Also für 3088,55 Euro Brutto kann man beispielsweise bei der Akademie des TÜV Thüringen eine Weiterbildung zum Energieberater machen.
4 Wochen Vollzeit und schon ist man der Experte für energetische Fragen.
Jaja genau.
Ganz so einfach ist es nicht, aber es ist kein Hexenwerk, den Schein zu bekommen. Der Schein berechtigt dich dann zwar zur BEG / KfW / Bafa - Förderungsbegleitung etc. aber ohne grundlegende Vorqualifikation bis du dann zu allem was über Einzelmaßnahmen hinausgeht eigentlich unqualifiziert. Und auch da kann die kurze Ausbildung nicht alles vermitteln, was relevant ist - führt dann leider zu vermurksten Heizungsplanungen etc. trotz Energieberater.
Der Ausbildungsumfang ist mit 180 * 45min nicht ganz gering. Für Ingenieure und Architekten ist vieles nur Wiederholung, für Menschen mit Erstkontakt, durchaus anspruchsvoll.
Die QNG / Birn Zertifizierung ist übrigens deutlich aufwändiger und erfordert ca. 70 Tage Vollzeit für vorher bereits qualifizierte Energieberater mit Berufserfahrung und kostet einiges mehr.
Die Erbringung der QNG - Berechnung ist sehr viel mehr Arbeit als die Berechnung nach Gebäudeenergiegesetz oder KfW40 und auch hier fallen Kosten für die Prüfung beim Energieberater an.
Die 20k für ein Einfamilienhaus habe für QNG (Birn ist ewas günstiger und erfüllt auch KfW40 NH) habe ich schon öfter gehört und gelesen, sind also kein Ausreißer. Ob es wirklich gerechtfertigt ist, weiß ich nicht, mache ich selber nicht.
Die anderen Preise, die der TE genannt bekommen hat, sind durchaus nicht von schlechten Eltern. Aber jahrelang wurden Energieberater nur als lästiges Beiwerk betrachtet, da verstehe ich so manchen, der nun, wo er kann, die Preise anhebt.
Die Zahl an Energieberatern wird wohl zunehmen, die Qualität leider abnehmen. Vorher haben das Menschen aus Interesse an der Materie gemacht (das Teilnehmerfeld vor 10 Jahren auf dem Ersten Treffen dazu wo ich teilnehmen durfte war ein ganz anderes als Heute) - heute, weil sie einfach schnelles Geld wittern. Viele werden dann aber merken, dass man auch da für sein Geld arbeiten muss und Sachverstand und Fortbildung unabdingbar sind, um das mehr als 2 Jahre zu machen.