Auslegung einer zentralen Lüftungsanlage

[Jentopa]

Grade nochmal mit Zehnder gesprochen. Die Zusammenfassung; vielleicht ist es auch für andere interessant:

• Vorheizregister - "auf jeden Fall" (O-Ton). "Sie wollen doch nicht, dass die Anlage bzw. der Wärmetauscher einfriert, wenn es im Winter sehr kalt wird..." Wir wohnen im Rhein-Main-Gebiet
• bei max. 40m³/h pro Ventil und verwendetem Schalldämpfer (1 ansonsten droht Druckverlust) sollte man nur etwas wahrnehmen, wenn man das Ohr direkt am Ventil hat. Alternativ: im Schlafzimmer 2 Zuluftventile und Volumenreduzierung (noch 1 Anschluss frei am Gerät)
• größeres Gerät ca. 1.000€ teuer, würde dann mit weniger Last laufen und mehr Reserven haben. Notwendig ist dies jedoch nicht
• Berechnung beruhen auf einer Luftwechselrate von 0,35 --> das ist ausreichend für 4 Personen
• Auslässe um 1,5-2 Meter verschieben ist kein Problem. Die min. und max. Leitungslänge sollte aber berücksichtigt werden
• Couch über ein Zuluftventil: wenn da 15-20 cm Platz bzw. Abstand bleiben, dann tut das dem Luftstrom nix
• Außenauslässe für Zu- und Abluft sind im Süden: nicht optimal im Sommer, aber unproblematisch. Abstand zueinander sollte min. 2m betragen
• Zuluft Boden, Abluft Decke ist die präferiere Variante. Begründung: die Zuluft kann von der Fußbodenheizung vorgeheizt werden, wenn sie aufsteigt. Die Abluft wird i.d.R. von oben abgesaugt, Beispiel Dunstabzugshaube. Ein "Richtig oder Falsch" gäbe es aber auch hier nicht. Beide Varianten sind denkbar
  • apropos Dunstabzugshaube: besser Umluft- als Ablufthaube. Aber auch hier geht beides (u.a. spezielle Wanddurchführung notwendig)
• Gewerk Heizung/Lüftung/Sanni am besten aus einer Hand

Aufgabe ist jetzt, nochmal mit dem Statiker zu sprechen, um grünes Licht für den Deckendurchbruch (in der Garderobe) zu erhalten. Ggf. werden es 2 Durchbrüche, falls das "Loch" zu groß ist.

 

[Stephan—]

Hallo Jentopa,
wie auch du hatte ich mir viele Gedanken darum gemacht, Fazit meinerseits:

- Versucht Rundrohre (75mm) in der Betondecke zu verziehen (mit Statiker klären, Aufbauhöhe beachten und bei Filigrandecke natürlich auch Höhe Gitterträger beachten), Rundrohre kosten 1/3 von Flachkanäle und man kann Reinigungsball durchsaugen lassen (geht bei flach nicht)

Lieber ein Rohr mehr zum Auslass und damit Strömungsgeschwindkeit (Lautstärke) reduzieren.

Achtung: Habe mir meine Auslegung in Anlehnung zu der Nennlüftung (wie jeder Hersteller ausgibt) überarbeitet und die Verrohrung bewusst überdimensioniert. (Excel Sheet mit paar Formeln) und möchte meine Anlage in EL realisieren (bisher nur Rohre in Zwischendecke verlegt) daher kann ich dir noch kein abschließendes Fazit mitteilen, nur das das du dir ggf. folgenden Threat durchliest.

Wir haben Ablufthaube Küche geplant (Rohr in Bodenplatte vorsehen anstelle später Mauerdurchbruch zu machen)

Bei uns kommt
Zuluft EG von oben
Abluft EG von oben
Zuluft OG vom Boden
Abluft OG von Wand

begründet durch die Verrohrung in der Zwischendecke

 

[Stephan—]

Wie du auf folgendem Bild siehst haben wir deutlich mehr Leitungen für 170qm Haus vorgesehen.
Grün - Zuluft
Blau - Abluft (Außer eins grün, da Rohr zu wenig) :)

Kontrollierte-Wohnraumlüftung (Wärmerückgewinnung) + Luftbrunnen + Dunstabzug Abluft und "unabhängiger" Kamin

Ja, besprich das mit ihm. Ich vermute er hat vereinfacht und es sollen 100-110mm Wärmedämmung (WLG 0035 oder besser) und 30mm Tackersystem (WLG 0045) sein. Sprich ihn insbesondere auf das Problem der fehlenden Wärmedämmung unter den Rohren und evtl. auftretendes Kondenswasser an.

www.hausbau-forum.de

 

[Jentopa]

Danke @Stephan—

Statiker hat leider direkt bei der Verlegung in der Bodenplatte abgewunken bzw. mit erheblichen Mehrkosten durch Neuberechnung und Material „gedroht“, u.a. müsse die Betondecke um min. 2 cm (total 22cm) vergrößert werden. Ich glaube, er hat einfach keine Lust...

In meiner Planung werde ich noch ein zusätzliches Ventil (und Rohr) fürs Schlafzimmer vorsehen, um genau dort leiser zu werden. Geräusche und Zugluft ist meine größte Sorge.
Was mir allerdings immer noch nicht einleuchtet: warum spielt das (Raum-) Volumen für die Auslegung der Anlage keine Rolle? Zumindest eine Luftwechselrate von min. 0.3 sollte ja erreicht werden und zur Berechnung selbiger benötige ich doch das Volumen, oder? Das Volumen wurde jedoch nicht entsprechend der Grundrisse bzw. des Schnitts übernommen, sondern im OG mit 250cm Raumhöhe angesetzt. Auf Nachfrage erhalte ich die Aussage "das ist irrelevant" (?)

Für welche Anlage hast du dich eigentlich entschieden?

 

[Stephan—]

Zwischendecke - Denke suchendes es Faulheit ist aber du bist Kunde er sollte harte Fakten nennen. 2cm bei 100qm sind 2cbm Beton, ggf. 300€, vielleicht mehr Stahl (muss er einschätzen können). Komm ihm mal mit „Nullzone“, Bereich mittig der Platte.
Ich würde auch von ausgehen das die Höhe mit einbezogen werden muss. Schau mal auf anderen Herstellerseiten, da kann man sich selbst auch eine Berechnung erstellen unter Angabe der Raumabmaße (sollten sich alle irgendwie ähneln im Ergebnis).
Wir fangen gerade mit dem Innenausbau an und habe noch keine Anlage verbaut, werde aber wahrscheinlich auch zu Zehnder greifen. (Denkt bei eurer Planung daran gleich ein Rohr für das Siphon in die Bodenplatte vorzusehen)

 

[Tolentino]

Mein GÜ wollte auch erst ZwiDe dicker machen. Hätte 3k mehr gekostet, damals schien es dann günstiger das mit mehr Dämmung auf der ZwiDe zu lösen. Die Geschosserhöhung hatte nämlich nur 1900 gekostet.
Konnte ja nicht ahnen das 9 Monate später die Dämmstoffpreise so explodieren würden...
Mit der Eigenleistung beim verlegen at sich das am Ende nicht gelohnt...