Bodenaufbau und Unterbau im Dachgeschoss mit Schüttung?

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Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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M

Markus31

Hi KlaRa,

danke für die prompte Antwort. Auf meine nachfolgende Aussage warte ich auch gerne noch nächste Woche ab

Folgende Punkte noch:

1:
2x OSB (wenn welche Stärke?) vs. 2x18mm Gipsfaser BRIO 18:
-->Welche der beiden würdest du persönlich bevorzugen? OSB ist ja z. B. deutlich günstiger, welchen Vorteil hätte also BRIO?

2:
Ich würde gerne unbedingt als erste Schicht auf den Balken die 10mm Holzfweichfaserplatte nehmen (da Vliesstreifen mit einem Aufbau von 30mm meinen Gesamtaufbau um 20mm erhöhen würden und ich somit einen Absatz hätte).
Müsste ich diese Holzweichfaserplatte deiner Meinung nach dann also auf die Balken festnageln/schrauben anstatt schwimmend zu verlegen? Wäre dann auch gewährleistet, dass die Platte "schaffen" kann (also sich über die Jahre ausdehnen und zusammenziehen kann ohne Nachteile für den Boden)

3.
Zu deinem zweiten Vorschlag:
(Zitat)
"Vliesstreifen auf Balkenlage nageln,
hierauf eine Lage OSB oder BRIO,
hierauf die REGUPOL-Matte schwimmend aufbringen,
hierauf wiederum die zweite Lage BRIO oder OSB, in Nut und Feder verleimt."

- Könnte ich anstatt der Vliesstreifen auch die 10mm Holzweichfaserplatte nehmen?
- Die erste Lage OSB oder BRIO schwimmend verlegt?
- Welche Höhe hat die REGUPOL-Matte?
- Die zweite BRIO oder OSB auch schwimmend (in Nut und Feder) verlegt auf die Regupol Matte?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Zu 1)
Untere OSB-Platte 15mm, obere Platte 22 mm dick.
Vorteile BRIO: keine.
Zu 2)
Holzweichfaserplatte zerbröselt schnell unter Belastung: keine gute Idee!
Vorschlag: "Knauf Insulation". Diese streifenförmig zuschneiden und auf Tragbalken verdeckt nageln.
Die gibt es in den Dicken 15mm, 20mm und 25mm.
20iger wäre zu empfehlen.
Zur Vermeidung von Höhenproblemen nun die beiden OSB- Platten direkt aufeinander mit Versatz der Plattenkanten schwimmend auf den Dämmstreifen, doch untereinander verschraubt verlegen. Nut + Feder jeweils gut verleimen mit D3-Leim!
Zu 3)
Entfällt bei vorstehender Vorgehensweise.
Ggf können auch 2 15-er Platten (anstelle 15+22) genommen werden.
Höhenersparnis: 7mm.
Gruß: KlaRa
 
M

Markus31

1)
Was spricht denn dann überhaupt gegen OSB und für z. B. Knauf BRIO? Schließlich sind OSB Platten deutlich leichter und nicht mal halb so teuer wie Knauf BRIO.

2.1)
Bezüglich des Zerbröselns der Knauf BRIO Platte.
Auf dem Knauf Video wird genau diese für solche Zwecke empfohlen (siehe ab Minute 1:35)

