Einfamilienhaus über Renteneintritt hinaus finanzieren?

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Zuletzt aktualisiert 26.12.2024
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Evolith

Unser Fall: Mein Mann bald 47, ich 33. Kinder (18, 13, 5, 1). Sprich wir haben bald einen Studenten (mit Glück dual), und immer dann, wenn einer fertig ist, kommt der nächste. Aber eins ist klar, wir finanzieren denen nicht das komplette Leben. Sie bekommen einen Zuschuss. Was sie daraus machen (gibt ja auch noch Kindergeld), bleibt ihnen überlassen. Ob es dann die eigene Wohnung sein muss oder eine WG reicht, dafür mehr Party gemacht werden kann, entscheiden sie.
Der Studienstandort muss dann auch so gewählt werden, dass das Budet passt. Dann kann es eben nicht Heidelberg für das Medizinstudium sein, sondern lieber doch Rostock.
Fertig mit dem Kredit sind wir, wenn ICH mich in den Ruhestand verabschiede. Sprich mein Mann lebt auf dem Papier mind. 14 Jahre mit dem Kredit. Sonderzahlungen mal nicht beachtet.
Wir sehen es aber wie @OWLer . Wir genießen jetzt unser Leben. Reisen mit den Kindern (dank Corona haben wir es zumindest versucht), gönnen ihnen doch das eine oder andere Spielzeug mehr (mein Sohn muss nicht bis zum Geburtstag auf ein größeres Fahrrad warten, das Töchterchen bekommt mal eine Puppe zwischendurch). Und auch wir möchten nicht den Igel in der Tasche sitzen haben. Wollen wir ins Kino mit 4D, dann machen wir das.
Dafür dann eben keine Sonderzahlung und nicht deutlich früher fertig. Ist uns aber auch egal. Ob die Kinder was vom Haus später haben? Ja das interessiert mich herzlich wenig. Das Haus ist primär für mich und meinen Mann und die Kinder (während der Jahre bei uns). Wenn wir alles richtig gemacht haben, benötigen sie unser Erbe nicht. Ob sie dann Schulden erben (können sie ja ausschlagen) oder Bares... vielleicht verhökern wir die Bude auch und ziehen in die Karibik.
Wichtig nur, dass unsere Rente für die Begleichung der Kredite reicht und das tut sie locker.
 
P

Peter Silie

aber das kann ich auch, einfach weil ich eine solide, durchkalkulierte Finanzierung aufgestellt habe. Hätte ich mir das Eigenheim zu den mir zur Verfügung liegenden Konditionen nicht leisten können, muss ich davon halt Abstand nehmen. Wenn aber manche mit 100 € Nebenkosten, 300 € Lebensmittel oder sonstigen abstrusen Summen rechnen, nur damit es passt, dann braucht man sich nicht zu wundern.

Fakt ist: Wir werden uns als dreiköpfige Familie natürlich anfangs einschränken müssen, keine Frage, aber ich möchte trotzdem leben können, sonst macht das Ganze tatsächlich keinen Spaß.
Wir haben einen großen Garten. Wenn ich mir aber nichtmal einen Grill leisten kann, stimmt irgendwo etwas nicht.
 
P

pagoni2020

Es gibt eben auch hier viele Wahrheiten und Jeder muss die Seine für sich leben. Wir haben seinerzeit mit 8% finanziert und da war nur 1-2 Tilung möglich beiden Meisten. daher stellt sich eben aucb heute die Frage, ob ich mir überhaupt ein Haus leisten kann/will. Wir haben uns damals für Ja entschieden dafür aber ziemich auf dem Lande, um es möglich zu machen (was ich immer wieder so machen würde). Ich bin immer lieber weiter zur Arbeit gefahren hatte aber ein schönes Zuhause.
Heute bin ich froh, dass das Haus abbezahlt war, auch wenn ioch mir Manches nicht leisten konnte. Ich bin ehrlich gesagt auch oft verwundert, welche Erwartungshaltung bzw. Standards heute als "normal" gelten.
Wir hatten z.B. schon früh das Thema Auto bis auf das Allermindeste runtergeschraubt, hatten aber immer ein Auto. Alleine diese Kosten, die bei den meisten als Standard auf der Karte stehen kommen für mich bis heute nicht in Frage.
Ich könnte auch heute noch die Raten bezahlen, es ist aber ein sehr angenehmes Gefühl, dass ich es nicht mehr muss.
Was mich oft auch verwundert ist, dass nur selten die doch statistisch belegbaren Ereignisse wie Scheidung, Krankheit, Arbeitslosigkeit nicht ins Kalkül gezogen werden. Ich bin ja bekennender Optimist aber z.B. die Wahrscheinlichkeit der Scheidung ist ja doch recht hoch.
Daher würde ich mich heute für eine 30-jährige und länger dauernde Tilgungszeit nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen.
 
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nordanney

Wir haben seinerzeit mit 8% finanziert und da war nur 1-2 Tilung möglich
Was aber aufgrund des Effektes der ersparten Zinsen eine deutlich kürzere Laufzeit bedeutet als heute mit 3% zu tilgen (8% Zinsen und 1% Tilgung sind keine 30 Jahre Laufzeit!). Da brauchte man gar nicht mehr als 1% Tilgung, um schneller zu sein, als die meisten Bauherren/innen heute.
Was mich oft auch verwundert ist, dass nur selten die doch statistisch belegbaren Ereignisse wie Scheidung, Krankheit, Arbeitslosigkeit nicht ins Kalkül gezogen werden. Ich bin ja bekennender Optimist aber z.B. die Wahrscheinlichkeit der Scheidung ist ja doch recht hoch.
Tja, das nennt sich Leben. Soll ich heute auf das Haus verzichten, weil ich morgen geschieden werden könnte? So what, dann wird das Haus eben verkauft, wenn ich es mir nicht mehr leisten kann. Aber ich hatte bis dahin wenigstens eine schöne Zeit.

