Balkon Erneuerung, Fragen zum Untergrund für Fliesen

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NK971025

Guten Tag, ich bin neu in diesem Forum und hoffe ein bisschen Unterstützung in einem Thema zu bekommen, welches mich sehr interessiert ich aber leider noch nicht als so viel Ahnung habe.
Ich habe vor diesen Monat meinen Balkon neu zu machen.
Jetziger Stand des Balkons:
12 Quadratmeter
20x20 Bodenfliesen 3cm, alle fest keine größeren Beschädigungen.
Wände sind mit Klinkern bis etwa 30 cm bestückt.

Plan für die Neuerungen:

120x40 Holzoptik Fliesen (Nordic)
Klinker an den Wänden ab, verputzen, schleifen und weiß Streichen.


Jetzt habe ich ein paar Fragen:

Sollte ich die alten Fliesen Rausstemmen, Boden danach ausgleichen, grundieren und neue fließen drauf oder sollte ich Fliese auf Fliese mit passender Grundierung vorher machen?

Jemand einen Tipp oder sollte ich komplett anders vorgehen?

Wie sinnvoll ist eine Entkopplungsmatte im Außenbereich?

Welche Grundierung, Fliesenkleber, Putz etc. Brauche ich oder könnt ihr empfehlen?

Für alle Tipps und Vorschläge bin ich sehr dankbar.
balkon-erneuerung-fragen-zum-untergrund-fuer-fliesen-488209-1.jpg

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KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Fragesteller.
Gerade für Fußbodenaufbauten auf Balkonen und Terrassen sind mehrere Dinge zu beachten; insbesonere dann, wenn die Fläche frei bewittert und (eine weitere Steigerung der Schwierigkeiten) sich zudem unterhalb der Terrasse oder Balkon ein Wohnraum befindet.
Das alles wissen wir aber aufgrund Deiner Hinweise nicht.
Angesichts der Ausführung des Übergangs (wohl zwischen Wohnraum/Terrasse) vermute ich einmal, dass der Balkon weit überdacht ist.
Bei den sogenannten "Bodenfliesen" des Außenbereichs handelt es sich (zumindest von der Optik ableitend) wohl eher um Betonwerksteinplatten.
Nehmen wir nun einmal den idealen Fall an, dass bereits bei der Verlegung dieser Bodenplatten eine Abdichtung vorgesehen und eingebracht wurde.
Bei einem Rückbau würde man das alles zerstören - und muss nach den aktuellen Regeln des Fachs wieder komplett mit einer Abdichtungsebene + Gefälle aufbauen! Dazu gehört auch, dass man sich die aktuelle Situation bezüglich des Ableitens von Oberflächenwasser (Regenwasser) einmal sehr genau insbesondere bezüglich der Funktionstauglichkeit anschaut.
Einen ordnungsgemäßen Haftverbund aller Bodenplatten an dieser Stelle einmal vorausgesetzt müsste man die Gesamtfläche mit einer Diamantscheibe anschleifen, alles gut von Staub durch Absaugen befreien und mit einer Grundierung für nicht-saugende Untergründe grundieren.
Da im Außenbereich gelegen kann man als Grundierung alle Disperionen vergessen!!
Wir reden hier also von Reaktionsharz-Grundierungen, die zudem in der Nassphase (heißt: vor dem Aushärten) mit feuergetrocknetem Sand abgeworfen wird (werden muss).
Hierauf können dann mit geeignetem Fliesenklebstoff mind. 10mm dicke Fliesen mit Mittelbett verklebt und eine Verfugung durchgeführt werden.
Eine Entkoppelungsmatte ist bei dem Aufbau wenig sinnvoll. Was soll diese bringen? Entkoppelungsmatten sind nur und ausschließlich für problematische Untergründe gedacht. Beispielsweise Zementestriche mit labilen Zonen.
Aber hier ist ohnehin eine wasserführende Grundierungs- bzw. Abdichtungsebene unterhalb der bestehenden Bodenplatten erforderlich gewesen, weil niemals ausgeschlossen werden kann, dass Regenwasser über die Verfugung in die Fußbodenkonstruktion eindringt.
Was sagen uns diese Zeilen?
Sie sagen, dass man für komplexe Gewerke das entsprechende Fachwissen zur Ausführung, aber auch die Kenntnis der aktuellen Regeln des Fachs notwendig sind.
Verlegt man direkt auf den Bestandplatten, kann man "ein Auge zudrücken". Zumindest das Schicksal wird es so handhaben ....
Werden die Platten allerdings zurückgebaut, dann wird es kompliziert - zumindest dann, wenn man nicht in 1 bis 2 Jahren vor einem Totalschaden stehen (und ihn sein Eigen nennen) will.
-------------------------------------
Nicht jedes Gewerk eignet sich damit für die Heimwerkerhand!
Gutes Gelingen: KlaRa
 
