Danke für die ergänzenden Hinweise!
Es ist so, dass Du mit den keramischen Fliesen einen starren Belag auf einen schwimmenden Zementestrich aufbringen willst.
Sicherlich trocknen Estriche auch ohne Fußbodenheizung, doch soweit es sich bei dem Estrich nicht um eine Sonderkonstruktion handelt (das sind alle nicht normativ erfassten Estriche, damit auch solche mit sogenannten Beschleunigern, also Estrich-Zusatzmitteln) kann die Lastenverteilungsebene unmöglich nach rd. 2 Wochen ihre Ausgleichsfeuchte erreicht haben.
Bei Sonderkonstruktionen gelten immer die Hinweise des Herstellers, doch VORSICHT: pauschale Hinweise wie "nach 7 Tagen verlegereif" ist irreführend, da nur die baulichen Rahmenbedingungen für eine Trocknung eines Estrichs entscheidend sind. Und die kennt kein Hersteller!
Den Hinweis mit dem "diffusionsoffenen Klebstoff" ist barer Unsinn und zeigt, dass die Bauleiterin in diesem Fall die bauphysikalischen Hintergründe und auch die DIN 18365 (bzw. auch DIN 18356) nicht kennt.
Verlegst Du zu früh, wird die Estrichscheibe beim Nachtrocknen daran behindert, ihre Spannungen durch Längenminimierung zu neutralisieren. Dann wäre der Fußbodenschaden vorprogrammiert und machte sich nach ca. 1 bis 1,5 Jahren durch wilde Risse im starren Fliesenbelag bemerkbar.
Der verantwortungsbewusste Fliesenleger wird seine CM-Restfeuchtemessung machen und bei einem Wert > 1,8 CM-% seine Fliesen eben nicht aufbringen. Auch nicht stellenweise, hier oder da.
Gruß: KlaRa