Wir Deutschen sind da einfach zu spießig und unflexibel.
 
P

Peter Silie

Es gibt eben auch hier viele Wahrheiten und Jeder muss die Seine für sich leben. Wir haben seinerzeit mit 8% finanziert und da war nur 1-2 Tilung möglich beiden Meisten. daher stellt sich eben aucb heute die Frage, ob ich mir überhaupt ein Haus leisten kann/will. Wir haben uns damals für Ja entschieden dafür aber ziemich auf dem Lande, um es möglich zu machen (was ich immer wieder so machen würde). Ich bin immer lieber weiter zur Arbeit gefahren hatte aber ein schönes Zuhause.
Heute bin ich froh, dass das Haus abbezahlt war, auch wenn ioch mir Manches nicht leisten konnte. Ich bin ehrlich gesagt auch oft verwundert, welche Erwartungshaltung bzw. Standards heute als "normal" gelten.
Wir hatten z.B. schon früh das Thema Auto bis auf das Allermindeste runtergeschraubt, hatten aber immer ein Auto. Alleine diese Kosten, die bei den meisten als Standard auf der Karte stehen kommen für mich bis heute nicht in Frage.
Ich könnte auch heute noch die Raten bezahlen, es ist aber ein sehr angenehmes Gefühl, dass ich es nicht mehr muss.
Was mich oft auch verwundert ist, dass nur selten die doch statistisch belegbaren Ereignisse wie Scheidung, Krankheit, Arbeitslosigkeit nicht ins Kalkül gezogen werden. Ich bin ja bekennender Optimist aber z.B. die Wahrscheinlichkeit der Scheidung ist ja doch recht hoch.
Daher würde ich mich heute für eine 30-jährige und länger dauernde Tilgungszeit nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen.
mir wollte auch jeder Bankberater eine Lebensversicherung aufs Auge drücken, das habe ich kategorisch abgelehnt. Ich wette nicht auf den Tod. Sonst sehe ich das wie @nordanney

Der Rest ist life und schwer kalkulierbar.

Mir war nur eines wichtig: Ich, persönlich, möchte meinen Kinder keine unbezahlte Hütte hinterlassen, das hat auch etwas mit Verantwortung zu tun.

@Evolith hat dahingehend Recht, dass die Kids für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen und sich ihr eigenes Leben gestalten sollen. Verlassen auf Papi und Mami gibts nicht. Ich bekomme keinen Cent geerbt, musste mir alles erarbeiten, und trotzdem möchte ich meinem Nachwuchs keine unbezahlte Hütte übergeben, das ist meine Lebensaufgabe.
 
P

pagoni2020

Was aber aufgrund des Effektes der ersparten Zinsen eine deutlich kürzere Laufzeit bedeutet als heute mit 3% zu tilgen (8% Zinsen und 1% Tilgung sind keine 30 Jahre Laufzeit!). Da brauchte man gar nicht mehr als 1% Tilgung, um schneller zu sein, als die meisten Bauherren/innen heute.

Tja, das nennt sich Leben. Soll ich heute auf das Haus verzichten, weil ich morgen geschieden werden könnte? So what, dann wird das Haus eben verkauft, wenn ich es mir nicht mehr leisten kann. Aber ich hatte bis dahin wenigstens eine schöne Zeit.

Wir Deutschen sind da einfach zu spießig und unflexibel.
Ich weiß nicht, ob es abwertend spießig genannt werden muss. Ich habe z.B. wiederholt ein Haus/Wohnung ge- und wieder verkauft aus den verschiedensten Gründen und baue nun noch einmal. Ich habe dazu meine eigene Philosophie und wenn man solche Dinge zumindest ernsthaft mitbedenkt und dann zu Deiner Sichtweise kommt, dann ist es optimal. Wie gesagt, ich habe öfter verkauft und neu begonnen, so wie Du es ja auch siehst.
Dennoch habe ich einige Dramen im Umfeld erlebt und daher sollte man zumindest ernsthaft und schonungslos darüber reden bevor man so ein Projekt angeht.
Ansonsten pflichte ich Dir absolut bei; das mit den Daten zu Zinsen und Laufzeit war aus dem Bauch heraus; es ist 35 Jahre her und ich wollte damit eher darauf hinweisen, dass in dieser sehr langen Zeit wahrscheinlich viele Dinge passieren, an die man nicht gerne vorher denkt oder sie bei Anderen vermutet.
Ich baue demnächst nun nochmals und freue mich schon darauf, weil ich es nun beim wiederholten Mal wieder anders angehe, eben weil sich meije Situation wiederum anders darstellt als davor.
Und Ja, wenn es wieder anders sein soll, dann wird das eben wieder geändert, das war für mich schon immer so.
Als Jemand, der verschiedentlich im Ausland gelebt hat weiß ich aber auch, dass diese von Dir genannte Spießigkeit/Starrheit in manchen Punkten auch eine positive Eigenschaft von uns ist. Genau für das nämlich schätzt man uns Deutsche ja auch oftmals.
 
Zuletzt aktualisiert 26.12.2024
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