@Ankeffm (Ffm wie Frankfurt am Main? Ich bin aus Neu-Isenburg)
Ich verstehe Deine Verunsicherung und kenne das. Ich bin letztendlich auch nur Laie und habe mich in das Thema reingelesen. Einer meiner Vorschreiben hat geschrieben: Masse ist alles beim Hitzeschutz und Schallschutz und damit hat er Recht. Und Masse bedeutet keinen Nachteil beim Kälteschutz. Mann muss nur wissen wie viel.
Zu den Varianten:
Untersparrendämmung ist in Deinem Fall nicht sinnvoll, da Du Dir Wohnraum nimmst und Du das Dach ohnehin für Arbeiten komplett öffnest. Du kannst aber anstelle von Rigips als Wandverkleidung auch Holzfaser- oder LEhmbauplatten nehmen. Das ist eine Frage des Geldes. Es trägt dann zum Hitze- und Schallschutz zusätzlich bei. Ein von mir angefragt Sanierungsbetrieb schlug mir genau das vor und verwies auf eine Liste von Referenzen im Flughafen Gebiet...
Zwischensparrendämmung ist sinnvoll und verringert die Aufbauhöhe der Aufsparrendämmung. Es ist nur arbeitsaufwändiger, weil der Dämmstoff in zwei Arbeitsschritten eingebracht werden muss. Erst eine Lage zwischen die Sparren und dann eine Lage auf die Sparren. Allein mit Zwischensparrendämmung wirst Du nicht den in der Energieeinsparverordnung vorgeschrieben Wärmedurchlaßwert (=U-Wert) erhalten. Ich meine der liegt im Dach bei Sanierungsmaßnahmen bei 0,14.
Außerdem muss irgendeine Schalung von innen an den Sparren als Auflage für den Dämmstoff angebracht werden und die Dämmmatten müssen auf den jeweiligen SparRenabstand individuell zugeschnitten werden. Das bedeutet Arbeitszeit und Verschnitt. IN meinem Haus aus den 50ern ist so gut wie jeder SparRenabstand anders.
Aufsparrendämmung ist deshalb gut, weil es nur einen Arbeitsschritt gibt: Das Verlegen dicker Platten auf den Sparren, bzw. einer angebrachten Schalung. Das machen die Dachdecker gerne. Der zweite Grund: Das Dach ist komplett durch eine geschlossene Dämmschicht umschlossen.
Im Neubau macht man meist eine Kombination aus Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung, damit auch der Dachaufbau nicht so wuchtig wird. Zusätzliche 25cm beim bestehenden Dach verändern den Eindruck des Hauses schon sehr stark.
Diese Kombination könntest Du auch machen. Dabei kannst Du die Zwischensparrendämmung und Trockenbau/Wandverkleidung in Eigenleistung machen. Dabei muss aber die Lage der Dampfbremse im Gesamtaufbau berücksichtigt werden...und da solltest Du keine Kompromisse machen. Eine innenseitige Dampfbremse ist manchmal schwierig anzubringen, weil Ständerwerke oder Pfetten im Wege sind. Ich habe oft gelesen, dass gerade hier zur Eigenleistung aufgerufen wird, weil der Hausbesitzer damit sorgfältiger vorgehen wird als der Handwerker. ... Das deckt sich leider auch mit meinen Erfahrungen. Wer billigt baut, baut zweimal! Zur Überprüfung macht man einen Blower Door Test, wenn man möchte.
Ich empfehle, die Varianten mal in einem U-Wert Rechner durchzuspielen. Da sind alle Baustoffe hinterlegt. Bei kompletter Unsicherheit würde ich einen Energieberater bitten, einen Dachaufbau für Dich zu entwerfen, den dann ein Dachdecker umsetzen soll.
Alternativ: Einfach mal einen Außendienstmitarbeiter eines Herstellers von Holzfaserdämmstoffen anrufen, sich beraten lassen. Habe ich ganz unverbindlich auch gemacht. Ob man dann den einen Hersteller oder den Anderen nimmt, entscheidet meist der Dachdecker. Die Dämmstoffe, vor allem PUR, kommen meist eh alles aus denselben Werken und bekommen nur andere Markennamen darauf...
Also ran ans Telefon, lesen im Internet (Steico und Gutex haben für Deinen Zweck sehr gute Broschüren online), rechnen mit dem U-Wert Rechner und im Zweifelsfall einen Energieberater oder Architekten kontaktieren und genau sagen, was Du willst!