Oh man, es geht ja um mehr als nur die sicherste der sichersten Renditen. Wenn man aktuelle 10 Jahre zu 1,1% abschließt, dann wäre es selbst sinnvoller zur Zeit wenig zu tilgen und dafür zu 2-3% Festgeld auf 10 Jahre anzulegen. Aber noch sinnvoller ist es natürlich, den Kredit mit 1,1% gering zu tilgen und dafür am Kapitalmarkt mit Erwartungswert mindestens 7% zu investieren.
Auch braucht man das Geld nicht nach 10 oder 15 Jahre. Wenn es gerade günstig ist, könnte man Aktien liquidieren und die Restschuld so erheblich vermindern. Wenn die kurzfristigen Zinsen in 10 oder 15 Jahren auch gerade bei 3% oder weniger liegen, dann finanziert man lieber noch mal weitere 5 oder 10 Jahre.
Aber ich habe ja gesagt, das ist etwas für finanziell mündige Personen. Nicht böse sein, aber anscheinend braucht man hier doch ein tieferes Verständnis wie z.B. (große) Firmen wirtschaften und was man als Privatperson im Grunde meist alles falsch macht.
10 Jahre Festgeld zu 1,1% oder 15 Jahre Festgeld zu 1,6% sind nicht eben attraktive Anlagenmodelle. Auch nicht im heutigen Zinsumfeld. Genau das ist aber der Deal, welchen man eingeht, wenn man eine höhere Tilgung wählt.
Und diese panische Angst der deutschen vor Aktien, naja. Ein diversifiziertes Portfolio ist wohl noch mal eine ganze Nummer sicherer als etwa eine Immobilie als Wertanlage. Aktien sind Firmenanteile und damit der realste Realwert, welchen es in einer kapitalistischen und marktwirtschaftlichen Welt geben kann.
Vor kurzem hat ja Herr Schäuble selbst den Deutschen geraten, mehr in Aktien zu investieren.