Climbee
In meinem Elternhaus steht ein Grundofen und ich liebe ihn! Ich wollte immer einen in meinem Haus haben - und habe jetzt: keinen...
So ein Grundofen ist wunderschön und macht eine tolle Strahlwärme, aber man muß sich einfach im Klaren sein, daß das Heizen anders ist als einfach Heizung aufdrehen. Ein kalter (klassischer) Grundofen braucht mind. eine Stunde, bis er Wärme abgibt. Also wenn man aus dem Urlaub kommt, dann ist das Haus erst mal kalt und es dauert, bis man es warm hat.
Und das Einheizen ist nicht mal ein paar Scheitl anheizen und immer nachschüren. Nein, ein klassischer Grundofen wird einmal groß angeschürt, brennt bis zur Glut runter, dann erst wird das Ofentür zu gemacht und durch die verbauten Schamottsteine wird die Wärme nach außen abgegeben. Bedeutet auch: solange das Feuer bei offenem Ofentür brennt, muß man darauf aufpassen.
Wir haben früher zweimal am Tag gut eingeheizt: einmal früh nach dem Aufstehen, einmal abends vor dem Abendessen. Damit wurde auch im kältesten Winter unser Wohnbereich schön durch geheizt. Aber man muß sich darüber im klaren sein, daß es in der Früh empfindlich kühl ist, weil der Ofen zwar über Nacht die Wärme abgegeben hat, aber eben doch ausgekühlt ist. Und dann muß eingeheizt werden, gewartet werden, bis das Feuer herunter gebrannt ist, Ofentür zu, dann hält das über den Tag. Bei sehr kalten Nächten haben wir daher ein drittes Mal noch vor dem Schlafen gehen geheizt, damit es in der Früh eben warm ist (aber auch das bedeutet: erst schlafen gehen, wenn das Feuer soweit ist und man die Tür zu machen kann - sonst bringt's nichts). Die Ofentür zu machen bevor das Feuer herunter gebrannt ist, läßt den Ofen explodieren. Meist sind extra so Sicherheitskacheln eingesetzt, die in so einem Fall als erstes nachgeben und den Überdruck entlassen - eine Riesensauerei. Wir hatten mal Gäste, die haben das bei uns getestet...
Darüber hinaus muß man für ausreichend Holz sorgen - auch das macht Arbeit. Auch wenn man sich das fix und fertig liefern läßt. Aufstapeln muß man selber und einen Platz dafür braucht man auch. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir für ein Jahr mit ca. 5-7 Ster Holz gerechnet.
Wenn du es gut machst, lagerst du das Holz für 1-2 Jahre bevor du es verheizt. Bedeutet: du brauchst entsprechend Platz.
Wie gesagt, ich liebe die Wärme, die ein Grundofen ausstrahlt, ich finde auch das Einheizen sehr meditativ, eine gute Möglichkeit um ein bisserl runter zu kommen, aber wir haben uns trotzdem dagegen entschieden, einen Grundofen als Teil unseres Heizkonzeptes zu nehmen.
Wir sind beide berufstätig, in der Früh machen wir uns schnell fertig uns sind raus aus dem Haus -> Einheizen in der Früh und warten, bis man den Ofen zu machen kann, fällt flach.
Wenn wir beide nach 11-13 Stunden wieder heim kommen, müßte erst mal eingeheizt werden. Und da wir früh nicht einheizen konnten, ist es solange kühl, bis der Ofen endlich Wärme abstrahlt (was dann soweit sein wird, bis wir schon fast wieder ins Bett gehen)
Holz muß gemacht werden, wenn es gebraucht wird - was nicht immer mit dem Zeitpunkt zusammen fällt, wenn man Zeit dafür hat.
Da mußten wir einfach eingestehen, daß unser Lebensrhythmus mit der Idee, einen Grundofen als grundlegende Wärmequelle zu nutzen, leider nicht kompatibel ist.
Ich habe dann noch lange der Idee nach gehangen, daß ich zumindest einen "Showofen" haben möchte, wo ich in das Feuer schauen kann und der ein bisserl mit heizt. Mir wurde immer abgeraten, weil das unser Haus zu einer kompletten Sauna gemacht hätte. Da bin ich mir nicht ganz so sicher, ob das so wäre, aber letztendlich ist er dann doch über den Jordan gegangen, der Ofen, ohne den ich NIE ein Haus bauen wollte.
Bei so fiesen Nebeltagen heule ich dem in Gedanken schon noch nach - wiiiieee schön wäre es jetzt in ein Feuer zu schauen und dazu einen Tee oder Wein zu schlürfen. Dann sag ich mir aber ehrlich: wie oft hat man dafür Zeit? Also ich kenne mein Tagesprogramm sowohl an Arbeits- wie an Feier- oder Wochenendtagen. Sich mal hinzusetzen und nur entspannend zu schauen ist momentan eher selten drin...
