Entnahme von Riester-Kapital zur Erhöhung Eigenkapital-Quote sinnvoll?

4,30 Stern(e) 4 Votes
Patchwork

Patchwork

Hallo zusammen,

habe jetzt mehrere Meinungen zum Thema Entnahme meines von Riester-Kapitals gehört.
Es handelt sich konkret um 14 T€ die in einem fondsgebundenen Riester-Vertrag stecken und 7 T€ in einem klassischen Riester Banksparplan (Partnerin).

Hausbank empfiehlt: Kapital in jeweils einen Wohn-Riester stecken und diesen dann dann mit in die Finanzierung einbauen. (Wir haben 3 Kinder).
Finanzvermittel 1 empfiehlt: Kapital drin lassen wg. unbekannter nacchgelagerter Versteuerung im Rentenalter und mit weniger Eigenkapital finanzieren.
Finanzvermittler 2 empielt: Kapital entnehmen, Verträge erstmal ruhen lassen und mit dem Kapital die Eigenkapital-Quote zu erhöhen um dann mit klassischem Annuitätendarlehen einen besseren Zinssatz zu bekommen.

Eigenkapital-Quote ohne Riester: ca. 14%
Eigenkapital-Quote mit Riester: ca. 18 %

Und: ja ich weiß, 20-30% Eigenkapital wären besser.

Was meint Ihr?
 
Elina

Elina

Ach das mit der nachgelagerten Besteuerung ist doch Mumpitz. Klar muß man nachversteuern, aber man bekommt ja deutlich weniger Rente als vorher Einkommen. Wir werden wahrscheinlich mit der Rente inkl. (!!) Wohnriesternachversteuerung nichtmal den Freibetrag erreichen, wo man überhaupt Steuern zahlen muss, also interessiert uns die Nachbesteuerung überhaupt nicht. Dafür bringt der Wohnriester aber bis zur Rente einen Steuervorteil von mehreren hundert Euro, den wir JETZT zur Verfügung haben. Also da sollte man genauer rechnen und sich nicht von Schlagworten wie "Nachbesteuerung" voreilig ins Bockshorn jagen lassen.

Ich würde das Kapital entnehmen und einen Wohnriester Darlehen (keinen Bausparvertrag!!) für jeden Partner einbinden. Es müssen ohnehin zwei getrennte Wohnriester sein, da man nicht zu zweit in einen einzahlen kann (bzw. einzahlen schon, aber für Zulagen braucht jeder einen eigenen). Dann können bis 4200 Euro im Jahr steuerfrei sein. Die normale Tilgung zählt dabei schon als Beitrag, leichter wirds also nicht mehr, den maximalen steuerfreien Betrag zu erreichen, denn tilgen tut man ja sowieso einen ganzen Batzen. Wie gesagt das mit der Nachbesteuerung würde ich mal ausrechnen lassen anhand der Rentenbenachrichtigungen. Und nicht vergessen: Geld das man heute zur Verfügung hat, ist deutlich mehr wert als "die paar" Steuern, die man vielleicht in 30 Jahren zahlen muß.

Gilt natürlich nicht für Großverdiener.
So unbekannt ist übrigens die nachgelagerte Besteuerung nicht, das kann man ausrechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
T

toxicmolotof

Selbst wenn wir im Besten Fall mal hypothetisch davon ausgehen, dass der Kaufpreis (oder Herstellungspreis+Grundstück) dem Sicherheitenwert der Bank entspricht, dann liegt der Beleihungsauslauf bei 82% oder 86%. Es gibt genau zwei "magische Grenzen", bei denen sich die Konditionen drastisch verbessern. Eine GRenze liegt bei 80% des BW, die andere für Realkreditkonditionen bei 60% des BW. Manche Banken unterteilen das Raster zwar noch etwas feiner, zb. 50%/60%/70%/80%/90%/100%/110% des BW. Und im Verhältnis "richtig teuer" wird es grundsätzlich über 80% des BW. Und in dieser Kategorie wirst du wohl garantiert liegen. Daher hat das keinen Konditionenvorteil im Sinne von "weniger Prozente" zahlen.

Kennst du denn den tatsächlichen Beleihungswert des Objektes, den die Bank für die Kalkulation der Konditionen heran zieht? Ohne diesen Faktor ist es müßig zu überlegen, ob man sich vielleicht noch 5 TEUR zusammen kratzen muss um 10BP günstiger zu finanzieren.

Aber natürlich ist es immer Vorteilhaft die Zinsen schon auf weniger geliehenes Geld zu zahlen. Unter dem Aspekt der Frage "Wie viel Zinsen zahle ich insgesamt in den nächsten 30 Jahren" lohnt es natürlich immer (wenn keine rentablere Anlage vorhanden), den Kredit schneller zu tilgen oder erst gar nicht so hoch aufzunehmen.

Ob du 14 oder 18% Eigenkapital hast, ist der Bank mehr oder weniger egal.
 
Olicia22

Olicia22

Wie hier schon andere es beschrieben haben, ist es etwas schwierig mit der Nachbesteuerung. Die Wohnriester macht Sinn, doch der Verbraucher muss in diesen Fall sehr genau nachrechnen, wie viel Ersparnis er tatsächlich hat. Es wird immer pauschalisiert, dass die Nutzer bis zu 2 Jahre früher das Darlehen dadurch ab bezahlen können....doch in der Realität sieht das etwas anders aus.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3154 Themen mit insgesamt 69158 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Entnahme von Riester-Kapital zur Erhöhung Eigenkapital-Quote sinnvoll?
Nr.ErgebnisBeiträge
1hohe Zinsen bei Zinsbindung, Alternative Flex-Darlehen? 54
2Grundstück gekauft - Finanzierung/Darlehen Haus möglich? 13
310 oder 17 Jahre Zinsbindung bei 250k Darlehen? 24
4Wohnriester für Hauskauf-Finanzierung - Wer hat Erfahrungen? 16
5Bankkredit für Hauskauf in Elternzeit finanzieren 13
6Neulinge: Einfamilienhaus mit Grundstück finanzieren 14
7Bereitstellungszinsen umgehen - 100% Auszahlung Darlehen 13
8Hauskauf - Eigenkapital durch Ratenkredit aufbessern? 13
9Erst Grundstück kaufen und dann finanzieren? 29
10Konsumentenkredit als Eigenkapital 39
11Erbpacht mit Eigenkapital - Forderung vom Erbpachtgeber 20
12Hausbau ohne Eigenkapital? 55
13Haus finanzieren ohne Eigenkapital 38
14Hauskauf vom Onkel - Monatliche Zahlung oder Darlehen aufnehmen? 33
15Nachfinanzierung - WohnRiester 27
16Finanzierung ungleicher Eigenkapital-Verhältnissen unverheirateter Partner 24
17Welches Steuerungssystem? Heizung/Lüftung/Klima mit APP steuern 31
18Hausbau ohne Eigenkapital oder wie geht man vor? 14
19Baufinanzierung und das Eigenkapital 15

Oben