Dass Arbeitnehmer höhere Ansprüche an die Tätigkeit stellen, mit der sie einen Großteil Ihrer Lebenszeit verbringen und diese auch durchsetzen können, ist ja ein Indikator dafür, dass es einen Mangel an Arbeitskräften in diesen Bereichen gibt.
Das sind aber meist keine Tätigkeiten, die man nach zwei Wochen On-the-Job-Training dann alleine und selbständig ausführen kann...
Umgekehrt kann man dann bei den Tätigkeiten, wo sie es nicht können, sehen, wo es auch keinen Mangel gibt.
Bsp: Paketdienste: Keine Ausbildung nötig (außer Führerschein, in Städten nicht mal den, da gibt es mittlerweile Transport-E-Bikes), eine der größten Personalfluktuationen die ich kenne. Es gibt da auch einige Sahnestellen (bei uns im Siedlungsgebiet arbeiten die Post/Paketzusteller von DHL sich nicht tot), aber die sind rar. Der Großteil arbeitet in nahezu prekären Umständen als (Schein-)Selbständige unter dem Mindestlohn. Es wird aber alles vorgegeben. Schichten, Fahrpläne, wie viele Pakete man im Zeitraum X schaffen muss etc. Die Leute lassen es mit sich machen (aus unterschiedlichen Gründen) bis sie kaputt sind oder abgeschrieben werden, weil sie nicht genug leisten. Und der nächste steht dann schon in der Schlange um sich ausbeuten zu lassen.