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NK971025

Hallo Fragesteller.
Gerade für Fußbodenaufbauten auf Balkonen und Terrassen sind mehrere Dinge zu beachten; insbesonere dann, wenn die Fläche frei bewittert und (eine weitere Steigerung der Schwierigkeiten) sich zudem unterhalb der Terrasse oder Balkon ein Wohnraum befindet.
Das alles wissen wir aber aufgrund Deiner Hinweise nicht.
Angesichts der Ausführung des Übergangs (wohl zwischen Wohnraum/Terrasse) vermute ich einmal, dass der Balkon weit überdacht ist.
Bei den sogenannten "Bodenfliesen" des Außenbereichs handelt es sich (zumindest von der Optik ableitend) wohl eher um Betonwerksteinplatten.
Nehmen wir nun einmal den idealen Fall an, dass bereits bei der Verlegung dieser Bodenplatten eine Abdichtung vorgesehen und eingebracht wurde.
Bei einem Rückbau würde man das alles zerstören - und muss nach den aktuellen Regeln des Fachs wieder komplett mit einer Abdichtungsebene + Gefälle aufbauen! Dazu gehört auch, dass man sich die aktuelle Situation bezüglich des Ableitens von Oberflächenwasser (Regenwasser) einmal sehr genau insbesondere bezüglich der Funktionstauglichkeit anschaut.
Einen ordnungsgemäßen Haftverbund aller Bodenplatten an dieser Stelle einmal vorausgesetzt müsste man die Gesamtfläche mit einer Diamantscheibe anschleifen, alles gut von Staub durch Absaugen befreien und mit einer Grundierung für nicht-saugende Untergründe grundieren.
Da im Außenbereich gelegen kann man als Grundierung alle Disperionen vergessen!!
Wir reden hier also von Reaktionsharz-Grundierungen, die zudem in der Nassphase (heißt: vor dem Aushärten) mit feuergetrocknetem Sand abgeworfen wird (werden muss).
Hierauf können dann mit geeignetem Fliesenklebstoff mind. 10mm dicke Fliesen mit Mittelbett verklebt und eine Verfugung durchgeführt werden.
Eine Entkoppelungsmatte ist bei dem Aufbau wenig sinnvoll. Was soll diese bringen? Entkoppelungsmatten sind nur und ausschließlich für problematische Untergründe gedacht. Beispielsweise Zementestriche mit labilen Zonen.
Aber hier ist ohnehin eine wasserführende Grundierungs- bzw. Abdichtungsebene unterhalb der bestehenden Bodenplatten erforderlich gewesen, weil niemals ausgeschlossen werden kann, dass Regenwasser über die Verfugung in die Fußbodenkonstruktion eindringt.
Was sagen uns diese Zeilen?
Sie sagen, dass man für komplexe Gewerke das entsprechende Fachwissen zur Ausführung, aber auch die Kenntnis der aktuellen Regeln des Fachs notwendig sind.
Verlegt man direkt auf den Bestandplatten, kann man "ein Auge zudrücken". Zumindest das Schicksal wird es so handhaben ....
Werden die Platten allerdings zurückgebaut, dann wird es kompliziert - zumindest dann, wenn man nicht in 1 bis 2 Jahren vor einem Totalschaden stehen (und ihn sein Eigen nennen) will.
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Nicht jedes Gewerk eignet sich damit für die Heimwerkerhand!
Gutes Gelingen: KlaRa


Guten Tag, das habe ich mir bereits gedacht, ja ich weiß, was man nicht gelernt hat, sollte man nicht unbedingt selber machen. Da ich selbst im Handwerk, anderes Gewerk, tätig bin dachte ich ein paar Infos einholen und los geht's, falsch gedacht. Also, das bedeutet einzige Möglichkeit wenn ich es trotz alledem selber machen möchte, zwecks korona, Geldersparnis etc. : Fließen drauf lassen und drauf fliesen. Alte fliesen abschleifen und grundieren? Dann mit witterungsbeständigem Fliesenkleber neu drauf fliesen? Was muss ich an den Kanten der neuen fliesen beachten, an der keine Wand ist? Achso und als Info, ja Balkon ist soweit überdacht wie auch die Fliesen gehen.
Schonmal danke und LG
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Ich freue mich immer, wenn meine warnenden Hinweise auf fruchtbaren Boden fallen.
Wenn wir uns keine Gedanken über eine zusätzlich anzubringende Dachrinne an den offenen Geländerkanten zu machen brauchen ist die Lösung recht einfach.
Geeignet wäre als Abschluss beispielsweise "Schlüter-BARA-RKK/-RKKE" (oder vergleichbare Profilkörper).
Ersteres ist ein T-förmiges Abschlussprofil mit kurzer Tropfkante für den freien Randbereich von Belagskonstruktionen auf Balkonen und Terrassen.
Der Auflageschenkel wird vor der Verlegung der Neufliesen auf dem Altbelag aufgeklebt und dann die neuen Fliesen auf- bzw. angearbeitet.
--------------------
Viel Erfolg: KlaRa
 
