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Replique82
Hallo Leute,
wir kommen aus Berlin und wollten ursprünglich mit dem Anbieter Rörvikshus unser eigenes Schwedenhaus bauen. Leider wird es dazu nicht kommen und ich möchte an dieser Stelle meine Erfahrungen mit dieser Hausbaufirma teilen, damit Andere nicht die gleichen Erfahrungen machen müssen.
Ich weiß gar nicht, ob sich Rörvikshus überhaupt Hausbauer nennen darf. Nach meinen Erfahrungen ist Rörvikshus nichts weiter als ein Wandhersteller und -aufsteller. Im Bauvertrag werden lediglich die Wände mit Fenster, Zwischendecken sowie das Dach angeboten. Alle anderen Gewerke müssen vom Bauherrn organisiert und auch beauftragt werden. Angefangen von der Erschließung, Bodenplatte, Architekten, Energieberater, der gesamte Innenausbau wie Heizung, Elektrik, Tischler für Treppe und Geländer und so weiter.
Ohne einen zusätzlichen, kostenintensiven Bauleiter ist gerade das Schnittstellenmanagement zwischen den Gewerken als Privatperson kaum stemmbar. Gleichzeitig muss in dem Fall der Bauleiter bei einer Finanzierung des Hauses für die Bank den Baufortschritt dokumentieren und die Abnahmen zur Qualitätssicherung der einzelnen Gewerke übernehmen. Diese Punkte zu den „externen“ Verhältnissen und die damit einhergehenden Risiken wurden uns vor der Vertragsunterschrift leider nicht erläutert.
Der Bauvertrag bei Rörvikshus ist nicht kostentransparent. Das heißt, die Leistungsbeschreibung hat keine einzelnen Kostenpositionen oder Kostengruppen und es ist nicht nachvollziehbar, wie sich der Gesamtpreis zusammensetzt. Außerdem schiebt Rörvikshus im Bauvertrag alle zusätzlichen Leistungen (Bereitstellung Kran, Gerüst, Schuttcontainer, Bau-WC, Innengerüst und andere) dem Bauherrn zu, was wiederum zu intransparenten Kosten führt, da diese bei Vertragsunterschrift mit keinen Angeboten hinterlegt sind. Nach deutschem Recht können diese Klauseln im Rörvikshusvertrag nach §307 BGB angefochten werden, da es sich hier um eine unangemessene Benachteiligung handelt. Ganz zu schwiegen von der Tatsache, dass dem Bauherrn kaum Angaben zu den erforderlichen Voraussetzungen gemacht werde. Was für ein Container in welcher Größe, für welche Abfallarten und welche Dauer? Die Zufahrt muss für LKWs mit mindestens 18m Länge geeignet sein.
Unser Vertriebspartner in Berlin / Brandenburg von Rörvikshus versprach uns vor Vertragsunterschrift volle Unterstützung bei der Koordination der Gewerke und den zusätzlichen Pflichten des Bauherrn. Auch kümmerte er sich anfangs um Angebote für den Innenausbau. Leider stellte sich heraus, dass das erste Angebot für die Bodenplatte von einem Fachmann war, dessen Rezensionen im Netz von mehrfacher Privatinsolvenz und äußerst wütenden Kunden schreit. Da wurden wir erstmalig skeptisch. Auch die folgenden zwei von ihm vorgelegten Angebote waren unseriös und wir haben uns letztlich selbst um alle Gewerke gekümmert. Der von ihm vermittelte Energieberater sagte uns einen Energienachweis in etwa 2 Wochen zu, aber nachdem wir alle Infos teilten, tat sich erst einmal nichts. Der Vertriebspartner sicherte zu, ihm alle Infos geliefert zu haben, doch es folgten weitere Wochen, in denen wir immer wieder telefonisch beim Energieberater nachharkten und er uns wissen ließ, dass immenroch die Infos vom Vertriebspartner fehlten.
Nach Vertragsunterschrift wurde es still um den Herrn. Es wurde nur wenige Mails beantwortet und auf konkrete inhaltliche Nachfragen wurde entweder nicht eingegangen oder wir bekamen Anekdoten aus seiner Vergangenheit zu hören, nach dem Motto: „Haben wir schon immer so gemacht.“.
