Bausparvertrag oder "normaler" Kredit?

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C

crion

Hallo zusammen!

Wie finanziert man heutzutage ein Passiv- oder Kfw 40 Haus, wenn man nicht viel Eigenkapital (maximal 15 %) hat? Per Bausparvertrag oder mit einem "normalen" Kredit? Mit welchen Zinsen muss man bei 20 Jahren Laufzeit rechnen? Welche Kreditinstitute sind nach Euren Erfahrungen empfehlenswert?

Dankt Euch im Voraus :-)

Beste Grüße,
Chriss
 
emer

emer

Es ist egal was für ein Haus du baust. In erster Linie ist interessant wieviel Geld du aufnehmen müsst. Sind deine 15% Eigenkapital 10.000? 30.000? 100.000€?

Bausparverträge sind oft nicht mal eben so mit dem klassisch "einfachen" Darlehen zu vergleichen. Oft kommt heraus, dass sie teurer sind. Müssen sie per se aber nicht.

Die Höhe des Zinssatzes ist ebenfalls von vielen Faktoren abhängig. Neben dem Eigenkapital kann das z.B. die Höhe der anfänglichen Tilgung sein. Oder die Höhe des vermuteten Risikos, dass du als Schuldner irgendwann Zahlungsunfähig wirst und wie hoch deine Beleihung sein wird (15% Eigenkapital heißt nicht 85% Beleihung, die wird am Ende sicher um die 100% schwirren).

Bei 20 Jahren und je nach Situation der anderen Faktoren würde ich mal eine ganze Ecke über 3% mit Tendenz zu 4% vermuten.
 
Der Da

Der Da

Auch eine Frage, die kaum zu beantworten ist... hängt von der Bank, dem Bauort und dem Haus selbst ab.

Wenn du gleich bauen willst, ist in meinem Augen ein Bausparvertrag sinnfrei. Stichwort hohe Gebühren, und kaum Zinsen.

Ein 20 JahresKredit wird sicher nicht billig, wenn kein Eigenkapital vorhanden ist. 15 % sind das mindeste was man haben sollte, bevor man überhaupt nachdenkt zu bauen. Wobei ein Passivhaus nochmal ne ganz andere Nummer ist. Eventuell fahrt ihr mit Kfw 70 besser.
Muss man eben gegenrechnen.

Wie sieht es denn bei Euch aus.. reichen die 15 % um das Grundstück zu bezahlen? Oder muss hier schon zufinanziert werden... denn dann liegste wahrscheinlich bei ca 300 000€ Kredit und sicher Zinsen, die sich gegen 4 % strecken.
 
Y

ypg

Ein Passiv- oder Kfw40 Haus sollte man nur bauen, wenn man das Geld übrig hat. Amortisieren tut es sich eh nicht - zumindest werden wir es nicht mehr erleben (das Haus wohl auch nicht ;)).
Nein, aber mal ehrlich: in ein Kfw70-Haus steckt man schon einiges an Technik im 5stelligen Bereich (mehrfach). Bei dem Preis einer Lüftungsanlage dreht einem schon der Magen um, weil die Lebensqualität nicht unbedingt sofort greifbar/erkennbar ist.
Und für Passiv nochmal Geld versenken, für das man einen Kredit abbezahlen muss (Zinsen! + Tilgung!)???? versteh einer die Menschen :confused:
Crion, warum hat es Euch ein Passivhaus angetan, wenn das Geld nicht da ist???
Hat die Werbung Ihr übriges getan? Der Rote ist ja nun auch sonst nicht der Günstigste... Marketing können sie alle ;)

Edit: ich habe mal die Überschrift der Frage wohl bedacht überlesen und auf den Inhalt des Textes mehr geachtet
 
C

crion

Hallo emer, Der Da und ypg!

Vielen Dank für Eure Antworten!

Die 15 % Eigenkapital werden hoffentlich zwischen 40.000 und 50.000 Euro sein.
Das Zahlungsausfallrisiko sollte aufgrund einer unbefristeten Stelle im ÖD eher im unteren Bereich liegen.

Generell zum Eigenkapital: Warum eigentlich das Theater ums Eigenkapital und um die mindestens 15 %, die man haben sollte? Sofern die regelmäßigen monatlichen Einkünfte zur Tilgung reichen und auch das Überleben mehr als nur gesichert ist, sollten sich doch die Banken keine Sorgen machen müssen?

Zum Thema Passivhaus vs. Kfw xy: Dazu hatten wir heute fast zufällig ein sehr interessantes Gespräch mit dem Geschäftsführer einer lokalen Bau- und Planungsfirma. Er tendiert auch eher zu KFW 70 bzw. 55 als zu einem Passivhaus. Wir sind auch an dem Punkt angelangt, dass Gegenrechnen auf jeden Fall erforderlich ist.
Dass es sich *nie* amortisieren wird mag ich nicht ganz glauben, vielleicht auch, weil ich so naiv bin zu hoffen, dass wir länger als 30 Jahre in dem Haus wohnen werden, hoffentlich ~50 Jahre lang... Und es ist eher andersherum: Das Geld ist nicht da, die hohen laufenden Energiekosten in 20 Jahren zu zahlen :) Aber wir werden rechnen und prüfen, ob es wirklich lohnt, die Anmerkung ist sehr richtig...

Die 15 % reichen evtl. aus, um das Grundstück zu bezahlen - je nachdem, wo wir das Grundstück kaufen und wie groß es wird. Teilweise sind die Quadratmeterpreise hier einfach krank, im guten Viertel bis zu 1000 Euro/qm, schon in einer m. E. eher schlechten "Stadtrandlage" (eingemeindetes Dorf) sind es 150 Euro/qm. Die Grundstückssuche wird daher noch ein wenig dauern und dann hoffentlich darauf hinauslaufen, dass das Eigenkapital für den Kauf des Grundstücks reicht.

Welche Werbung ist eigentlich gemeint? Unsere Werbung ist eher, dass hier im Umfeld sehr vieles passiv gebaut wird. Auf den Terrassen leider in Kürze vermutlich nur Geschosswohnungsbau/ETWs, falls es doch auch RHs würden, könnten wir ggf. dort bei einem hoffentlich (und da habe ich so meine Zweifel) noch bezahlbaren Endhaus schwach werden.

Beste Grüße,
Chriss
 
emer

emer

Generell zum Eigenkapital: Warum eigentlich das Theater ums Eigenkapital und um die mindestens 15 %, die man haben sollte? Sofern die regelmäßigen monatlichen Einkünfte zur Tilgung reichen und auch das Überleben mehr als nur gesichert ist, sollten sich doch die Banken keine Sorgen machen müssen.
Ganz einfach. Du nimmst 300.000€ auf ohne Eigenkapital zu haben, baust dein Haus und nach einem Jahr muss es aus welchem Grund auch immer zwangsversteigert werden. Das Haus und Grundstück hat aber in der Erstellung nur 250.000€ gekostet weil der Rest Nebenkosten waren. Die Bank wird es also wohl kaum. Abgetragen sind bis dahin aber vielleicht nur 5.000€. D.h. die Bank bekommt von dir noch 295.000€. Für soviel wird sie es aber nicht veräußern können und bekommt vielleicht im besten Fall 260.000€ dafür. Dann schuldest du der Bank immer noch 35.000€. Meinst du es war dann immer noch eine gute Idee ohne Eigenkapital ins Rennen gegangen zu sein? ;)
 
Zuletzt aktualisiert 21.12.2024
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