Eigenkapital für Grundstück oder Haus - Wie am besten einsetzen?

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I

Interpolis

Liebes Forum,

kleine Frage zum Eigenkapital und dessen sinnvollsten Einsatzes. Kurz zum Bauvorhaben: Meine Frau und ich haben zur Zeit eine Nettokaltmiete von knapp 1.400 Euro, wobei eine Mieterhöhung wohl bald kommen wird. Wir haben eine monatliche Sparrate von rund 1.800 bis 1.900 Euro. Eigenkapital haben wir ca. 220.000 Euro. Wir rechnen mit einem Gesamtvolumen des Baus von ca. 650.000 Euro.

Folgendes: Wir werden die Tage ein Grundstück erwerben, dieses wird mit allen Nebenkosten ca. 175.000 Euro kosten. Bauen ist zur Zeit nicht drin, dies wird - bereits mit den Arbeitgebern bzw. Dienstherren geregelt - in ca. zwei Jahren erst möglich sein. Wie würdet ihr nun am besten beim Erwerb des Grundstücks vorgehen:

1. Eine Möglichkeit wäre, das Grundstück direkt vom Eigenkapital zu kaufen. Vorteil wäre, dass wir keine zusätzliche monatliche Belastung hätten und weiter viel im Monat sparen könnten. Mit einem Erwerb des Grundstücks durch das Eigenkapital blieben ca 45.000 Euro übrig. In zwei Jahren würden meine Frau und ich dann rund gute 40.000 Euro sparen, lägen wir also in zwei Jahren bei knapp 100.000 Euro, das wären nicht ganz 25 Prozent des angestrebten Kredits und nur ca 20 Prozent des noch zu finanzierenden offenen Gesamtvolumens (abzüglich Grundstück).

2. Die zweite Möglichkeit wäre, bereits jetzt einen Darlehensvertrag mit einer Bank schließen über den Gesamtkredit, um sich sich die jetzt günstigen Zinsen zu sichern. Hierbei müsste man jedoch über den Auszahlungszeitpunkt der Gesamtsumme verhandeln und ebenso die Fälligkeit vereinbaren. Mit 400.000 Euro auf dem Konto kann ich zur Zeit nichts anfangen. Vorteil dieser Variante wäre, dass das Eigenkapital im jetzigen Zeitpunkt rund 33 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht und hierbei wohl günstigere Zinsen zu erwarten sein dürften als in Variante 1.

Was würdet ihr anstreben?
 
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Fuchur

Hallo,

auch das Grundstück zählt zum Eigenkapital, so dass die (prozentuale) Rechnung völlig egal ist. Entscheidender sind die Fragen: 1. Wie genau könnt ihr jetzt das Bauvolumen für ein Vorhaben in 2 Jahren abschätzen? 2. Was wollt ihr an Extras, die die Bank nicht finanziert und für die ihr Barmittel braucht?

Ein Kredit, der erst in 2 Jahren zur Auszahlung kommt, wird ebenfalls mit Zinsaufschlag bestraft.

Wie wäre es mit einem nicht dinglich gesichertem Privatkredit für eine Teilfinanzierung des Grundstücks, so dass ihr in 2 Jahren ca. 100.000€ Eigenkapital übrig habt? Die gibt es ab ca. 2%, so mache ich das auch gerade.

Gruß

Daniel
 
A

Alex85

Hinsichtlich der Beleihung sind 1) und 2) gleich, wie Fuchur schon schrieb, sofern das Grundstück in zwei Jahren nicht an Wert verloren hat (oder gewonnen, wäre ja auch möglich).
Option 1 spart dir Zinsen und ist daher zu bevorzugen. Option 2 macht in dieser Hinsicht nur Sinn, wenn du das Geld stattdessen in eine ähnlich sichere Anlage steckst, deren Ertrag die Zinsen + Steuern übersteigt. Das dürfte unrealistisch sein.
Zudem wird dir keine Bank jetzt 400k für ein Gebäude geben, was noch nicht einmal auf dem Papier existiert. Auch ein Forward kommt so nicht in Frage. Du wirst die Kosten für ein Gebäude, das jetzt aufgeplant und bepreist wird, auch nicht 24 Monate konservieren können.
Letztlich hast du aktuell kein sinnvolles Instrument, das aktuelle Zinsniveau zu sichern. Die Pille wirst du schlucken müssen, denke ich.
 
Z

Zaba12

Auf jeden Fall!

Später bei der Finanzierung wird der Wert des Grundstücks mit zu dem Eigenkapital gerechnet
Sehe ich auch so und ist auch so. Die Grundstückspreise werden weiter anziehen, sodass dein für 175k€ gekauftes Grundstück in 2 Jahren 200k€ wert ist.

@Zinsanstieg. Da kann ich nur sagen, „Ja und“. Wenn die Zinsen steigen werden die Baukosten wieder sinken. Du musst halt nur den Zeitpunkt erwischen wo die Nachfrage nach Handwerkerleistungen zurück geht, da es (Vermutung) aus meiner Sicht eine Zwischenphase geben wird „Zinsen steigen“ + „immer noch hohe Baunachfrage“

Und von einem Gesamtkredit kann ich dir nur dringend abraten. Wir reden hier von 12 Monaten bereistellungsfreier Zeit, danach baust du ggf noch 24 Monate.

Alles was du zusätzlich zu deinen Gunsten raushandelst bedeutet eine Zinsaufschlag.Da lassen die Banken auch nicht mit sich reden. Du würdest dann ab dem 13. Monat jeden Monat 1000€ Bereitstellungszinsen zahlen auf die 400k€
 
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Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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