt nicht eindeutig drin steht, denn wasserdurchlässig dürfte man laut Prospekt überbauen). Da frage ich mich dann, warum sich der wasserdurchlässige Rasen um 30cm hebt und was dann mit einem wasserdurchlässigen Weg passiert wäre?
Allerdings hätten die meines Erachtens auch das Kältemittel korrekt auffüllen müssen. Da Sie das in Nichtheizperioden angeblich nicht korrekt können, müssen Sie im Winter halt noch mal kommen. Da meines Erachtens auf beiden Seiten eine Teilschuld besteht, versuchen wir irgendeinen Kompromiss zu bekommen. Wir machen den Gang selbst neu und bekommen im Gegenzug 2-3 kostenlose Wartungen oder sowas. Mal sehen, was da raus kommt.
Bei uns im Wohngebiet gibts noch eine 2. Anlage von Lüumel, wo die Kollektoren mit einem Weg überbaut wurden, da gabs gar keine Probleme.

Zur Heizung selbst:
- relativ unkompliziert
- Direktverdampfer
- aufgrund der Menge an Kältemittel wartungspflichtig (Kosten der Wartung ca. 170€)
- Schichtenspeicher

Der Schichtenspeicher hat sicher Vorteile, aber auch einen gewaltigen Nachteil. Im Winter an kalten Tagen wird das Warmwasser richtig heiß (>70°). Da muß man höllisch aufpassen, dass sich niemand die Finger verbrennt.

Ich hoffe das hilft. Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
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daytona

Hallo,
vielen Dank. Das beantwortet schon mal einige Fragen. Ein paar neue tun sich jetzt aber zusätzlich auf:
Wenn ich das richtig interpretiere, habt ihr keinen separaten E-Zähler für die Wärmepumpe? Ich hatte mal irgendwo aufgeschnappt, dass Heizstrom vom Anbieter vergünstigt ist und über einen zweiten Zähler bezogen und abgerechnet werden kann. Das würde natürlich auch die Verbrauchsermittlung getrennt vom Hausstrom erleichtern.
Der angebotene Wärmemengenzähler schlägt mit rund 900€ zu Buche. Aus meiner Sicht ein recht teurer Luxus nur um die eigene Statistik damit zu befüllen. Ich würde nach jetzigen Stand ehr dazu tendieren diesen aus Kostengründen zu streichen.

Du erwähntest das Thema Schichten Speicher: Musst du nicht sowie so >70°C wegen den Legionellen und eigentlich (so kenn ich das) sind doch alle wasserführenden Teile isoliert?
 
Musketier

Musketier

Zum separaten Zähler lies mal die folgenden Seiten ab hier :
https://www.hausbau-forum.de/threads/solar-pv-wirtschaftlicher-Gesichtspunkt.13659/page-6

Wir haben uns dagegen entschieden, allerdings hätten wir den Strom-Unterzähler einbauen lassen sollen.
900€ für nen Wärmemengenzähler ist schon ne Hausnummer, da wär ich auch ins Grübeln gekommen. Wenn du Änderungen an den Heizungseinstellungen vornimmst, hast du nie gleiche Bedingungen, um genau vergleichen zu können, ob sich deine Einstellungen positiv oder negativ ausgewirkt haben. Das kannst du nur einigermaßen mit Stromzähler und Wärmemengenzähler. Ob man 900€ dadurch wieder einspielt ist natürlich fraglich.

Das Legionellenproblem hast du beim Schichtenspeicher nicht, da das Brauchwasser nicht im Wasserspeicher erwärmt wird, sondern nur beim Durchfluss durch das Heizungswasser. Für die Legionellen reichen meines Wissens 60° aus. Die über 70° (teilweise bis 80°) im Schichtenspeicher (im Winter) sind dagegen dann schon richtig heiß. Ich habe letztes Jahr versucht die Heizkurve abzumildern, so dass es im Winter nicht ganz so heiß ist. Ist mir aber auch nur bedingt gelungen.

Im Sommer mußt du dagegen darauf achten, dass du dich einigermaßen an die in der Heizung eingestellten Zeiten für die Brauchwassererwärmung hältst. Ansonsten erwärmst du immer das komplette Heizungswasser im Speicher auf Temperaturen, die du gar nicht benötigst.
 
S

Sebastian79

Kurze Zwischenfrage: Wieso lässt Du nicht einen Zwischenzähler für die Wärmepumpe in der UV installieren? Das Teil kostet vielleicht 50-100 Euro und Du kannst dann ganz genau sehen, was das Teil zieht.
 
Musketier

Musketier

Das hab ich schon überlegt, aber dann muß ich mir erst mal nen Elektriker suchen (den vom Hausbau will ich nicht) und brauche vermutlich auch wieder Urlaub usw. War mir bisher zu aufregend.
 
Zuletzt aktualisiert 26.12.2024
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