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NK971025

Ich freue mich immer, wenn meine warnenden Hinweise auf fruchtbaren Boden fallen.
Wenn wir uns keine Gedanken über eine zusätzlich anzubringende Dachrinne an den offenen Geländerkanten zu machen brauchen ist die Lösung recht einfach.
Geeignet wäre als Abschluss beispielsweise "Schlüter-BARA-RKK/-RKKE" (oder vergleichbare Profilkörper).
Ersteres ist ein T-förmiges Abschlussprofil mit kurzer Tropfkante für den freien Randbereich von Belagskonstruktionen auf Balkonen und Terrassen.
Der Auflageschenkel wird vor der Verlegung der Neufliesen auf dem Altbelag aufgeklebt und dann die neuen Fliesen auf- bzw. angearbeitet.
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Viel Erfolg: KlaRa

Das mit dem T-Förmigen Abschlussprofil klingt sehr gut, sowas in die Richtung habe ich mir vorgestellt. Musst das dann noch zusätzlich mit Silikon oder ähnlichem abgedichtet werden?
Wie macht man idealerweise den Übergang von neuer Fliese zu den Aluminium Profilen der Tür und den Übergang von neuer Fliese zur Wand? Einfach mit der gewählten Fugenmasse?
Der Ablauf so wie ich ihn im Kommentar davor schrieb ist richtig? Möchte ungern etwas vergessen. Scheint zwar einfacher und simpler zu sein wenn die alten Fliesen und die alte Abdichtung bleibt, trotzdem möchte ich nichts vergessen. Als kleine Info noch, die alten Tür Profile, die auf den Bildern zu sehen sind kommen weg, da neue Türen und Fenster eingebaut werden.
Gibt es noch etwas zu beachten was die Fliesenkreuze angeht? Habe jetzt 3mm gekauft und eine 10mm zahnkelle, so habe ich es beim Infos einholen verstanden, da die Fliesen 120cm sind. Soweit alles richtig oder irgendwelche Tipps oder Fehler meinerseits? Danke für die sehr informativen antworten bis jetzt.
Zwecks Fliesenkleber und nicht saugende Grundierung, gibt es irgendwelche Produkte die gut zu verwenden sind?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Fliesen können, sollten aber nicht "knirsch" an Abschlussprofilen angebracht werden.
Insofern wird es sinnvoll sein, eine 3mm bis 5mm breite Fuge zwischen Fliesenkante und Profilrand zu belassen und die Fugenkammer im oberen Drittel mit einem elastischen Dichtstoff zu verfüllen.
An der Tür befindet sich derzeit ein mehrfach gekantetes Profil. Ein ähnliches wird ja dort auch wieder Verwendung finden. Wahrscheinlich wird durch die neue Tür ohnehin eine Neuanfertigung notwendig werden. Die Fliesen werden hier ebenfall nicht "auf knirsch" an der Tür gelegt, weswegen eine (durch das Abdeckblech überdeckte) Fuge innerhalb des neuen Belages vor dem Türübergang entsteht. Hier ist meine Empfehlung, vor dem Anbringen des neuen Abdeckblechs ein Quellband parallel zum Türeingang lediglich lose aufzusetzen und dieses durch das Abdeckblech nur leicht auf Press zu setzen.
Ein geeignetes Quellband ist beispielsweise "Hydrotite SS0330" von TPPH (oder vergleichbar).
Nur 3mm breite Fugen bei den großformatigen Fliesen erscheint mir riskant! Ich würde da auf 5mm gehen, denn die Fliesen dehnen sich auf einem Balkon in warmen Jahreszeiten teils unerquicklich aus.
Bei einem Fliesenformat von 1,20m Länge muss der Untergrund sehr eben sein (DIN 18202 Tab. 3 Zeile 4 = erhöhte Ebenheit). Prüfen!!
Zur Grundierung: schrieb ich bereits: Kunstharz (Epoxidharz, 2K).
Übliche Fliesenkleber sind überwiegend auf zementärer Basis aufgebaut und insofern auch für den Außenbereich geeignet.
Mittelbett bevorzugen, da durch die verbleibenden Stege (und die dadurch bedingten Hohlkammern) unterhalb der Platten, heißt: innerhalb des Klebstoffbettes, keine Frostsprengungen im Winter erfolgen können.
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Melde mich ab: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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