Abriss Altbestand wirklich so teuer?

[Cronos86]

Moin,

Hier wurde ja schon so viel geschrieben aber ich will auch mal kurz meine Erfahrungen einbringen.

Also hier in Nordhessen kalkulieren wir aktuell mit rund 25 € pro m³ umbauter Raum. Dazu kommen natürlich noch Entsorgungskosten für die anfallenden Baustoffe.

Generell kann Material auf dem Grundstück verbleiben, jedoch gilt das Gebot, dass der boden nicht verschlechtert werden darf. Für den Einbau von RC Material ist derzeit eine Genehmigung erforderlich. Mindestens 1 m lehmiger boden bis zu. Grundwasser. Auch darf nur Material bis LAGA Z1.2 eingebaut werden.

Zu beachten ist, dass ab August die EVB (Ersatzbaustoffverordnung) die Laga weitestgehend ersetzt und andere Anforderungen an die Analytik gestellt werden.
Dies sollte man je nach Zeitfenster beachten.

Wenn das Material vom Abbruch wieder eingebaut werden soll, dann sind auf jedenfall Untersuchungen (Schadstoffe) notwendig, wenn es Zertifiziert eingebaut werden soll umso mehr (Bodenmechsnische). Der Aufwand lohnt eigentlich nur bei größeren Abbruchmaßnahmen.

 

[Araknis]

Wir haben im November 140m² inkl Keller + 60 m² Anbau (bereits entkernt) abreißen und entsorgen lassen. Wir hatten 7 Angebote von lokalen Firmen und auch von MyHammer. Die Preisspanne war zwischen 21.000 Euro und 72.000 Euro! Ich würde da unbedingt intensivst vergleichen. In dem Metier sind offensichtlich sehr viele Abzocker unterwegs. Der Günstigste war ein lokaler Erdbau- und Abrissunternehmer mit eigenem Fuhrpark und eigenem Recycling.

 

[Tolentino]

War bei uns damals auch mit ca 100m² Bungalow teilunterkellert. von 20-60 TEUR. von Hausmeister Service bis Garten- und Landschaftsbauer über allgemein Tief und Hochbau alles dabei.
Haben dann den durch Makler vermittelten Bauservice genommen, war der zweitgünstigste und schien am Anfang ganz gut, konnte sich dann aber nicht an Absprachen halten und auch nicht anrufen. Nachbesserung wollte er erst nachberechnen und hätte fast nicht nachgebessert.
Aber Pauschale war wirklich eine Pauschale, also es kam dann nicht für die Deponie nochmal ne extra Rechnung.

 

[xMisterDx]

Starkes Stück von Abzocke zu reden. Wir sind auch viel teurer als die Wurschtelbude von nebenan... daher machen wir dem Kunden vorab ein Angebot und der kann entscheiden.
Wenn wir gerade voll sind, dann machen wir dem Kunden halt nen Mondpreis. Gar kein Angebot abzugeben kommt nämlich in der Regel sehr, sehr schlecht an.
Wenn er den Mondpreis dann nimmt, ist es sein Problem.

Du kannst Joghurt von Gut&Günstig kaufen oder von Biosowieso-Premium für den 5fachen Preis. Was ist daran Abzocke?

 

[Araknis]

Och du, der Abrissunternehmer, der den Zuschlag bekommen hat, ist ein renommiertes und nicht gerade kleines Unternehmen aus der Umgebung. Der Teuerste war eine Wurschtelbude. Wir hatten nicht mal ein Zeitfenster genannt, weil wir keinerlei Termindruck haben. Er hätte uns also ganz entspannt weiter hinten einreihen können. Wir haben zwischenzeitlich tiefenentspannt entkernt und waren terminlich komplett flexibel. Das wusste jeder der Beteiligten!

Wo sollen bitte 50.000 Euro Preisunterschied für dieselbe Leistung herkommen? Zumal der Teuerste danach noch zweimal nachgefragt hat, wie denn unsere Entscheidung ausfällt. So sehr keine Lust kann der nicht gehabt haben. Wie gesagt, die andern fünf waren gut Verteilt zwischen Tiefst- und Höchstpreis. Starkes Stück, gell?

 

[Tolentino]

Bei mir war es auch der kleinste (1-Mann Hausmeisterservice) der am teuersten war. Keine Ahnung wie da die Kalkulationen aus sehen. Ich würde sagen, dass kleine eher weniger Risiko eingehen und große Sicherheitspuffer ein planen. Und dann haben die natürlich weniger Skaleneffekte.
Reisste 100 Häuser im Jahr ab, lohnt es sich evtl schon einen eigenen 10t Bagger anzuschaffen sowie entsprechendes Personal.
bei 10 Häusern im Jahr leihst du dir die Maschinen und bestellst dir Helfer nur wenn du sie unbedingt brauchst.