Der von ihm angebotene freie Architekt (auch dieser muss extra durch den Bauherrn beauftragt und bezahlt werden) tat sich bei uns sehr schwer eine nachvollziehbare Baukostenaufstellung für die Bank anzufertigen. Nachdem der Bauantrag gestellt wurde, kam ein formaler Mängelbescheid mit Frist von 4 Wochen. Wir mussten erneut (!) ein Bodengutachten anfertigen lassen und baten den Architekten um Beantragung einer Fristverlängerung. Diese hat er per E-mail am Tag des Fristendes nach 18 Uhr gestellt. Er sicherte einen Termin zur Bauantragsnachreichung zu, doch 3 Werktage später hatten wir uns erkundigt und er sagte nur, er warte noch auf den Vermesser. An dieser Stelle scheint bewusst auf intransparente Kommunikation gesetzt zu werden.
Auch im Vertrag des Architekten wartete schon die nächste Überraschung. Hier wurden nur die in der HOAI definierten Leistungsphasen 1-4 angeboten. Für einen Laien ist dies zunächst nicht nachvollziehbar. Verbergen tut sich dahinter der entscheidende Fakt, dass der Architekt das Projekt nur bis zur Baugenehmigung (Planungsphase) begleitet. Die für die Beauftragung der Gewerke wie Elektrik, Gas und Wasser benötigten Detailzeichnungen werden demnach nicht vom Architekten angefertigt. Diese müssen zusätzlich durch entsprechende Fachplaner oder einen weiteren Architekten beauftragt werden.
In Summe kann ich nur festhalten, dass das Vertragskonstrukt bei Rörvikshus sehr viele Fallstricke, versteckte Kosten und Pflichten für den Bauherrn beinhaltet, die in keiner Weise erläutert werden. Der Eindruck hierbei ist ganz klar, dass bewusst mit selbstsicherem Auftreten, Versprechungen und größtmöglicher Intransparenz auf die Unwissenheit des Bauherrn gesetzt wird.
Wir haben den Vertrag mittlerweile wieder gekündigt und dafür eine Menge Lehrgeld bezahlen müssen.
wir kommen aus Berlin und wollten ursprünglich mit dem Anbieter Rörvikshus unser eigenes Schwedenhaus bauen. Leider wird es dazu nicht kommen und ich möchte an dieser Stelle meine Erfahrungen mit dieser Hausbaufirma teilen, damit Andere nicht die gleichen Erfahrungen machen müssen.
Ich weiß gar nicht, ob sich Rörvikshus überhaupt Hausbauer nennen darf. Nach meinen Erfahrungen ist Rörvikshus nichts weiter als ein Wandhersteller und -aufsteller. Im Bauvertrag werden lediglich die Wände mit Fenster, Zwischendecken sowie das Dach angeboten. Alle anderen Gewerke müssen vom Bauherrn organisiert und auch beauftragt werden. Angefangen von der Erschließung, Bodenplatte, Architekten, Energieberater, der gesamte Innenausbau wie Heizung, Elektrik, Tischler für Treppe und Geländer und so weiter.
Ohne einen zusätzlichen, kostenintensiven Bauleiter ist gerade das Schnittstellenmanagement zwischen den Gewerken als Privatperson kaum stemmbar. Gleichzeitig muss in dem Fall der Bauleiter bei einer Finanzierung des Hauses für die Bank den Baufortschritt dokumentieren und die Abnahmen zur Qualitätssicherung der einzelnen Gewerke übernehmen. Diese Punkte zu den „externen“ Verhältnissen und die damit einhergehenden Risiken wurden uns vor der Vertragsunterschrift leider nicht erläutert.
