Hallo,
Also noch mal die Frage: Wie kritisch ist es denn die Bodenplatte den Witterungsbedingungen auszusetzen? Sollte nicht grade bei der Bodenplatte die Frostschürze genau das unkritisch machen??
Ich weiß schon, weshalb ich meine Interessenten frage, ob einer von ihnen Maschinenbau-Ing. gelernt hat
Was sollte beim betonieren der
Bodenplatte im
Winter bei niedrigen
Temperaturen beachtet werden?
Betonieren bei niedrigen winterlichen Temperaturen erfordert - ähnlich dem Betonieren bei sommerlichen Temperaturen - besondere Maßnahmen und vorausschauende Planung.
Verzögerte Festigkeitsentwicklung:
Die kalten Temperaturen verhindern bzw. verzögern das Abbinden und somit das Erstarren und die Festigkeitsentwicklung des Betons. Aus diesem Grund ist Beton vor Frosteinwirkung rechtzeitig zu schützen.
An jungem Beton können Frostschäden auftreten:
Durch die Volumenvergrößerung des im Beton vorhandenen Wassers beim Gefrieren wird das bereits entstandene Gefügegerüst geschwächt oder zerstört.
Ein schadloses einmaliges durchfrieren von jungem Beton ist möglich, wenn der Beton eine bestimmte Festigkeit (Druckfestigkeit von ca. 5 N/mm2) erreicht hat.
Rissbildung:
Zwischen Rand- und Kernzone entstehen beim Abbindevorgang Eigenspannungen.
In Abhängigkeit der Festigkeitsentwicklung verursachen diese Spannungen beim Überschreiten der Zugfestigkeit des Gefüges Risse.
Ausblühungen:
Durch die verzögerte Hydratation kann Kalziumhydroxid mit dem Anmachwasser an die Betonoberfläche transportiert werden und sich dort als weißer Schleier abscheiden.
Wirksame Maßnahmen zum Betonieren im Winter sind:
- Verwendung von Zemente mit schneller Festigkeits- und hoher Wärmeentwicklung
- Erhöhung des Zementgehaltes
- Lange Wartezeiten auf der Baustelle vermeiden
- Der Bauleiter sollte darauf achten, dass der Frischbeton entsprechend der Lufttemperatur eine bestimmte Mindesttemperatur hat (z. B. bis - 3°C muß der Frischbeton beim Einbringen eine Mindesttemperatur von + 10°C haben und diese mindestens 3 Tage halten; somit sind hier zusätzliche Warmhaltungsmaßnahmen notwendig)
- Die Temperatur des Frischbetons kann einfach und wirtschaftlich durch erwärmen des Zugabewassers erhöht werden.
Zu beachten ist:
- das Schalung und Bewehrung frei von Schnee und Eis sind
- es darf nicht auf gefrorenen Boden betoniert werden.
An gefrorene Bauteile darf nicht anbetoniert werden
- durch Frost geschädigter Beton ist vor dem Weiterbetonieren zu entfernen
- Nach dem Einbau ist ein guter Wärmeschutz des jungen Betons notwendig, um den Wärmeabfluß möglichst gering zu halten, z.B. durch Abdecken.
Frostfreie Gründung im Winter
Damit Oberflächenwasser nicht unter das Bauwerk läuft und im Winter zu Frostschäden führt, muß ein Bauwerk frostsicher gegründet werden.
Dazu kann die Bodenplatte ringsum mit einer
Frostschürze versehen werden, die mindestens bis 80 cm unterhalb der Geländeoberkante reicht und in der Regel aus Beton hergestellt wird.
Alternativ kann die Frostsicherheit aber auch dadurch erreicht werden, dass unter der Bodenplatte eine Schotterpackung, sogenannter
Frostschutzkies, eingebaut wird. Die Unterkante dieser Schotterschicht muß auch mindestens bis 80 cm unterhalb der Geländeoberkante reichen.
Der Vorteil dieser Variante ist, dass die Bodenplatte allseitig und ohne Unterbrechungen, auch von unten, mit einer Wärmedämmung eingepackt werden kann.
Insgesamt bleibt festzuhalten, daß das gießen der Bodenplatte bei winterlichen Temperaturen nicht empfehlenswert ist oder aber
ausschließlich von Firmen auszuführen ist, welche Erfahrung in diesem Bereich haben. Des Weiteren darfst Du sicher mit einem Aufpreis rechnen, da die Arbeiten an der Bodenplatte bei niedrigen Temperaturen zeitintensiver sind und auch mehr Aufwand erfordern.
Quelle: meine HP
Liebe Grüsse, Bauexperte