Bausparvertrag mit Vorausdarlehen versus Annuitätendarlehen

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tolfedine

Hallo, wir möchten gerne ein Haus kaufen (Kaufpreis 300.000 Euro, Nebenkosten 25.500) und wägen jetzt zwei Finanzierungskonzepte gegeneinander ab. Vielleicht bekomme ich durch euch noch einige Anregungen dazu.
Unser Eigenkapital beträgt 110.500 Euro, die Darlehenssumme sind 215.000 Euro. Die monatliche Rate sollen 1000 Euro sein.
Angebot 1: Annuitätendarlehen, eff.Zins 1,27, Zinsbindung 10 Jahre, die Restschuld wären 105.227 Euro, wenn ich mal keinerlei Sondertilgungen annehme (die wären aber bei dem Angebot möglich). Wir hätten dann 20.000 Euro an Zinsen gezahlt und 109.773 Euro getilgt.
Angebot 2: Bausparvertrag Signal Iduna F60 mit Vorausdarlehen. Dabei würden wir 10 Jahre lang eff. 1,58% Zins auf die 215.000 Euro zahlen (monatlich 268 Euro, nach zehn Jahren 32.250 Euro Zinsen gezahlt). Gleichzeitig würden wir monatlich 731 Euro in den Bausparvertrag einzahlen, die mit einem Guthabenzins von 1% verzinst werden. Nach zehn Jahren wird das Vorausdarlehen vom Bausparvertrag abgelöst, die Restschuld dann beträgt 124.000 Euro, die mit 2,25% bis zum Ende verzinst werden. Dabei sind jetzt auch keine Sondertilgungen bzw. Sonderansparungen eingerechnet.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Arten der Finanzierung und nur schwer zu vergleichen, das ist mir klar. Wir haben ziemlich viel rumgerechnet und auch Varianten mit unterschiedlich hohen Sondertilgungen ausprobiert. Raus kam, dass wir mit dem Annuitätendarlehen auf jeden Fall sparen, wenn wir jährliche Sondertilgungen von 2000 Euro und drüber reinrechnen. Außerdem spart man damit auf jeden Fall, solange der Zins in 10 Jahren unter ca. 4% liegt. Nun sind wir alle keine Hellseher und wissen nicht, wo der Zins in zehn Jahren liegt und das mit den Sondertilgungen stellt man sich ja immer ganz nett vor, aber ob man das dann auch wirklich macht, weiß ich nicht.

Vielleicht kann ich von euch noch ein paar Einschätzungen dazu bekommen?

Vielen Dank!
 
T

tolfedine

Hallo, vielen Dank für die Antwort. Ich habe vergessen, dass man von den 32.000, die Variante 2 in der ersten Phase an Zinsen kostet, die Guthabenzinsen des gleichzeitig laufenden Bausparvertrages abziehen muss, das sind 4.500 Euro, also 27.500 Zinsen bei Variante 2 , 20.000 bei Variante 1.
Den Zins nach zehn Jahren, bei dem sich Variante 1 nicht mehr lohnt, (manche sagen ja Grenzzins dazu habe ich gelernt) haben wir versucht zu berechnen, wir sind auf ca. 4 % gekommen, kommt darauf an, wie viel Sondertilgungen man macht, je mehr, desto besser ist das Annuitätendarlehen. Die Frage ist also, darauf setzen, dass der Zins in zehn Jahren unter vier ist oder kneifen und die (teurere) Sicherungsvariante mit dem Bausparer nehmen?
 
B

backbone23

Was ist mit der Abschlussgebühr des Bausparvertrag, habt Ihr die auch beachtet? Ggf. kommen noch sonstige Gebühren hinzu.
 
H

hbf12

Ich bin mir nicht sicher was die Zinsen betreffen. Die Zinsen bekommst du ja nicht ausgezahlt, sondern die werden dem Bausparvertrag gutgeschrieben und tilgen damit mehr des Kredits heißt es bleibt bei der oben genannten Differenz (oder hattest du die Guthabenzinsen nicht in der Ablösesumme drin?).

Ich bin kein Freund von Bausparern. Sondertilgungen bei Annuitätendarlehen senken sofort die Zinsen und die Tilgung steigt sofort, beim Bausparer zahlst du weiterhin Zinsen in voller Höhe bis es soweit ist. Aber Sondertilgungen sind ein schwieriges Thema, scheinbar sind sehr wenige Personen wirklich in der Lage sie zu Leisten (wegen "wichtigeren Dingen" die dazwischenkommen).

Wenn du Zinssicherheit willst, warum kein Annuitätendarlehen auf 15 oder 20 Jahre?
 
T

tolfedine

Vielen Dank für die Einwendungen, das mit den Guthabenzinsen hatte ich nicht richtig auf dem Schirm. Die Abschlussgebühr ist in den Kosten (32.250) schon mit eingerechnet.
Das Annuitätendarlehen über 15 Jahre (gleiche Darlehenssumme und Rate, Zins 1,88) ist auch noch im Rennen, das schaue ich mir jetzt auch noch mal genau an.
 
arubau36

arubau36

Hallo,

ich bin für Variante 1. Haben uns auch mit Finanzierung beschäftigt. Und wir haben uns für das Annuitätendarlehen entschieden mit bis zu 5% Sondertilgung im Jahr. Bei Annuität zahlt man schneller den Kredit/Zins ab als beim Bausparvertrag. Ich finde 1 % Guthabenzins zu wenig. Und Zinsbindung wirklich lieber auf 15-20 Jahre nehmen, denn man weiß nicht, wie hoch sie steigen nach zehn Jahren. Laut Prognose können es bis zu 4% oder mehr werden. Und ich hab gelesen, ich glaube Immobilien Finanzen, kann der Bausparvertrag, wenn man das Haus doch nicht mehr will, für eine Vorfälligkeitsentschädigung sehr teuer werden als der Annuitätendarlehen.
So wie bei Lebens- und Kapitalversicherungen zahlt man in den ersten Jahren für nichts und ich denke, so würde es auch bei Bausparverträgen laufen. Meine Schwiegereltern hatten das Bausparvertrag-Prinzip und 9 Jahre lang ein bezahlt ohne dass der Kredit und Zins gezahlt wurde.
Aber Letztendlich ist es Eure Entscheidung für welche Finanzierung ihr wählt. Viel Erfolg und entscheidet nach Eurem Bauchgefühl
 
Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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