Der Bauvertrag bei Rörvikshus ist nicht kostentransparent. Das heißt, die Leistungsbeschreibung hat keine einzelnen Kostenpositionen oder Kostengruppen und es ist nicht nachvollziehbar, wie sich der Gesamtpreis zusammensetzt. Außerdem schiebt Rörvikshus im Bauvertrag alle zusätzlichen Leistungen (Bereitstellung Kran, Gerüst, Schuttcontainer, Bau-WC, Innengerüst und andere) dem Bauherrn zu, was wiederum zu intransparenten Kosten führt, da diese bei Vertragsunterschrift mit keinen Angeboten hinterlegt sind. Nach deutschem Recht können diese Klauseln im Rörvikshusvertrag nach §307 BGB angefochten werden, da es sich hier um eine unangemessene Benachteiligung handelt. Ganz zu schwiegen von der Tatsache, dass dem Bauherrn kaum Angaben zu den erforderlichen Voraussetzungen gemacht werde. Was für ein Container in welcher Größe, für welche Abfallarten und welche Dauer? Die Zufahrt muss für LKWs mit mindestens 18m Länge geeignet sein.
Unser Vertriebspartner in Berlin / Brandenburg von Rörvikshus versprach uns vor Vertragsunterschrift volle Unterstützung bei der Koordination der Gewerke und den zusätzlichen Pflichten des Bauherrn. Auch kümmerte er sich anfangs um Angebote für den Innenausbau. Leider stellte sich heraus, dass das erste Angebot für die Bodenplatte von einem Fachmann war, dessen Rezensionen im Netz von mehrfacher Privatinsolvenz und äußerst wütenden Kunden schreit. Da wurden wir erstmalig skeptisch. Auch die folgenden zwei von ihm vorgelegten Angebote waren unseriös und wir haben uns letztlich selbst um alle Gewerke gekümmert. Der von ihm vermittelte Energieberater sagte uns einen Energienachweis in etwa 2 Wochen zu, aber nachdem wir alle Infos teilten, tat sich erst einmal nichts. Der Vertriebspartner sicherte zu, ihm alle Infos geliefert zu haben, doch es folgten weitere Wochen, in denen wir immer wieder telefonisch beim Energieberater nachharkten und er uns wissen ließ, dass immenroch die Infos vom Vertriebspartner fehlten.
Nach Vertragsunterschrift wurde es still um den Herrn. Es wurde nur wenige Mails beantwortet und auf konkrete inhaltliche Nachfragen wurde entweder nicht eingegangen oder wir bekamen Anekdoten aus seiner Vergangenheit zu hören, nach dem Motto: „Haben wir schon immer so gemacht.“.
Der von ihm angebotene freie Architekt (auch dieser muss extra durch den Bauherrn beauftragt und bezahlt werden) tat sich bei uns sehr schwer eine nachvollziehbare Baukostenaufstellung für die Bank anzufertigen. Nachdem der Bauantrag gestellt wurde, kam ein formaler Mängelbescheid mit Frist von 4 Wochen. Wir mussten erneut (!) ein Bodengutachten anfertigen lassen und baten den Architekten um Beantragung einer Fristverlängerung. Diese hat er per E-mail am Tag des Fristendes nach 18 Uhr gestellt. Er sicherte einen Termin zur Bauantragsnachreichung zu, doch 3 Werktage später hatten wir uns erkundigt und er sagte nur, er warte noch auf den Vermesser. An dieser Stelle scheint bewusst auf intransparente Kommunikation gesetzt zu werden.
Auch im Vertrag des Architekten wartete schon die nächste Überraschung. Hier wurden nur die in der HOAI definierten Leistungsphasen 1-4 angeboten. Für einen Laien ist dies zunächst nicht nachvollziehbar. Verbergen tut sich dahinter der entscheidende Fakt, dass der Architekt das Projekt nur bis zur Baugenehmigung (Planungsphase) begleitet. Die für die Beauftragung der Gewerke wie Elektrik, Gas und Wasser benötigten Detailzeichnungen werden demnach nicht vom Architekten angefertigt. Diese müssen zusätzlich durch entsprechende Fachplaner oder einen weiteren Architekten beauftragt werden.
In Summe kann ich nur festhalten, dass das Vertragskonstrukt bei Rörvikshus sehr viele Fallstricke, versteckte Kosten und Pflichten für den Bauherrn beinhaltet, die in keiner Weise erläutert werden. Der Eindruck hierbei ist ganz klar, dass bewusst mit selbstsicherem Auftreten, Versprechungen und größtmöglicher Intransparenz auf die Unwissenheit des Bauherrn gesetzt wird.
Wir haben den Vertrag mittlerweile wieder gekündigt und dafür eine Menge Lehrgeld bezahlen müssen.