Daher, leider, ein Haus ohne Ofen, aber nach modernen Standard (und wir haben es im Sommer nicht zu heiß mit unseren automatischs gesteuerten Faltrollos, die so sind, daß sie Licht rein lassen, aber Hitze draußen halten).
Meiner Holz- und Ofenleidenschaft werde ich bei unserem Brotofen austoben können, den wir im Garten kriegen werden. Da war ich dann zu keinen Konzessionen mehr bereit: DER MUSS SEIN!
Und das wird auch ein ganz traditioneller Ofen: wo man im Ofenraum kräftig mit Holz einheizt (auch das über Stunden), die Glut auf die Seite schiebt, auswäscht und dann kommt da das Brot rein (oder die Pizzen...). Darauf freue ich mich schon total!
Fazit: Grundofen ist was Supertolles - aber man braucht Zeit und den Willen dafür. Praktisch ist anders. Und man muß sich dann einfach selber fragen, ob das Leben, das man führt, damit kompatibel ist. Denn ein Grundofen macht deutlich mehr Arbeit als eine moderne Heizung. Und "heute keinen Bock auf Ofen" gibt's dann nicht - weil das eine kalte Hütte bedeuten würde. Das will ja auch keiner.
Ich würde sagen, wenn man immer außer Haus arbeitet, aufgrund des Arbeitsweges auch lange Zeit außer Haus ist, dann ist ein Grundofen nicht unbedingt die beste Wahl.
Wer zu Hause ist, gerne auch selber Holz macht (deutlich günstiger als fertig gekauft) und sich nicht ärgert, wenn er immer wieder die Asche aus dem Ofen holen muß (bei einem Grundofen hat man, wenn er traditionell gebaut ist, keinen Aschenbehälter, sondern nur einen großen Innenraum, in dem geheizt wird und von Zeit zu Zeit muß man da dann die Asche rausschaufeln) und diszipliniert genug ist, in der kalten Jahreszeit wirklich regelmäßig zu heizen, der kann sich dafür entscheiden und die wirklich schöne Strahlwärme eines Grundofens genießen.
Es gibt nichts schöneres, als nach einem Winterspaziergang mit einer Tasse Tee auf dem Ofenbankerl zu sitzen!
So ein Grundofen ist wunderschön und macht eine tolle Strahlwärme, aber man muß sich einfach im Klaren sein, daß das Heizen anders ist als einfach Heizung aufdrehen. Ein kalter (klassischer) Grundofen braucht mind. eine Stunde, bis er Wärme abgibt. Also wenn man aus dem Urlaub kommt, dann ist das Haus erst mal kalt und es dauert, bis man es warm hat.
Und das Einheizen ist nicht mal ein paar Scheitl anheizen und immer nachschüren. Nein, ein klassischer Grundofen wird einmal groß angeschürt, brennt bis zur Glut runter, dann erst wird das Ofentür zu gemacht und durch die verbauten Schamottsteine wird die Wärme nach außen abgegeben. Bedeutet auch: solange das Feuer bei offenem Ofentür brennt, muß man darauf aufpassen.
Wir haben früher zweimal am Tag gut eingeheizt: einmal früh nach dem Aufstehen, einmal abends vor dem Abendessen. Damit wurde auch im kältesten Winter unser Wohnbereich schön durch geheizt. Aber man muß sich darüber im klaren sein, daß es in der Früh empfindlich kühl ist, weil der Ofen zwar über Nacht die Wärme abgegeben hat, aber eben doch ausgekühlt ist. Und dann muß eingeheizt werden, gewartet werden, bis das Feuer herunter gebrannt ist, Ofentür zu, dann hält das über den Tag. Bei sehr kalten Nächten haben wir daher ein drittes Mal noch vor dem Schlafen gehen geheizt, damit es in der Früh eben warm ist (aber auch das bedeutet: erst schlafen gehen, wenn das Feuer soweit ist und man die Tür zu machen kann - sonst bringt's nichts). Die Ofentür zu machen bevor das Feuer herunter gebrannt ist, läßt den Ofen explodieren. Meist sind extra so Sicherheitskacheln eingesetzt, die in so einem Fall als erstes nachgeben und den Überdruck entlassen - eine Riesensauerei. Wir hatten mal Gäste, die haben das bei uns getestet...
Darüber hinaus muß man für ausreichend Holz sorgen - auch das macht Arbeit. Auch wenn man sich das fix und fertig liefern läßt. Aufstapeln muß man selber und einen Platz dafür braucht man auch. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir für ein Jahr mit ca. 5-7 Ster Holz gerechnet.
