Grundlegendes zur Elektroplanung
Die Standardausführungen in einer Bauleistung sind niemals ausreichend!
Passt ihr diese nicht an, werdet ihr euch früher oder später ärgern.
Eure Elektroplanung sollte so großzügig wie möglich geplant werden.
Nachträgliche Veränderung sind ärgerlich, aufwendig, dreckig und teuer.
Gebt lieber ein paar Euros weniger für das Schalterprogramm aus (ich weiß, Glasrahmen sehen so toll aus, kein Baumarktschrott bitte) und investiert lieber in ein paar Steckdosen, Schalter, Lampenauslässe etc. pp.
Steckdosen:
Es können nicht genug sein!
Ich habe eine persönliche Abneigung gegen Mehrfachsteckdosen (manchmal geht es dennoch nicht ohne). Sie sind nicht nur Brandgefährlich, vor allem billige Ware, sondern nehmen mir Platz hinter dem Schrank weg oder liegen ständig im Weg herum.
Persönlich sage ich, es lohnt sich keine Einfachsteckdose, dort wo eine hinkommt, gleich mind. zwei setzen lassen.
Zeitlicher Aufwand für den Elektriker, vielleicht 10 min mehr, Materialkosten im Einkauf in etwa 5€, Stundenlohn Elektriker 40€(?) , macht also ca. 6€ für den Einbau. Also mehr als 15€ sollte eine zusätzliche Steckdose aus dem Standardprogramm nicht kosten.
An jedem Fenster sollten Steckdosen geplant werden, so seit ihr zu jeder Jahreszeit dem Dekowahn und eventuellen Verschönerungen des Fensters gewappnet.
Überlegt euch, wo eure Schränke hinkommen, auch hier plant hier Steckdosen für die Beleuchtung der Schränke.
Unter jeder Schaltergruppe eine Steckdose (zu beachten ist jedoch, dass der größte Rahmen Max. 5 Elemente beinhalten kann)
Überall dort, wo ein Fernseher geplant ist sollten mind. 2 besser 3 Steckdosen gesetzt werden. Grund: TV Geräte werden immer flacher, der Ton immer bescheidener, Soundbars werden vermehrt zum Einsatz kommen, somit sind schon mal 2 Steckdosen weg. Die dritte ist zur Reserve oder z.B. für eine MediaBox (wie z.B. Apple TV).
Diese Steckdosengruppe sollte über einen separaten Schalter Ein- und Ausschaltbar sein. (Die Stromkosten werden weiterhin steigen)
Seit bei der Küchenplanung ebenfalls nicht zu geizig was Steckdosen angeht. Überlegt, welche Geräte ihr ständig auf der Arbeitsplatte stehen habt (Toaster, Kaffeemaschine, kleiner Elektrogrill etc.) Diese Steckdosen sind damit schon mal verplant. Zudem 2 freie je Arbeitsplattenbereich. Steckdosen auf einer Kücheninsel sind im übrigen auch ein Segen, oder wollt ihr das Kabel für den Quirl durch die Küche ziehen? (womöglich noch mit Mehrfachsteckdose als Verlängerung).
Im Schlafzimmer am Bett mind. 2 pro Bettseite 1x Lampe 1x Ladegerät Handy oder oder oder. Wer ein TV im Schlafzimmer haben möchte, sollte sich, wie bereits erwähnt, den Ausschalter mit ans Bett und an die Tür planen. Spätestens ab 4 Schaltern muss ein Stromstoßrelais für die Schaltung hinzugenommen werden. Bevor der Elektriker euch solch einen teuer in die Verteilung einbauen will (mehr Kabelaufwand = mehr Arbeit) macht ihn darauf aufmerksam, dass solch ein Stromstoßrelais auch mit in die Schalterdose platziert werden kann.
Im Badezimmer ist darauf zu achten, dass Steckdosen nicht in den Nassbereichzonen installiert werden dürfen.
Das MediaCenter
Im heutigen Zeitalter wird wohl nahezu jeder Haushalt irgendwo eine MediaCenter stehen haben, meist im Wohnzimmer. Hierzu zähl ich u.a.
TV, AV-Receiver, Spielekonsole, MediaBox, Blu-Ray Player, Subwoofer, Ladegerät für Universalfernbedienung.
Da wären wir schon bei 7 Steckdosen, weitere drei als Reserve können hier nie schaden.
Dran denken 10 Steckdosen = 1 Sicherung 16A
Das ganze natürlich von zentraler Stelle aus Ein-und Ausschaltbar.
Zu diesen Steckdosen kommen weiter Lautsprecheranschlussdosen für ne 5.1 Anlage (sofern man die Kabel nicht so in den Raum werfen möchte) und Netzwerkanschlüsse mind. 2 (die ersten 5 Geräte benötigen i.d.R schon einen)
Lautpsprecherdosen müssen im übrigen nicht teuer über das Schalterprogramm gekauft werden, lediglich ein Rahmen und die Grundplatte au dem Programm sind notwendig, dazu noch ein paar Anschlussbuchsen für Banenstecker vom Elektronikmarkt (z.B Conrad, Reichert, Pollin) und man kann, mit ein wenig Geschick, über 50% am Preis sparen.
Steckdosen im Außenbereich an der Hauswand von innen Schaltbar gestalten, ebenso müssen sie einen Deckel haben. Darauf achten, dass die Steckdosen für dein Ausseneinsatz geeignet sind (IP Schutzart)
Lampenauslässe / Lichtschalter
Lampenauslässe so planen wie er es für richtig hält.
Jeder nicht zusammenhängende Lampenauslass sollte ein Schalter bekommen.
Bei mehreren Schaltstellen:
Ab 4 Schaltstellen wird ein Stromstoßrelais benötigt, dieses muss nicht unbedingt in den Anschlussschrank verbaut werden, eine günstigere Version ist ein Relais für die Schalterdose.
Im Flur sollte von jeder Tür das Licht geschaltet werden können, ganz elegant sind hier Lösungen über Bewegungsmelder (man kommt mit vollen Händen nach Hause).
Durchgangsräume sollten ebenfalls an jeder Tür das Licht schalten können (z.B. von der Garage in den Hauswirtschaftsraum)
Um die Schalterbatterie nicht so groß werden zu lassen, können Serienschalter eingesetzt werden (2 Schalter in einem Rahmen)
Ich finde Lampenauslässe am Bett ganz nett, das spart mir ne Steckdose
Darüber hinaus sollte vom Bett aus auch die Raumbeleuchtung ausgeschaltete werden können.
Beleuchtung bei Möbeln. Überlegt euch genau, ob ihr beim Möbelkauf die angebotene Beleuchtung unbedingt mitkaufen müsst. Diese ist im normal Fall völlig überteuert.
Elektronikfachmärkte (Conrad, Reichert, Pollin) bieten gleiche Beleuchtungen zu viel geringeren Preisen. Mit LED FlexStripes lassen sich ganz tolle und kostengünstige Lösungen kreieren.
Eine Hausbeleuchtung sieht nicht nur Schick aus, sie verschreckt auch ungebetene Gäste. Daher von innen einen Schalter setzen, der euch entweder die Auswahl zwischen Dauerlicht oder einschalten durch Bewegungsmelder ermöglicht. Damit nicht gleicht überall das Licht angeht wenn jemand vorbei läuft, können an jeder Hauswand Bewegungsmelder installiert werden. Diese Art der Schaltung bedeutet jedoch einen zum Teil nicht unerheblichen Mehraufwand