Also ich muss sagen , beim fugen Haben Sie sich mehr Arbeit gemacht als einfach nur Glattstrich.
Ich finde es passt zu Stein .
Gütige Göttin, nein. Da möchte ich doch ganz entschieden widersprechen. Für mich sieht das eher so aus, als haben das Angelernte gemacht. Und zwar, in dem sie den Mörtel mit der Putzlatte abgezogen haben. Bei Handstrich-Verblendern ist das m.E. keine Geschmackssache, sondern schon ein gestalterischer Kretinstreich - allein schon weil auf diesem Weg zwangsweise die Unregelmäßigkeiten der Steinkanten mit Mörtel "vollaufen". So viel wie in Beitrag #4 abgebildet an der Unterseite der Rollschicht zu sehen, hätten sie m.E. mindestens mit den Fugen hinter der Steinlinie zurückbleiben sollen. Im Sockelbereich sieht es mir da nach anderen Steinen aus, sogar mit anderer Oberflächenrauhigkeit - auf jeden Fall jedoch in anderem Format und in anderem Verbund. Insofern sehe ich da durchaus Ansätze für berechtigte Mängelrügen.
Wie man persönlich für sich "Glattstrich" definiert, halte ich hingegen eher für Geschmackssache und insofern einen Sachverständigen aufzufahren nur für sinnvoll, wenn sich auch objektive Abweichungen vom fachmännischen Vorgehen feststellen lassen. Aus meiner Sicht spricht der Anblick deutlich dafür, daß das kein Werk von Maurern ist.
Ein Fehler ist jedoch leider recht populär, aber nicht den Handwerkern anzulasten: Bauherren bemustern gerne lebhafte Färbungssortierungen ohne sich darüber im Klaren zu sein, daß diese zwingend erfordern, "ein Händchen dafür zu haben" wie man die unterschiedlichen Töne in der Fläche austariert. Beim Mauern zu sehr aus der Nähe betrachtet, kann auch ein Ergebnis gelungen wirken, daß später aus normalem Betrachterabstand schlicht "unsauber" fleckig wirkt. Mit der Spreizung der Farbtonstreuung steigt unausweichlich auch - leider annähernd exponential - der Zeitaufwand bei der Verarbeitung, da die Steine dann regelrecht künstlerisch "gelegt" werden müssen, auch wenn es beim Zusehen "nur handwerklich" wirkt. Und hier sieht das Ergebnis m.E. aus, als hätten genau so Handlanger mal schnell sich bei alten Hasen etwas abgeschaut und geglaubt, das könnten sie auch.
Nicht böse sein, aber an solcher Stelle finde ich das Lehrgeld der Bauherren nicht unverdient. Wer lebhaft farbsortierte Verblender haben will, dem muß der Zusammenhang mit doppelt so viel Maurerstunden auf der Rechnung klar sein - wenn nicht, erhält man eben ein Discounterergebnis.
Die aus meiner Sicht - aber wie gesagt, ein förmlicher Normverstoß braucht das noch lange nicht zu sein - blondinenhafte Interpretation des Begriffes "Glattstrich" entschuldigt das allerdings nicht. Optisch gehört das verboten ;-)