Hallo €uro,
Besonders in diesem Bereich ist die HOAI ein Relikt vergangener Zeiten (Besitzstandswahrung) und deutlich reformationsbedürftig! In anderen Ländern gibt es keine HOAI, trotzdem verdienen die Architekten z.T. mehr wie in D
Werter Forenkollege – es gibt Tage, da frage ich mich, ob Du „zufällig“ mit dem threadgebenden Inhalt beschäftigt bist und Dich darüber sehr ärgerst oder mich nur ein wenig aufmischen möchtest
Die HOAI ist keine „Besitzstandwahrung“ – sie ist, neben - wenigem - Anderen – noch etwas, dass uns allen eine verläßliche und damit berechenbare Größe garantiert. Und mit dieser Zuverlässigkeit bietet sie auch die Grundlage für evtl. erforderliche Schadensersatzansprüche. Btw. interessiert es mich wenig bis gar nicht, ob „andernorts“ Architekten mehr oder weniger verdienen, da ich weiß, dass es „andernorts“ auch wesentlich schwieriger ist, einen Architekten für seinen Schrott – so er ihn den abliefert - verantwortlich zu machen.
Architekten beschäftigen zumeist – zumindest die guten unter ihnen – einen ganzen Stall an Personal, was jeden Monat pünktlich sein Gehalt auf dem Konto wissen will. Zudem ist es Architekten untersagt, Werbung für ihre Sache zu betreiben. Trotzdem müssen sie ständig auf dem neuesten Stand der Technik sein, kontinuierlich neue Programme, Drucker, Plotter usw. kaufen. Der neueste „Gag“ ist ja die beim Endkunden so sehr beliebte 3 D-Visualisierung – das kostet alles Geld und nicht eben wenig.
Ich weiß, dass Du ganz engagiert Deine TGA-Planung betreibst und ich weiß auch, dass Du von der Rechnungsstellung her weit unter dem liegst, was Deine „Kollegen“ für ihre Arbeit verlangen. Die Frage ist, wie lange kannst Du das noch? Bislang wirst Du Max. – wenn überhaupt – die Kosten für ein Büro und Dich selbst tragen müssen. Wenn Dein Auftragsvolumen stetig wächst – was ich Dir von Herzen wünsche – wirst Du gezwungen sein, Personal einzustellen und damit nähert sich dann auch Dein Kostenapparat konkludent den „normalen“ Summen, welche in Deiner Branche für eine TGA-Planung verlangt werden (müssen). Was, wenn dann ein „neuer“ Euro Deine Preise unterbietet?
Wer glaubt, dass die Architektenleistungen bei einem überregionalen GU/GÜ nach HOAI abgerechnet werden, träumt einen wundersamen Traum
Das ist nicht das Thema von Stefanoi und steht auf einem ganz anderen Blatt. Diese Architekten sind entweder fest angestellt oder arbeiten – ähnlich wie pensionierte Steuerberater – in dem ein(e) Bauzeichnerin die Grundrisse erarbeitet und er nur noch seine Unterschrift darunter setzt.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie mir diese „Geiz ist cool“-Mentalität auf den Geist geht! Erst vorne (fast) Nichts bezahlen wollen und hinterher jammern, wenn „nur“ der tatsächliche Gegenwert von (fast) Nichts zum Einzug bereitsteht; wenn überhaupt. Ich möchte diese User mal erleben, wenn ihnen ihr Arbeitgeber verklickert, dass ihre Arbeit im Job überteuert ist ... ach ich Dummerchen – jetzt fällt es mir wieder ein, erlebe ich ja alljährlich, wenn bspw. der öffentliche Nahverkehr mal wieder völlig darnieder liegt und das vmtl. Recht auf Lohnerhöhung auf dem Rücken Derjenigen ausgetragen wird, welche den Lohn erwirtschaften ...
Just my two Coins ...