Hallo Fusili,
ob der Hauspreis realistisch ist, kann ich Dir nicht sagen, das können Architekten besser abschätzen, allerdings habe ich so meine Probleme damit, wenn das Grundstück fast das Doppelte kostet wie das Haus. Auf ein Grundstück, das mich 600T€ kostet, würde ich mindestens ein Haus setzen, das ebenfalls 600T€ kostet - die Frage, ob ich dann mit 350T€ hinkomme, würde sich dann pulverisieren. Wobei man dann bei 400m² bautechnisch schon wieder an Grenzen stößt oder aber sehr luxuriös baut - was vermutlich dann wieder nicht zur Umgebung passt und beim Wiederverkauf nicht reaktiviert werden kann.
Aus Sicht eines Selbstständigen würde ich zunächst auch eine andere Idee/Frage aufwerfen, denn grundsätzlich willst Du ca. 1 Mio € in die Verbesserung Deiner Lebenssituation investieren. Meine Frage wäre dann, ob man nicht Deine Firma örtlich Verlegen kann, um die Gesamtsituation zu verbessern? Wenn man anderswo ebensogut arbeiten kann, aber das Haus in vertretbarer Entfernung incl. Grundstück nur die Hälfte kostet, blieben 500T€ als Investment in der Firma übrig. Ebenso alternativ möglich, wobei es auch gute Gründe gibt, das nicht zu tun: Firma und Wohnen in einem Gebäude, dann im Mischgebiet o.ä.
Wenn es (wg. Freunden und/oder weil es einem im Süden M's schlicht und ergreifend gefällt) aber keine örtliche Alternative gibt, dann wirst Du das wohl machen (können). Für 350T€ bekommt man auch in M ein Haus, in anderen Regionen und natürlich abhängig von Standard und Größe Deutschlands geht das ab 200T€ los, allerdings würde ich in Deiner Situation auch nur mit der Maßgabe 350T€ reingehen - wenn es am Ende 400T€ oder gar 450T€ werden, wäre das immer noch "underdressed" im Vergleich zum Grundstückswert.
Man kann in Deiner Region - und da werden jetzt gleich ein paar Leute komplett im Dreieck hüpfen, dass ich das schreibe - die Finanzierung incl. Verkauf zum Renteneintritt auch so planen, dass ein Abbezahlen des Kredites gar nicht das Ziel ist. Das heißt nichts anderes, als das man das Haus von ca. 1 Mio wert und 800T€ Kredit mit zB 500T€ Restkredit nach 20 Jahren wieder verkauft. Man erlöst 1 Mio, zahlt 500T€ an die Bank, hat 500T€ bar in der Tasche, um sich umzuorientieren.
Oder anders: für 500T€ zahlt man nur die Verzinsung des Kapitals an die Bank, ohne zu tilgen. Klingt krass, hat aber einen Vorteil: Deine mtl. Belastung sinkt (die Laufzeit steigt allerdings erheblich, kann Dir aber egal sein), was wiederum zur Folge hat, dass Du eher noch 50 oder 100T€ mehr ins Haus, also den Wohnwert, steckst und trotzdem klarkommst.
Lass' Dir das mal durch den Kopf gehen und sprich das mit den Banken durch. Wenn Du in Rente gehst, hast Du ja auch aus Deiner Firma den steuerbegünstigten Betriebsauflösungsgewinn (o.s.ä., mir fällt gerade nicht der korrekte Begriff ein, kann man einmal im Leben machen afaik, sprich mit Deinem Steuerberater) - je nachdem, was da an Werten bei Dir schlummert, kann man das ja auch berücksichtigen.
MfG
Dirk Grafe