Wenn du es gut machst, lagerst du das Holz für 1-2 Jahre bevor du es verheizt. Bedeutet: du brauchst entsprechend Platz.
Wie gesagt, ich liebe die Wärme, die ein Grundofen ausstrahlt, ich finde auch das Einheizen sehr meditativ, eine gute Möglichkeit um ein bisserl runter zu kommen, aber wir haben uns trotzdem dagegen entschieden, einen Grundofen als Teil unseres Heizkonzeptes zu nehmen.
Wir sind beide berufstätig, in der Früh machen wir uns schnell fertig uns sind raus aus dem Haus -> Einheizen in der Früh und warten, bis man den Ofen zu machen kann, fällt flach.
Wenn wir beide nach 11-13 Stunden wieder heim kommen, müßte erst mal eingeheizt werden. Und da wir früh nicht einheizen konnten, ist es solange kühl, bis der Ofen endlich Wärme abstrahlt (was dann soweit sein wird, bis wir schon fast wieder ins Bett gehen)
Holz muß gemacht werden, wenn es gebraucht wird - was nicht immer mit dem Zeitpunkt zusammen fällt, wenn man Zeit dafür hat.
Da mußten wir einfach eingestehen, daß unser Lebensrhythmus mit der Idee, einen Grundofen als grundlegende Wärmequelle zu nutzen, leider nicht kompatibel ist.
Ich habe dann noch lange der Idee nach gehangen, daß ich zumindest einen "Showofen" haben möchte, wo ich in das Feuer schauen kann und der ein bisserl mit heizt. Mir wurde immer abgeraten, weil das unser Haus zu einer kompletten Sauna gemacht hätte. Da bin ich mir nicht ganz so sicher, ob das so wäre, aber letztendlich ist er dann doch über den Jordan gegangen, der Ofen, ohne den ich NIE ein Haus bauen wollte.
Bei so fiesen Nebeltagen heule ich dem in Gedanken schon noch nach - wiiiieee schön wäre es jetzt in ein Feuer zu schauen und dazu einen Tee oder Wein zu schlürfen. Dann sag ich mir aber ehrlich: wie oft hat man dafür Zeit? Also ich kenne mein Tagesprogramm sowohl an Arbeits- wie an Feier- oder Wochenendtagen. Sich mal hinzusetzen und nur entspannend zu schauen ist momentan eher selten drin...
Daher, leider, ein Haus ohne Ofen, aber nach modernen Standard (und wir haben es im Sommer nicht zu heiß mit unseren automatischs gesteuerten Faltrollos, die so sind, daß sie Licht rein lassen, aber Hitze draußen halten).
Meiner Holz- und Ofenleidenschaft werde ich bei unserem Brotofen austoben können, den wir im Garten kriegen werden. Da war ich dann zu keinen Konzessionen mehr bereit: DER MUSS SEIN!
Und das wird auch ein ganz traditioneller Ofen: wo man im Ofenraum kräftig mit Holz einheizt (auch das über Stunden), die Glut auf die Seite schiebt, auswäscht und dann kommt da das Brot rein (oder die Pizzen...). Darauf freue ich mich schon total!
Fazit: Grundofen ist was Supertolles - aber man braucht Zeit und den Willen dafür. Praktisch ist anders. Und man muß sich dann einfach selber fragen, ob das Leben, das man führt, damit kompatibel ist. Denn ein Grundofen macht deutlich mehr Arbeit als eine moderne Heizung. Und "heute keinen Bock auf Ofen" gibt's dann nicht - weil das eine kalte Hütte bedeuten würde. Das will ja auch keiner.
Ich würde sagen, wenn man immer außer Haus arbeitet, aufgrund des Arbeitsweges auch lange Zeit außer Haus ist, dann ist ein Grundofen nicht unbedingt die beste Wahl.
Wer zu Hause ist, gerne auch selber Holz macht (deutlich günstiger als fertig gekauft) und sich nicht ärgert, wenn er immer wieder die Asche aus dem Ofen holen muß (bei einem Grundofen hat man, wenn er traditionell gebaut ist, keinen Aschenbehälter, sondern nur einen großen Innenraum, in dem geheizt wird und von Zeit zu Zeit muß man da dann die Asche rausschaufeln) und diszipliniert genug ist, in der kalten Jahreszeit wirklich regelmäßig zu heizen, der kann sich dafür entscheiden und die wirklich schöne Strahlwärme eines Grundofens genießen.
Es gibt nichts schöneres, als nach einem Winterspaziergang mit einer Tasse Tee auf dem Ofenbankerl zu sitzen!