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Caspar2020
Dein Vertrieb-ler hat dir entweder die unangenehmen Sachen verschwiegen, bzw. so schön in Zucker verpackt, das du nicht die ganze Konstruktion hier wiedergegeben hast.Ich hatte also gestern ein Gespräch mit jemandem von der Wüstenrot der mir von einem Konstrukt erzählt hat das in meinen Augen zu gut ist um Wahr zu sein.
Ein Wohnriester ist ein Bausparvertrag. Das sind keine 2 verschiedene Dinge. 60 € sind tatsächlich der Mindestbeitrag, aber damit können höchstens nichtarbeitende Partner die Förderung in vollem Anspruch nehmen.Kurz gesagt wurde mir angeboten, einen Bausparvertrag und einen Wohnriestervertrag abzuschliessen.
Der Bausparvertrag hätte eine minimale Abschlussgebühr von 500,- was 1% der Bausparsumme von 50000 € entspricht. Weiter würde kein Sparzwang bestehen.
Den Riester-Vertrag müsste ich mit Jährlich 60,- befüllen um "in die Förderung" zu kommen (O-Ton des Beraters).
Ein Bausparvertrag besteht immer aus 2 Phasen. Der Ansparphase, und der Darlehensphase. Die Darlehensphase erreicht man erst, wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist (je nach BSK . Alle BSK bieten aber tilgungsfreie Vorfinanzierungen an. Sprich man zahlt nur die Zinsen bis zur Zuteilung; gleichzeitig wird der eigentlich Bausparvertrag angespart. Diese Vorfinanzierung ist aber meist zu einem etwas höheren Zins als dem Bausparvertrag Zins möglichMit Abschluss des Bausparvertrages würde dann ein folgender Kredit mit 30 Jahren Laufzeit mit 1,25% verzinst.
Ich verstehe das jetzt so das ich mir ein Darlehen mit 30jähriger Laufzeit und gleich langer Zinsbindung zu 1,25% mit den 500,- Abschlussgebühr für den Bausparvertrag "erkaufe".
1,25% sind nicht 1,25%; Banken und Makler rechnen/werben eigentlich immer mit dem Effektiv-Zins. BVS mit dem Sollzins; Sprich aus 1,25% wird dann auch mal 1,75%-2,8% (Effektiver Zins nach Zuteilung).
Und der Gesamteffektiv-Zins über das gesamt Konstrukt (also Vorfinanzierung) ist dann nicht nur Zins 1+Zins2 (und der Durchschnitt daraus) sondern noch was komplizierter zu berechnen. Und erst diesen könnte man mit nem klassischen Annuitäten-Darlehen für die gleiche Zinsbindung vergleichen.
Aber ja, man kann um die ~ 30 Jahre zinssicher mit so einem Konstrukt gestalten; aber nicht zu 1,25% effektiv....
Im Moment sieht das so aus als möchte dein Vertrieb-ler die Provision einstreichen will und an die BSK binden möchte.
Wie @86bibo gerade schrieb. ein Bausparvertrag Konstruktion kann Sinn machen, weil unter Strich günstiger für die individuelle Situation, aber da bist du noch weit entfernt das tatsächlich zu beurteilen.
Übrigens,
Wohnriester bzw. der Erwerb von Immobilien damit, hat noch ganz andere Einschränkungen (was Verkauf / Vermietung / etc) angeht; und irgendwann kommt das Thema Wohnförderkonto (nachgelagerte Besteuerung) noch ins Spiel.
Es gibt Konstellation wo es sich rechnet (wegen Steuer und Förderung), aber das ist sehr individuell (z.B. mehrere Kinder etc).