dann ist wohl 1946 besonders kritisch? Worin äußert sich das dann genau in der Substanz? Dünne Wände? Statik am Limit?
In 1950 sah das dann ggf nicht mehr ganz so kritisch aus?
1946: viele Leistungsträger noch nicht aus der Kriegsgefangenschaft zurück, Trizonesien wird noch von den Alliierten verwaltet, logischerweise noch keine friedenszeitlich geordneten Wrtschaftsverhältnisse, Währungsreform noch in der Zukunft, evtl. vorhandene eigene Vermögen hatten noch keinen Persilschein. Viele Spätgeborenen stellen sich unter einem Kriegsende einen Lichtschalter vor, alle Wolken sind sofort wieder weggeschoben. Selig sind die Ahnungslosen. Ich sage ja immer, Menschen ohne Urgroßeltern in der Nähe sind eigentlich Waisen.
Eine Luftschicht hatte damals auch noch wenig mit Erkenntnis über Isolierung zu tun, sondern erheblich stärker mit Materialeinsparung. Also auch eine Form von dünnen Wänden, wenn man es so sieht. Statik am Limit jein: leichte Wände im DG belasten die Holzdecke kaum, EG-Decke und Dachstuhl häufig eine Einheit (ähnlich wie bei heutigen Binderdächern), Dachstuhl trägt Ziegel gut, muß aber für Photovoltaik o. dergl. erst auf Tauglichkeit untersucht werden.
1950: die Baubranche ist boomhungrig, überputztes Flickwerk nicht selten. Ich erwähnte bereits desöfteren, daß die 50er Jahre bautechnisch mehrere Jahrzehnte waren und bis etwa 1963 gedauert haben.