2.2)
Wenn ich jetzt z. B. "Knauf Insulation " in 20mm streifenförmig nur auf die Balken nageln würde, ist meine Höhe auf den Balken ja 20mm höher als zwischen den einzelnen Balken wo die Mineralwolle bei Balkenhöhe abschließt. Sprich ich habe einen kleinen Hohlraum dort wenn die Platten (BRIO oder OSB) oben darauf schwimmend gelegt werden. Ist das nicht suboptimal, da sich die Platten mit der Zeit dann dort evtl. bei starker Belastung etwas durchbiegen könnten?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Markus.
Zu 1) hatte ich bereits geantwortet.
Zu 2): der techn. Laie kann nur von Produktwerbungen ableiten. Dafür muss man Verständnis haben.
Sachverständige des Fachs dagegen müssen auch die Hintergründe beachten, welche sich dem Laien zwangsläufig verschließen müssen.
Die Weichfaserplatten sind flächig belastbar, so wie auf dem Video gezeigt.
Als Streifen verlegt oberhalb Holzbalken werden sie jedoch aufgrund der hohen Punktlasten versagen. Abgesehen davon, dass der Trittschallschutz dann nur marginal sein wird.
Wir benötigen eine federnde Unterlage, um eine ausreichende Entkopplung zu erreichen. Die kriegen wir mit den Weichfaserplatten auf Tragbalken nicht hin!
Deswegen bildet meine Variante das bestmögliche Ergebnis im Sinne des Trittschallschutzes bei Holzbauweise.
Die Verfüllung der Gefachungen wird logischerweise erst dann vorgenommen, wenn die Unterkonstruktion des Blindbodens fertiggestellt wurde.
Dann gibt es keine Hohlräume . Selbst wenn kleinere Hohlräume in den Gefachungen bestehen, ist die negative Auswirkung marginal. Der entstehende Resonanzraum ist zu vernachlässigen!
Als Metapher:
Bei der maximalen Zulassung des GESAMTGEWICHTS deines Pkws ist es unerheblich, ob die Fahrgäste noch zusätzlich eine Mütze tragen würden.
Ähnlich sieht es bei den Hohlräumen aus ...
In öffentlichen Foren können wir auch nur allgemein gültige Hinweise geben.
Ich selbst bearbeite und betreue derzeit konkrete Objekte in Frankfurt und Berlin, wo die Tragfähigkeit aller Geschossdecken nur eingeschränkt gegeben ist, aber dennoch eine hohe Flächenlast bis 5kN/m2 aufgenommen werden muss.
Diese Situationen muss ich vor Ort prüfen, da ich mit meinen Aufbauvorgaben in der Verantwortung stehe.
Bei mir unbekannten örtlichen Bedingungen, welche mir nur zugetragen wurden, ist das natürlich nicht möglich . Insofern obliegt dann die Verantwortung nur dem Ausführenden! Damit liegt sie bei Dir.
Hier erkennst Du aber auch die große Gefahr, wenn jeder mutmaßliche "Experte" seine unverbindlichen (und häufig fachlich nicht fundierten) Empfehlungen abgibt.
Was häufig nicht beachtet wird:
Jeder, der sich an ein Gewerk begibt, muss die Fachregeln nicht nur kennen, sondern sie auch beachten.
Insofern hat jeder Bauherr, der als Handwerker tätig wird, später auch das Risiko über Erfolg und Misserfolg zu tragen. Verlegevideos können durchaus sinnvoll sein, sie ersetzen aber nicht das erforderliche Hintergrundwissen.
Gruß: KlaRa
 
M

Markus31

Hi KlaRa,

Zu 1:
Ist mir leider noch nicht klar. Du meintest es gibt bei OSB keinerlei Nachteile im Vergleich zu Knauf BRIO. Wenn dem so wäre würde doch aber jeder OSB kaufen, da es leichter und wesentlich günstiger ist. Wozu kauft dann noch jemand Knauf BRIO beispielsweise.

Zu 2:
Wir werden ja sicher Mineralwolle zwischen die Balken legen anstatt eine Schüttung.

Habe ich dich richtig verstanden, dass ich die Holzweichfaserplatten nur nicht streifenförmig verlegen sollte, ich diese jedoch als Platten schwimmend über die gesamte Fläche (incl. auf die Mineralwolle die zwischen den Balken liegt) verlegen kann? Und darüber dann meinen Fertigteilestrichs?

Also nur als Streifen sind die Holzweichfaserplatten in diesem Fall nicht zu empfehlen, als Platten über die gesamte Fläche hingegen schon?

Grüße,
Markus
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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